AT vs. NT

Salome23
Beiträge: 5029
Registriert: Do 22. Aug 2013, 00:11

#71 Re: AT vs. NT

Beitrag von Salome23 » Fr 19. Dez 2014, 21:42

sven23 hat geschrieben: Mit entsprechender Eigenleistung lassen sich auch aus Grimms Märchen geistige Erkenntniss ziehen.
Das stellte auch Willibald Glas - Der Pfarrer von Arget fest (Hansel und Gretel-Geschichte)
Wenn es dich interessiert, lies mal die Story von ihm in Als Militärseelsorger
Ist zwar schon etwas länger her, dass ich die komplette Story von ihm, die hier in verschiedenen Kapitel nachzulesen sind, gelesen hatte, aber sehr interessant...
Auch super die Story von ihm mit dem Titel: Der Geist auf Gran Canaria :D

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#72 Re: AT vs. NT

Beitrag von closs » Fr 19. Dez 2014, 22:01

Pluto hat geschrieben: Mit deiner Analogie der Grauheit aller Erkenntnis liegst du falsch.
Nicht "aller" Erkenntnis - es gibt eben auch a) und b) - aber halt auch c).

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#73 Re: AT vs. NT

Beitrag von sven23 » Sa 20. Dez 2014, 09:00

Das NT wird ja gerne als Qualitätssprung gegenüber dem AT dargestellt. In vielerlei Hinsicht könnte man das so sagen, aber es gibt auch Schattenseiten.
Jesus propagiert zwar die Feindesliebe, aber es gibt imo keine Stelle (außer am Kreuz), wo er seinen Gegnern verziehen hätte, im Gegenteil, seine Verfluchungen und Haßtiraden nehmen kein Ende.

http://www.bibelkritik.ch/bibel/g4.htm
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#74 Re: AT vs. NT

Beitrag von Pluto » So 21. Dez 2014, 00:42

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#75 Re: AT vs. NT

Beitrag von sven23 » So 21. Dez 2014, 08:00

closs hat geschrieben: In der Praxis läuft das so:
a) Man weiss, dass etwas gefunden ist.
b) Man weiss, dass etwas erfunden ist.
c) Man weiss nicht, ob a) oder b)

Dabei hilft die historisch kritische Betrachtung der Bibel. Damit kann man zumindest mal die Teile herausfiltern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit erfunden wurden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#76 Re: AT vs. NT

Beitrag von closs » So 21. Dez 2014, 09:12

sven23 hat geschrieben:Dabei hilft die historisch kritische Betrachtung der Bibel.
Nein - denn es geht nicht um die Frage "historische - metaphorische Darstellung", sondern um den Gehalt dessen, was die Message ist. - Nicht die Darstellung, sondern die Message (und noch viel mehr deren Interpretation) ist er- oder ge-funden.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#77 Re: AT vs. NT

Beitrag von sven23 » So 21. Dez 2014, 09:31

closs hat geschrieben:Nein - denn es geht nicht um die Frage "historische - metaphorische Darstellung", sondern um den Gehalt dessen, was die Message ist. - Nicht die Darstellung, sondern die Message (und noch viel mehr deren Interpretation) ist er- oder ge-funden.

Wenn Fakten, die als historisch verkauft werden, sich als falsch herausstellen, muß auch die Message hinterfragt werden. Das ist besonders bei Jesus wichtig, denn wenn er lediglich eine literarische Erfindung der Bibelschreiber ist, dann fällt die christliche Heilsgeschichte in sich zusammen.
Bei Gleichnissen, Metaphern oder Parabeln ist das was anderes. Sie können als Transportmittel für geistige Botschaften verstanden werden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#78 Re: AT vs. NT

Beitrag von closs » So 21. Dez 2014, 09:44

sven23 hat geschrieben:denn wenn er lediglich eine literarische Erfindung der Bibelschreiber ist, dann fällt die christliche Heilsgeschichte in sich zusammen.
Das ist richtig - zumindest würde die Heilsgeschichte zurückgeworfen werden auf AT-Level.

Nur: Die Existenz Jesu scheint ja auch bei vielen Wissenschaftlern nicht angezweifelt zu werden - vielmehr scheint es um Deutungen zu gehen, wie mit dieser historischen Figur umzugehen sei (War es ein Wanderprediger - hat er wirklich die Kaufleute aus dem Tempel geworfen - wollte er eine neue Religion - etc. ).

Insofern: Ich gehe schon sehr davon aus, dass Jesus eine historische Person ist. "Die weitaus meisten Forscher gehen heute davon aus, dass Jesus von Nazaret eine historische Person war", sagt auch wik im Überblick der Jesus-Forschung von 1740 bis heute.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#79 Re: AT vs. NT

Beitrag von sven23 » So 21. Dez 2014, 09:53

closs hat geschrieben: Insofern: Ich gehe schon sehr davon aus, dass Jesus eine historische Person ist. "Die weitaus meisten Forscher gehen heute davon aus, dass Jesus von Nazaret eine historische Person war", sagt auch wik im Überblick der Jesus-Forschung von 1740 bis heute.

Das kann man auch so gelten lassen. Er war ein wahrscheinlich unbeutender Wanderprediger, der erst nach seinem Tod diese Verklärung und Überhöhung durch Paulus und die Evangelisten erfuhr.
Insofern ist es schon erstaunlich, daß auf einer Person, die zu 1% historisch und zu 99% auf Legenden und Mythos beruht, eine ganze Weltreligion gebaut wird.
Das "Glück" des Christentums ist es wahrscheinlich, daß sich die meisten Menschen nie mit ihrer Religion ernsthaft auseinandergesetzt haben und kritisch hinterfragt haben, was sie da eigentlich glauben sollen, wenn sie überhaupt glauben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#80 Re: AT vs. NT

Beitrag von sven23 » So 21. Dez 2014, 11:00

Es wird immer wieder darauf verwiesen, daß Gott sich nicht ändert.

Jesus sagt dagegen in der Bergpredigt:

"Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist … ich aber sage euch"

Die oft verwendete Formulierung besagt ja nichts anderes, als daß Gott seine Ansichten geändert hat oder aber, daß Jesus dies zwar behauptet, aber gar nicht dazu autorisiert ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Antworten