Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

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Münek
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#71 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » Sa 28. Nov 2015, 19:06

Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Kirche lässt sich von der Dogmatik nicht korrigieren.
Ich sagte schon: Wer die Lebensmittelüberprüfung über Bord wirfr, weil sie korrupt war, liefert die Verbraucher dem Makrt aus.
Dein Beispiel mit Heinemann ist dreißig Jahre alt.
Da wir keine Chance haben, die katholische Kirche abzuschaffen, gibt es nur einen Weg: Sie zu reformieren, die Theologie durchlässiger zu gestalten. Denn diese Wege funktionieren. Langsam zwar, aber sie funktionieren.

Papperlapapp!

DU hast behauptet, dass die wissenschaftliche Dogmatik als ENTSCHEIDENDE KORREKTUR der Kirche unerlässlich sei.

Diese Behauptung ist insofern falsch, als die Kirche nicht im Mindesten gewillt ist, sich dogmatisch
überhaupt korrigieren zu lassen. Im Gegenteil: Wer es wagt zu korrigieren, fliegt achtkantig raus.

Soviel zu Deiner angeblichen "Unerlässlichkeit".

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Zeus
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#72 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Zeus » Sa 28. Nov 2015, 19:10

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Kirche lässt sich von der Dogmatik nicht korrigieren.
Ich sagte schon: Wer die Lebensmittelüberprüfung über Bord wirfr, weil sie korrupt war, liefert die Verbraucher dem Makrt aus.
Dein Beispiel mit Heinemann ist dreißig Jahre alt.
Da wir keine Chance haben, die katholische Kirche abzuschaffen, gibt es nur einen Weg: Sie zu reformieren, die Theologie durchlässiger zu gestalten. Denn diese Wege funktionieren. Langsam zwar, aber sie funktionieren.

Papperlapapp!

DU hast behauptet, dass die wissenschaftliche Dogmatik als ENTSCHEIDENDE KORREKTUR der Kirche unerlässlich sei.

Diese Behauptung ist insofern falsch, als die Kirche nicht im Mindesten gewillt ist, sich dogmatisch
überhaupt korrigieren zu lassen. Im Gegenteil: Wer es wagt zu korrigieren, fliegt achtkantig raus.

Soviel zu Deiner angeblichen "Unerlässlichkeit".
Ich denke, Linnchen meinte das als Scherz. :grins:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Savonlinna
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#73 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 19:11

Münek hat geschrieben: DU hast behauptet, dass die wissenschaftliche Dogmatik als ENTSCHEIDENDE KORREKTUR der Kirche unerlässlich sei.

Diese Behauptung ist insofern falsch, als die Kirche nicht im Mindesten gewillt ist, sich dogmatisch
überhaupt korrigieren zu lassen. Im Gegenteil: Wer es wagt zu korrigieren, fliegt achtkantig raus.

Soviel zu Deiner angeblichen "Unerlässlichkeit".
Deine Aussagen stützen ja meine Sicht.

Nachtrag:

Vielleicht verstehst Du das Wort "unerlässlich" nicht.
Duden hat geschrieben:unbedingt nötig, erforderlich
Also: Wenn bestimme Eltern ständig ihre Kinder schlagen, ist es unerlässlich, dass man dagegen vorgeht.
Die Tatsache, dass Eltern schlagen, widerlegt doch nicht, dass es unerlässlich ist, dagegen vorzugehen.
Zuletzt geändert von Savonlinna am Sa 28. Nov 2015, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.

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sven23
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#74 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Nov 2015, 19:12

Savonlinna hat geschrieben: Kannst Du intellektuell erfassen, dass die Untersuchung, wie die Trickfigur Pumuckl in der Gesellschaft wirkt, kein Versuch des Nachweises ist, dass Pumuckl eixstiert?

In der kirchlichen Dogmatik geht es nicht primär um die Wirkung in der Gesellschaft, sondern daß die Existenz Pumuckels (hier im Beispiel) postuliert wird, also als wahr, bzw. real existent angenommen werden soll. Thaddäus hatte schon darauf verwiesen. Damit verläßt man das Feld der Wissenschaft. Dogmatiker wissen das eigentlich auch.
"Sie ist es deshalb nicht, weil in den Dogmatiken der Theologen selbst freimütig eingeräumt wird, dass wissenschaftsfremde Bedingungen (eigene Gläubigkeit, Bibel, Bekenntnisse) die Grundlagen bestimmen, und dass man ohne diese nicht Theologie treiben kann. Sie will nach eigenen Aussagen keine neutrale und unvoreingenommene Wissenschaft, sondern eben „betendes Denken“ sein.
Dogmatik als Kernbereich der Theologie sei nur „als Glaubensakt möglich“.

Kubitza, Dogmenwahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Savonlinna
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#75 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 19:20

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Kannst Du intellektuell erfassen, dass die Untersuchung, wie die Trickfigur Pumuckl in der Gesellschaft wirkt, kein Versuch des Nachweises ist, dass Pumuckl eixstiert?

In der kirchlichen Dogmatik geht es nicht primär um die Wirkung in der Gesellschaft, sondern daß die Existenz Pumuckels (hier im Beispiel) postuliert wird, also als wahr, bzw. real existent angenommen werden soll.
Nein. Dazu habe ich ja meine Zitate aus den Websites der entsprechenden Fakultäten gebracht.

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Münek
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#76 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » Sa 28. Nov 2015, 19:35

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Dein Beispiel mit Heinemann ist dreißig Jahre alt.
Stimmt, aber kein Einzelfall.
Dennoch wäre es verheerend und verantwortungslos, der Theologie fälschlicherweise die Wissenschaftlichkeit abzusprechen, statt sie darin zu unterstützen, dass sie wissenschaftlich da wird, wo sie es noch nicht ist.

Dein Wort in das große heilige Ohr der Kirche. :lol:

Die Kirche spricht den Dogmatikern jegliches Recht ab, kirchlich vorgegebene Glaubensaussagen
(verbindliche Lehrsätze) wissenschaftlich zu hinterfragen.
.
Deshalb dürfen sich Dogmatiker allenfalls damit befassen, wie und auf welcher Glaubensgrundlage
(Bibel, Tradition, Konzilsergebnisse) Dogmen entstanden sind. In der "Dogmengeschichte" können
sie sich geschichts-wissenschaftlich tummeln.

Der Inhalt der Dogmen selbst ist für Dogmatiker sakrosankt (heilig, unantastbar).

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Münek
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#77 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Münek » Sa 28. Nov 2015, 20:07

Savonlinna hat geschrieben:Vielleicht verstehst Du das Wort "unerlässlich" nicht.
Duden hat geschrieben:unbedingt nötig, erforderlich
Also: Wenn bestimme Eltern ständig ihre Kinder schlagen, ist es unerlässlich, dass man dagegen vorgeht.
Die Tatsache, dass Eltern schlagen, widerlegt doch nicht, dass es unerlässlich ist, dagegen vorzugehen.

Bist Du wirklich so naiv?

Die Kirche lässt substanzielle Kritik von katholischen Dogmatikern an "Glaubenswahrheiten" (z.B.
an der immerwährenden "Jungfräulichkeit Mariens") nicht zu. Die dürfen das nicht. "Infragestellen"
strengstens verboten.

Wer es dennoch wagt, wird kurzerhand an die frische Luft gesetzt (Entzug der Lehrbefugnis).
An dieser rigorosen Praxis der katholischen Kirche wird sich auch nichts ändern! Für diese Kirche
scheint das Gebot der "intellektuellen Redlichkeit" ein "satanisch kontaminiertes Fremdwort" zu sein. :devil:

closs
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#78 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 20:17

sven23 hat geschrieben:Die Historie ist die eine, formale Seite. Bei Dogmen gehts aber um Inhalte
Wenn jemand per wissenschaftlicher Dogmatik nachweisen wollte, dass ein Dogma wahr ist, gehörte ihm der Arsch versohlt (vielleicht haben manche Dogmatiker fälschlicherweise beansprucht). - Hier geht es um die wissenschaftliche Nachzeichnung der Gründe und deren Kohärenz oder Nicht-Kohärenz, die zu einem Dogma führen. - Dieser himmelhochweite Unterschied scheint nicht erkannt zu werden.

closs
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#79 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 20:22

Pluto hat geschrieben:Konzile...? ... Mit Wissenschaft hat das jedenfalls nicht das Geringste zu tun.
Selbst diese Behauptung wäre zu belegen. - Aber darum geht es hier doch gar nicht. - Es geht um die wissenschaftliche Untersuchung, wie Dogmen von denen begründet sind, von denen sie kommen.

Pluto hat geschrieben: Welches Dogma kann man denn falsifizieren?
Das ist nicht Aufgabe der wissenschaftlichen Dogmatik. - Es geht hier um die Falsifizierung deren Begründung.

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Savonlinna
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#80 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 20:25

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Historie ist die eine, formale Seite. Bei Dogmen gehts aber um Inhalte
Wenn jemand per wissenschaftlicher Dogmatik nachweisen wollte, dass ein Dogma wahr ist, gehörte ihm der Arsch versohlt
Bravo! Endlich kommt hier Klartext rein.

closs hat geschrieben:(vielleicht haben manche Dogmatiker fälschlicherweise beansprucht). - Hier geht es um die wissenschaftliche Nachzeichnung der Gründe und deren Kohärenz oder Nicht-Kohärenz, die zu einem Dogma führen. - Dieser himmelhochweite Unterschied scheint nicht erkannt zu werden.
Richtig. Zum einen nicht, weil Du schon wieder Fremdbegriffe benutzt hast - gleich drei in einem einzigen Satz und Dich kein Schwein versteht -, zum anderen, weil auch ich mit ganz simplen Beispielen null Verständiserfolg habe.

Ich kenne solches Verhalten aber hier aus dem Forum:
das Vorurteil ist heilig, man kann es nicht opfern.

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