Rembremerding hat geschrieben:Ein Christ im Glauben an den Herrn ist nicht frei von Sünde, aber er ist befreit von der Sklavenschaft der Sünde, seinen Gelüsten. Der Lohn der Sünde ist der Tod, sagt die Bibel, und indem der Herr am Kreuz starb, aber vom Tod auferstanden ist, hat er den Tod und damit ebenso die Sünde besiegt. Die Sünde führt also nicht mehr unweigerlich in den Tod, sondern seit Jesu Erlösungswerk haben Christen einen Weg eröffnet bekommen durch Glauben an den Herrn das ewige Leben in ihm zu erlangen.
Für mich hört sich das sehr stark an bekannte Dogmen angelehnt vor, aber die Begriffe werden m.E. inhaltsleer, teils im Abgleich mit der erfahrbaren Wirklichkeit, teils weil die Begriffe in der verwendeten Bedeutung keinerlei Definition mehr zulassen, mit der man sie bestimmen könnte.
Ein Christ sündigt. Ich nehme mal an das ist nicht etwas, was sich er im Einklang mit seiner religiösen Meinung tut. Damit ist er ein Sklave der Sünde. Von was den sonst, wenn er sündigt: Sklave/Diener von Gott?
Ein Christ ist auch nicht befreit von seinen Gelüsten. Ich gehe mal davon aus, dass man mit der Bekehrung nicht impotent wird oder etwa auf einmal einem das Essen nicht mehr schmeckt.
Gott störe es, so die Vorstellung, dass Menschen sündigen. Jede einzelne Sünde führe zum ewigen Tod. So zumindest eine weit verbreitete Meinung im Christentum. Nach der Bekehrung sündigt Mensch nun auch und offensichtlich genauso todeswürdig mit einzelnen kleinen Sünden. Nun ist dann aber nicht die Sünde besiegt bei dem betreffenden Christen, er sündigt ja nach wie vor zum Tode hin. Hier unterscheidet er sich auch nicht von einem Nichtchristen.
In dem wo er sich nicht unterscheidet nimmt er aber nun die Versöhnung Gottes für sich in Anspruch und mit der Ablehnung der Allversöhnung gesteht er es Leuten, die nicht Christen sind, nicht zu.
Das Ganze sei dann noch gerecht.
Wenn Jesus die Sünde besiegt hat, dann hat ER sie besiegt (und man kann sich nur um die Nachfolge bemühen ohne perfekt zu werden). Der einzelne Christ aber nicht. So ist doch die Realität. Alles andere ist Wischwaschi mit Worten, die natürlich die Ungereimtheiten kaschieren kann.
Wie ist denn nun der Weg Jesu um die Sklaverei der Sünde abzuschaffen? In dem er die Strafe übernimmt, während viele seine Anhänger sogar vermeintliches Wissen zu einer ewigen Verdammnis brauchen und Abstriche hierfür schon für gefährlich halten für das Seelenheil. Das geht für mich alles nicht so auf.
Ich persönlich finde, dass Jesus recht hatte. Er sagte: "Folge mir nach, nimm das Kreuz auf Dich und wenn Du dazu nicht bereit bist, bist Du meiner nicht wert." Von meiner Bereitschaft brauche ich da schon gar nicht reden. Aber von denen, die meinen, die Sünde überwunden zu haben während sie sündigen. Also zumindest kleine Sünden begehen, die sie gar nicht begehen könnten, wenn sie sogar das Kreuz auf sich nehmen würden.
Das wird eigenartigerweise - obwohl es sehr deutlich in der Bibel steht, dazu noch vom höchsten Vertreter im NT, aufgeweicht. Bei der Allversöhnung wird aber denen Aufweichung vorgeworfen. Wieso?
Das Kreuz interessiert die meisten Leute doch nur wegen der Strafe, nicht als Möglichkeit die Sünde zu überwinden. Und selbst der Satz, dass Jesus unsere Strafe auf sich genommen hat, ist nicht korrekt. Eine drei Tage dauernde Todesstrafe mit dem Ewigen Tod/Verdammnis gleichzusetzen widerspricht jeder vernünftigen Begrifflichkeit.
Ich meine das jetzt nicht böse, es ist nur etwas was ich absolut nicht in den Kopf kriege so deutlich unlogisch ist es. Und weil ich es als sehr offensichtlich empfinde, macht es mich betroffen, dass es von vielen nicht so gesehen wird.