Hi closs!
closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Wenn von einer bestimmten Vorstellung Gottes ausgegangen wird, dann heißt das, dass davon ausgegangen wird, dass die betreffende Vorstellung existiert, nicht aber, dass der Inhalt dieser Vorstellung existiert!
Einverstanden [..]
Du bist witzig ... .
closs hat geschrieben:
[..] - und jetzt sind wir am entscheidenden Punkt: Denn das gilt für die Naturwissenschaft gleichermaßen.
Nein, denn das
ist (der Charakter der Natur-)Wissenschaft.
closs hat geschrieben:
Die Naturwissenschaft darf NICHT aus ihrer "innerbetrieblichen" Schlüssigkeit schließen, dass sie es mit dem, was "ist", zu tun hat. Denn kein Naturwissenschaftler weiß, ob das, was er objektiv nachweisbar wahrnimmt, eine Illusion ist oder nicht. Er MUSS setzen, dass sich seine Wahrnehmung auf etwas bezieht, was "ist" - WISSEN kann er es nicht.
Gegenstand der Naturwissenschaft ist grundsätzlich das SEIN. Dazu gehören Illusionen und selbstverständlich auch Propensitäten. Die Frage, ob Gott existiert, ist also notwendig eine naturwissenschaftliche Frage. Und diese Frage lässt sich auch notwendig nur auf naturwissenschaftliche Weise beantworten. Aus Gründen, die Dir nicht bewusst sind, willst du dies nur nicht
wahrhaben. Vor Jahrtausenden lag die Ursache hierzu im Animismus - heute nennt sich dies Selbstimmunisierung. Dem SEIN entkommt nichts - es besteht 'nur' die Frage, ob in diesem SEIN ein Etwas existiert oder nicht existiert. Ist in diesem SEIN der Fall, dass dieses Etwas nicht existiert, so ist es trotzdem möglich, dass dieses Etwas als Illusion existiert.
Schwierig wird die ganze Sache allerdings dadurch, dass selbstverständlich Gedanken genauer Gedanken über Etwas sind; dies also etwas anderes ist, als das Etwas. Oder m. a. W.: Gedanken sind erst einmal prinzipiell auch nur Illusionen. Illusionen lassen sich aber anhand anderer Illusionen
messen. Dieses
messen nennt sich Logik - dass Verfahren zur Überprüfung von Aussagen. Letztlich ist dies das, was unter Vernunft verstanden wird.
Es ist auch möglich, Logik an Logik selbst anzuwenden. So könnte etwa untersucht werden, ob sich Götter eventuell hinter den Möglichkeiten der Vernunft verstecken könnten. Du würdest gar sagen, sie könnten sich vielleicht hinter der
menschlichen Vernunft verstecken. Ich würde gar sagen, sie könnten sich möglicherweise hinter der
clossschen Vernunft verstecken. Die Götter aber, die sich hinter der
clossschen Vernunft verstecken, können und müssen dem closs aber gleichgültig sein, er kann von diesen nichts wissen - und zwar im absoluten Sinne, zu 100 %. Alles andere wäre sonst im Bannkreis der
clossschen Vernunft. Diesen Göttern ist allerdings auch der closs vollkommen gleichgültig, denn Sie haben kein Interesse daran, dass der closs von ihnen erfährt. Sie unterscheiden sich also innerhalb des geistigen Horizonts von closs nicht im Geringsten von Nichtexistierendem.
Der
closssche Gott mümmelt sich also im Bereich der
clossschen Vernunft, ebenso wie das zwanghafte Empfinden eines bulimischen Mädchens. Da kann Lamarck noch so oft sagen, closs - stelle Dich doch mal zur
Messung auf die Waage, stelle dies in Bezug zur
Messung Deiner Körperlänge und vergleiche dies mit medizinischen Empfehlungen. Der gute closs wird nach wie vor behaupten, er sei zu dick, spiritualistisch gesehen. Und überhaupt sei
Messung ja so naturwissenschaftlich und das sei nun
wirklich der falsche Kulturkreis ... .
closs hat geschrieben:
Insofern findet jegliche Wahrnehmung auf dem Postulat/aufgrund der Setzung statt, dass das Objekt der Wahrnehmung "ist", also auch dann "ist", wenn es NICHT Objekt der Wahrnehmung ist.
Ja - nennt sich bsw. Halluzination, Zwangsstörung ... .
closs hat geschrieben:
Insofern findet Wahrnehmung unter der Setzung statt, dass es eine Wesensverbindung zwischen Wahrnehmung und Sein gibt - damit sind sich dann Physik und Meta-Physik im Grundsatz (Praxis ist ein anderes Thema) ziemlich gleich.
Und zwar in diesem Sinne: Metaphysik ist bloß schlechte Physik ... .
Cheers,
Lamarck