Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

closs
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#71 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Mo 13. Jul 2015, 00:50

Münek hat geschrieben:Unbegründete, völlig aus der Luft gegriffene Behauptung
Der Paradigmen-Wechsel zum Primat der Innerlichkeit ist unbegründet und aus der Luft gegriffen? - Wenn Du das meinst, sprechen wir hier die ganze Zeit aus der Warte des AT.

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Münek
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#72 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Münek » Mo 13. Jul 2015, 00:57

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:h hatte Dich im Übrigen gebeten, das von Jesus angeblich gepredigte "innere Gottesreich" durch entsprechende Zitate kompetenter Theologen zu belegen....
Müsste ich mir Zeit nehmen - wenn man das gescheit macht, ist das echte wissenschaftliche Arbeit. -.

:lol: Kurti, alter Drückeberger, DAS war mir klar. :lol:

Und es ist gewiss keine "echte wissenschaftliche Arbeit" im Sachverzeichnis eines Fachbuches
unter dem Stichwort "Gottesreich, inneres" oder ähnlichem nachzusuchen... :D

Und sei mal ehrlich, Du befürchtest doch, da ohnehin nicht fündig zu werden, isn`t it?

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Münek
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#73 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Münek » Mo 13. Jul 2015, 01:08

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Unbegründete, völlig aus der Luft gegriffene Behauptung
Der Paradigmen-Wechsel zum Primat der Innerlichkeit ist unbegründet und aus der Luft gegriffen? - Wenn Du das meinst, sprechen wir hier die ganze Zeit aus der Warte des AT.

Ein Paradigmen-Wechsel zum "Primat der Innerlichkeit" existiert doch nur in Deiner Fantasie.
Oder gibt es eine solche Vorstellung auch in der Kirchenlehre?

Dann belege das mal bitte. Ich bin gespannt.

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#74 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Mo 13. Jul 2015, 01:44

Münek hat geschrieben:Und sei mal ehrlich, Du befürchtest doch, da ohnehin nicht fündig zu werden, isn`t it?
Nein - ich befürchte, dass man weit ausholen muss, um das Grundmotiv der Innerlichkeit (Röm. 2,14) habe ich als EINES von vielen Beispielen genannt so zusammenzufassen, dass Du es akzeptierst. - Das ist mir wirklich zu viel Arbeit - zumal selbst das Klarste oft dazu dient, wieder ins Unklare gestoßen zu werden. - Auch auf die "Beschneidung des Herzens" hast Du nicht geantwortet.

Im Grunde müsste das unter dem Thread "Grundlagen des Christentums" laufen - angefangen bei Adam und Eva.

Münek hat geschrieben:Dann belege das mal bitte. Ich bin gespannt.
Das ist exakt dasselbe Thema - Du fragst im Grunde nach den Grundlagen des Christentums. - Willst Du übrigens damit sagen, dass Dir dieses Motiv nicht bekannt ist?

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Münek
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#75 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Münek » Mo 13. Jul 2015, 02:25

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Und sei mal ehrlich, Du befürchtest doch, da ohnehin nicht fündig zu werden, isn`t it?
Nein - ich befürchte, dass man weit ausholen muss

Ach was,

ich wollte nur belegt haben, ob der Begriff "inneres Königreich Gottes" ein Thema der Theologie ist.
Da muss man überhaupt nicht weit ausholen... Die Verwendung des Stichworts sollte genügen...

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sven23
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#76 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mo 13. Jul 2015, 06:06

closs hat geschrieben:Naja - dann war er halt der erste, der gecheckt hat, dass da was falsch lief. - Natürlich muss ein Irrtum irgendwann aufgeklärt werden - auch so können Wechsel nach und nach stattfinden. - Ganz auf meiner Linie.
Das war ja zwangsläufig so, weil sich die Ankündigung des nahen Gottesreiches nicht erfüllt hatte. Der selbsternannte Apostel Paulus erkannte wohl als erster, daß man eine Strategie brauchte, um die Verzögerung zu begründen. Aber auch er spricht nicht davon, daß man Jesus falsch verstanden habe. Die Evangelisten hatte noch größeren zeitlichen Abstand, so daß der Irrtum Jesu noch deutlicher wurde. Da sie aber wohl auf ältere Quellen zurückgriffen, die noch die Naherwartung beschrieben, trauten sie sich nicht, diese zu verschweigen oder zu negieren. Deshalb hat Kubitza absolut Recht, wenn er sagt:
"Für die Historizität dieser Worte spricht, dass sie sich schon bei Abfassung des ältesten Evangeliums quasi als falsch herausgestellt hatten und überholt waren. Sie hätten schwerlich später erfunden werden können, ihr Niederschlag in den Evangelien ist überhaupt nur zu verstehen, wenn sie die Autorität Jesu haben beanspruchen können."
weiter schreibt er:
"Zudem ist die Vorstellung eines Reiches Gottes in einem heidenchristlichen Umfeld nur schwer verständlich. Der Begriff setzt ein jüdisches oder judenchristliches Umfeld voraus. Eben diese mangelnde Verständlichkeit und die deutliche Rücknahme der Verwendung dieser Vorstellung sprechen dafür, dass wir es hier mit einem Teil der ipsissima vox, der ureigentlichen Verkündigung Jesu zu tun haben.
Jesus hat das nahe Kommen des Reiches Gottes verkündigt. Die Kirche hat dann aber nicht das Reich, sondern Jesus verkündigt."


closs hat geschrieben: Man muss nicht auf Dogmen zurückgreifen - allein historisch-kritisch kann man die Qualität der Begründungen der Behauptung "Jesus selbst hatte eine Naherwartung" in Frage stellen.
Mit Behauptungen bist du immer schnell bei der Hand. Kannst du Belege dafür vorbringen?
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#77 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mo 13. Jul 2015, 06:09

Martinus hat geschrieben:
Der hat vermutlich, genau wie Sven, von der Bibel nur im Religionsunterricht gehört. (Grundschule bis 5 Klasse)
Nö, er beschäftigt sich seit 40 Jahren mit dem NT. Da würde wohl hier im Forum keiner mithalten können.
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#78 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mo 13. Jul 2015, 06:14

closs hat geschrieben: Die Trennung von Gott und Mensch ist nach christlicher Sicht durch den Kreuzestod beendet - deshalb kann Gott dem Menschen seitdem innerlich nah sein. .
Und dieser angeblich notwendige Opfertod wurde Jesus nachträglich in Bezugnahme auf Opfermythen aus anderen Kulten übergestülpt. Aus welchen Gründen auch immer schien Jesus für Paulus und dann die Evangelisten das ideale Transportmittel für ihre Vorstellungen zu sein.
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#79 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mo 13. Jul 2015, 06:24

closs hat geschrieben:Aber erst jetzt ist der Stein weg, der zwischen Gott und Mensch liegt. - Nach Deiner Version war der Kreuzestod reiner Zeitvertreib ohne Sinn.
Der Stein ist ein künstliches Produkt. Der Kreuzestod wurde nachträglich umformuliert, um aus einer offensichtlichen Niederlage einen Sieg zu machen.

closs hat geschrieben: Müsste ich mir Zeit nehmen - wenn man das gescheit macht, ist das echte wissenschaftliche Arbeit.
Nee, da muß ich dich enttäschen. Das ist noch keine echte wissenschaftliche Arbeit, höchstens ein bißchen Fleißarbeit. :lol:

closs hat geschrieben: - Meinst Du, ein Argument wird besser oder schlechter, wenn es von einem bekannten oder unbekannten Theologen zitate-mäßig begleitet wird?
Aber es besteht eine größere Chance, daß die Begründung eine hohe Qualität hat. Wie auf allen Gebieten gibt es Spezialisten und Fachleute, die das besser können als wir. Deshalb darf man sich auch auf Autoritäten beziehen, selbstverständlich.
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#80 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mo 13. Jul 2015, 06:30

Münek hat geschrieben: Unbegründete, völlig aus der Luft gegriffene Behauptung - wie gehabt.... :thumbdown:

Wer vertritt denn in der Theologie Deine Auffassung? Nenne doch mal Ross und Reiter...

Wieso kommt da nie etwas von Dir, auch wenn man Dich wiederholt darum bittet?

Ja der Kurt ist ein Sonderfall. Er hat ja auch die Bibel verstanden, bevor er sie gelesen hat. Das muß man erst mal hinbekommen. :lol:
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