Von einer Jungfrau geboren?

closs
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#681 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 28. Jan 2016, 16:36

Savonlinna hat geschrieben:Mir selber fällt es doch nicht im Traum ein, Naturalisten Gott zu erklären
Das ist klar. - Deshalb habe ich 2) als Deine Alternative verstanden - denn ICH würde nie auf die Idee kommen, Gott zu entwickeln.

Wie wäre das formulieren, was DU machst?

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#682 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 28. Jan 2016, 16:40

Janina hat geschrieben: Es gibt keine Perspektive für Photonen.
Da widerspreche ich: Photonen sind Realität, also gibt es auch eine Perspektive aus dieser Realität. - Und da würde ich gerne von der theoretischen Physik (?) wissen, wie sie diese Perspektive beschreibt. - Bzw. was sie daraus folgert, dass sie es nicht tun kann, wenn sie es nicht tun kann. - Sicherlich kann die Lösung nicht sein: "Wir können es nicht beschreiben, also gibt es diese Perspektive nicht - das klingt ein bißchen nach dem Fuchs und die Trauben".

Janina hat geschrieben:Ich hab mir immer gedacht, ein Priester der sowas von mir wissen wollte, bekäme aaaaaarg Atemnot.
Gut - Du bist eine Frau. ;)

closs
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#683 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 28. Jan 2016, 16:41

Pluto hat geschrieben:Der Geist dient dem Körper zur Aufrechterhaltung der Homöostase (=Lebens-Gleichgewicht).
Das mag ja sein - ich sehe da keinen Widerspruch. - Das heisst aber nicht, dass man Körperfunktionen zum Maßstab für geistige Gesetze machen kann.

Pluto hat geschrieben:Wie Augustinus, eh?
Selbiger hat meines Wissens mehr gemacht. ;)

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Savonlinna
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#684 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » Do 28. Jan 2016, 16:46

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Mir selber fällt es doch nicht im Traum ein, Naturalisten Gott zu erklären
Das ist klar. - Deshalb habe ich 2) als Deine Alternative verstanden - denn ICH würde nie auf die Idee kommen, Gott zu entwickeln.
Das habe ich zu missverständlich ausgedrückt. Ich meinte das, was Du hier in allen Thread zu machen versuchst.
Du willst doch Gott definieren und so weiter.

closs hat geschrieben:Wie wäre das formulieren, was DU machst?
Leuten auf die Finger zu gucken, wenn sie Absolutheitsanspruch für ihre Aussagen erheben, und das zu formulieren.
Einsicht ist bei den Betreffenden nicht zu erwarten, dennoch ist es von zentraler Bedeutung, dass es formuliert wird.

Im Idealfall finde ich in einem Forum jemanden, mit dem ich mich wirklich positiv austauschen kann, damit ich selber weiterkomme.

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#685 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Do 28. Jan 2016, 16:52

Savonlinna hat geschrieben:Leuten auf die Finger zu gucken
Das ist das eine, aber keine positive Aussage. - Wie definierst Du Gott? - Welche Art der Annäherung ist aus Deinem Weltbild heraus zulässig?

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#686 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Novas » Do 28. Jan 2016, 17:04

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Noch sub-optimäler (gwasi lower-middle-lower-sub-optimal) wäre es, wenn man Körperfunktionen zum Maßstab für geistige Gesetze macht.
Gemäß Erkentnissen der Neurowissenschaft ist aber genau das der Fall: Der Geist dient dem Körper zur Aufrechterhaltung der Homöostase (=Lebens-Gleichgewicht).

Das kann man so sehen. Solch eine Aussage akzeptiere ich als Teilwahrheit. Solange Hirnforscher nicht von der Kanzel predigen: "Die Seele ist nur eine Hirnfunktion" - das passiert leider und dagegen wehre ich mich.
Mit welchem Recht? Niemand besitzt die Wahrheit und jeder kann nur selbst ständig nach ihr suchen. Zu dieser Suche gehören auch Kunst und Religion, die auch andere Sichtweisen ermöglichen und aufzeigen (den Menschen als Geistiges Wesen) Die kann man nicht einfach weg wischen.

SilverBullet
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#687 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von SilverBullet » Do 28. Jan 2016, 18:19

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Spüren ist auf jeden Fall ein Universalwerkzeug, wenn es darum geht, eine vorherige Suggestion zu erfüllen.
Auch DAS ist möglich - aber es gilt auch für den Fall, wenn es KEINE Suggestion, sondern Realität ist.
Ich würde es schon eher ein Faktum nennen, denn die Intensitätsgrade gehen „hoch“ bis zur Hypnose. Wichtig ist das Vertrauen in den „Erzähler“, was bei Kindern gegenüber Eltern, Lehrern und (bekannten) Erwachsenen im Allgemeinen sehr stark vorhanden ist.
(deshalb „helfen“ Missionare gerne)

Einen Realitätsanspruch, also eine Existenzwahrscheinlichkeit, kann ein Wahrnehmungssystem nur auf Basis von vielen verschiedenen Blickwinkeln erheben.
Wenn die Lösung zu einer Verdachtsidee aber von der Wahrnehmung ausgeschlossen sein soll, dann wird es für diese Wahrnehmung nie zur Realität gehören können und somit reine Illusion als Folge von Suggestion bleiben.

Die Strategie des „es könnte doch sein“ bringt nichts, denn das Wahrnehmungssystem kann nicht nachvollziehen, „wie“ ein solches „es“ sein könnte -> für das Wahrnehmungssystem kann es auf diese Art niemals ein „es könnte doch sein“ geben.
Nur die Selbsttäuschung ist möglich.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:wieder steht das Spüren im Mittelpunkt
Neben logischer Plausibilität ist es die persönliche Betroffenheit - richtig.
„logische Plausibilität“ ist wie „dialektische Plausibilität“ eine hohle Phrase, weil die Korrektheit von dem abhängt, was man hineinsteckt: die Suggestion.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Nicht wissen zu können, was man selbst sein soll, ist die markanteste Schwachstelle
Das gilt für jeden.
Das ist nicht korrekt.

Wir leben in einem Umfeld, in dem wir uns von klein auf daran gewöhnen, „einen Körper zu haben“, also etwas anderes zu sein, als der Körper. Interessant ist, dass wir dies Tieren gegenüber, wenn überhaupt, dann nur bei Haustieren und vielleicht noch bei intelligenteren Arten ähnlich handhaben.
Ansonsten können wir sehr wohl genau sagen, was das Tier sein soll: der Körper mit Gehirn.

Es ist also nur eine Art Tradition, eine religiös/philosophische Vergangenheit/Prägung, dass wir uns schwer damit tun, ein, im Körper stattfindender Zusammenhang zu sein.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Du tust so, als ob „Qualität“ etwas wäre, das unabhängig von Wahrnehmung vorhanden ist.
Es macht NUR Sinn jenseits von Wahrnehmung - es sei denn, Du sprichst von "Qualität der Wahrnehmung". - Dann sprichst Du aber nicht über die Qualität des Objekts.
Es macht keinerlei Sinn, dass ein Wahrnehmungssystem so tut, als stünde es ausserhalb von sich selbst und würde dort wahrnehmungsinterne Bedeutungszusammenhänge antreffen.
Das sehe ich als Teil deiner Illusion an.

closs hat geschrieben:Es gilt NICHT der Satz: "Hohe Wahrnehmungs-Qualität = hohe Objekt-Wahrscheinlichkeit" (es sei denn, man definiert es so - aber dann sagt es eh nichts aus)
Wenn die letzten 100 Tests auf (von der Wahrnehmung) unabhängige Zusammenhänge schliessen lassen, liegt die Existenzwahrscheinlichkeit bei 100prozent.
Wenn kein einziger Test durchführbar ist, sollte man keine Existenzwahrscheinlichkeit angeben.
Warum sollte das nichts aussagen?
So funktionieren wir.

closs hat geschrieben:Einerseits hast Du recht: Egal, was der Mensch macht: Er tut es aus SEINER Sicht - also ist alles Wahrnehmung - da kommt man nicht raus. - Andererseits kann man sehr wohl erkennen, dass die menschliche Wahrnehmung nicht mit dem übereinstimmen muss, was aus Sicht des Beobachteten relevant ist.
„Aus der Sicht des Beobachteten“ ist eine rein illusionäre Verdrehung von Wahrnehmung. Ein Tisch hat keine Sicht und es gibt ausserhalb von Wahrnehmung keinerlei Einteilung in Bedeutungszusammenhänge.

Wir haben eine gewisse Vorstellung, was für uns Materie sein soll, aber wir wissen nicht was Materie ist. So zu tun, als verfüge Materie über „Geist“ (oder ist sogar „aus Geist“) und als würden überall die gleichen Bedeutungszusammenhänge, die auch wir verwenden, als Existenzen herumflattern, entbehrt jeglicher Vernunft.

Wenn ich solche Überlegungen entsorgen müsste, dann würde ich es an Religionen und Philosophien übergeben:
„ihr dürft damit spielen, aber verletzt euch nicht dabei“ :-)

closs hat geschrieben:Ein relativ einfaches Beispiel: Photonen nehmen wir mit 300.000 km/sec wahr - wir wissen aber auch, dass die Eigenzeit eines Photons 0 ist. - Nun können wir uns NICHT vorstellen/wahrnehmen, wie "Eigenzeit = 0" ist - aber wir wissen geistig, dass es so ist. - Dies mag als ein Ansatz gelten, wie es zwischen Menschen und Gott ist.
Das ist simple philosophische Illusion, mehr nicht.
Ein Photon ist nicht etwas, das mit einem Weltmodell und einem darin enthaltenen Zeitverständnis herumfliegt.
Ein Photon ist nur ein physikalisches Modellverständnis, mit dem man gewisse Zusammenhänge verstehen kann. Dieses Verstehen kann sich aber irgendwann durch neue Blickwinkel drastisch verändern.

Dass du diesen Zusammenhang als Analogie entwickeln möchtest, zeigt wie verfestigt deine Illusion ist. Das ist das Ergebnis von „Plausibilität aus Dialektik/Hermeneutik“


____________________________________________________


Savonlinna hat geschrieben:Nicht die Bohne behaupte ich so etwas.
…
Ich muss erst mal gar nichts.
…
Im Moment sprichst Du mit Savonlinna, nicht mit closs.
…
Dann ließ Dich besser ein, was hier im Forum unter "Naturalist" verstanden wird. Darauf bezog ich mich.
Wie wäre es, wenn du einfach mal deinen Standpunkt klar vertreten würdest, ohne dass er mit anderen Meinungen durchsetzt ist?

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#688 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » Do 28. Jan 2016, 18:33

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Leuten auf die Finger zu gucken
Das ist das eine, aber keine positive Aussage.
Doch, natürlich. Wenn jemand die Stechmücken von seinem Baby abwehrt, dann wertest Du das als keine positive Tätigkeit?

closs hat geschrieben: - Wie definierst Du Gott?
Gestern habe ich Dir dazu geschrieben:

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Niemanden, denn die Entwicklung des Menschen ist immer dialektisch: sie hat stets zwei Seiten, die gleichzeitig auftreten.
Genau das ist der entscheidende Punkt - es gibt keine Entwicklung ohne Dialektik. - Umgekehrt heisst dies: Gott selbst hat keine Entwicklung (wenn man Gott so definiert, dass dies die Folge ist).
Gott als Ergebns kann man nicht definieren, oder man ist ein Filou.

Vor fünf Tagen habe ich dazu geschrieben:

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben: 2) "Gott" ist tatsächlich schwammig, wenn man es nicht definiert - meine persönliche Definition ist NICHT schwammig, aber es gibt in der Tat sehr unterschiedliche Definitionen. - Wir können den Begriff "Gott" weglassen - no problem.
Du kannst ohnehin ein Ergebnis nicht "definieren". Du kannst Deine Arbeitsmittel definieren, mit denen du etwas erforschst, aber nicht das, was Du mit diesen Arbeitsmitteln erforschen willst.
Nur autoritäre Menschen definieren das Ergebnis im Voraus und wollen nicht zulassen, dass man es erforscht.

closs hat geschrieben:- Welche Art der Annäherung ist aus Deinem Weltbild heraus zulässig?
Ich habe kein Bild von der "Welt". Wie sollte ich dazu kommen.
Es bilden sich Bilder in mir von allem, was mir begegnet, in welcher Form auch immer. "Die Welt" ist mir noch nicht begegnet, in keinerlei Form.

Was den Menschen betrifft, da schreibe ich sehr oft: "Wir wissen nicht, was mit ihm entstanden ist."
Darum sind alle Festlegungen, was den Menschen betrifft, für mich von Übel, und darum versuche ich alle diese Festlegungen als Festlegungen bewusst zu machen, weil sie den Mitmenschen - fast immer aus Herrschsucht - schaden wollen.

Wenn der Mensch wahr nimmt, dass er Dinge begreift oder erahnt, die nicht unter "rational" oder "realistisch" laufen, nennt er sie oft als von Gott stammend.
Woher sie wirklich stammen, weiß niemand. Man gibt dem halt irgendeinen Namen, der sich eingebürgert hat.
Nach C.G.Jung ist nur das dem Bewusstsein zugänglich, was man schon verkraften kann. Das andere bleibt derweil unzugänglich.

Dass es unzugänglich bleibt, hat eine gewisse Weisheit, weil unter dem Aspekt des Ganzheitlichen heraus der Mensch sich unbewusst davor schützt, mit etwas konfrontiert zu werden, das er noch nicht verkraften kann.

Je mehr er aber sein Bewusstsein erweitert, desto mehr kann auch das in ihm wahrgenommen und verarbeitet werden, was ihn sonst sprengen würde.
Es gibt auch Situationen, wo dieses Sprengende dennoch in das Bewusstsein dringt, ohne Willen des entsprechenden Menschen:
zum Beispiel, wenn er von außen durch Schicksalsschläge oder Ähnlichem damit zwangsweise konfrontiert wird.
Das kann das Gehirn zerreißen, und der Mensch verfällt dem Wahnsinn.

Nicht zufällig handeln die Erzählungen der romantischen Epoche so oft von Wahnsinnigen - die mehr wussten als der Normal-Sterbliche, es aber nicht tragen konnten, es nicht in das Bewusstsein integrieren konnten.
Auch die Künstler selber - der romantischen Epoche - waran auffallend häufig entweder Grenzgänger (borderline) oder dem Wahnsinn bereits verfallen.
Wer sich auf dieses unbekannte Terrain hinauswagt, ist gefährdeter als die, die im sicheren Hafen bleiben.

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#689 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » Do 28. Jan 2016, 18:38

SilverBullet hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Nicht die Bohne behaupte ich so etwas.
…
Ich muss erst mal gar nichts.
…
Im Moment sprichst Du mit Savonlinna, nicht mit closs.
…
Dann ließ Dich besser ein, was hier im Forum unter "Naturalist" verstanden wird. Darauf bezog ich mich.
Wie wäre es, wenn du einfach mal deinen Standpunkt klar vertreten würdest, ohne dass er mit anderen Meinungen durchsetzt ist?
Welche "andere Meinungen"? Du verwechselst mich wahrscheinlich schon wieder mit jemand anderem.
Alle vier meiner von Dir zitierten Sätze beinhalten keinerlei andere Meinungen.

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#690 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Novas » Do 28. Jan 2016, 19:25

Wenn ich solche Überlegungen entsorgen müsste, dann würde ich es an Religionen und Philosophien übergeben:
„ihr dürft damit spielen, aber verletzt euch nicht dabei“

Wie ausgesprochen fürsorglich :D

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