Roland hat geschrieben:
Wenn man ein bisschen tiefer nachdenkt, ist es tatsächlich schwieriger sich an einem schönen Garten zu erfreuen, wenn man glaubt, dass sich niemand etwas dabei gedacht hat und die Natur spurlos wieder verschwinden wird, genauso, wie man selbst auch. Wenn es keinen Adressaten für das Staunen gibt, als nur ein taubes, gleichgültiges Universum.
Douglas Adams hat insofern recht, als Feen und Elfen sicher keine solchen Adressaten sind.
Genau so wenig wie Geister und Dämonen.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Es ist vor allem die Grundlage der Vernunft, die es gebietet, die Welt so zu nehmen, wie sie nun mal ist.
Wirkliche Wissenschaft weiß längst, dass sie nichts weiß. Du steckst noch im Positivismus des 19. Jahrhunderts fest, der glaubte man könne mithilfe von Wissenschaft herausfinden, wie die Welt "ist".
Das ist wieder völlig übertrieben. Wissenschaft weiß inzwischen sehr viel und ohne dieses Wissen wäre der technologische Fortschritt überhaupt nicht möglich gewesen.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wunder sind da eher die Ausnahme.
Das ist das Wesen von Wundern, dass sie die Ausnahme sind.
Nach allem, was wir wissen, ist ihr Wesen, dass sie nicht existieren, bzw. lediglich literarische Fiktion sind.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Das Rahmenprogramm um den galiläischen Wanderprediger besteitet ja niemand. Römische Besatzungsmacht, König Herodes, Pilatus und historische Orte sind natürlich historisch belegt. Der Trick von Mythen und Legenden besteht immer in der Vermischung von Fakten und Fiktion.
Das Wesen von Verschwörungstheorien besteht darin, dass man glaubt, jemand habe getrickst.
Verschwörungstheorien sind etwas ganz anderes.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorie
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wer zweifelt daran, dass sie Menschenworte sind? Doch nur die Glaubensdogmatiker.
Und wer zweifelt daran, dass es Gottes Wort ist? Die atheistischen Glaubensdogmatiker.
Nö, die Existenz von Menschen ist zweifelsfrei belegt, die von Göttern höchst fragwürdig.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Weiß nicht, an welchen Traumata du leidest. Mir wurde noch in keiner Kirche oder Gemeinde abverlangt "nicht hinterfragbare Wahrheiten" zu schlucken. Es geht immer um Glauben, sowohl für den Theisten, als auch für den Atheisten.
Dann solltest du dich mal mit dem Dogmenapparat der RKK beschäftigen.
Warum sollten Dogmen nicht hinterfragbar sein? Der christliche Glaube basiert auf Freiwilligkeit. Es gibt keine Denkverbote. So sollte es zumindest sein.
Dann frag mal diejenigen, die ein kirchliches Lehramt innehatten und Dogmen in Frage gestellt haben. Im Mittelalter war es sogar lebensgefährlich.
Roland hat geschrieben:
Wissenschaft oder Glaubensdogmatik sondern theistischer oder atheistischer Glaube.
Das ist das gute an der historisch-kritischen Methode. Theoretisch ist es egal, ob die Texte von Gläubigen oder nicht-Gläubigen untersucht werden, die Ergebnisse sollten davon nicht beeinflusst werden. Zudem arbeiten doch meistens Theologen in der historischen Jesusforschung. Viele leiden auch darunter, dass die gefundenen Ergebnissen nicht einfach weggeglaubt werden können.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Sie erheben den Anspruch Tatsachenberichte zu sein.
Dazu hat sie erst die spätere Kirche stilisiert.
Nein, das ergibt sich klar aus den Texten. "Was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch…" das ist der Anspruch den die Texte erheben, es werden Orte und Zeitangaben gemacht, Namen werden genannt. Stil und Inhalt der Evangelien sind die von direkten oder indirekten Augenzeugenberichten.
Der war gut.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben:"Die Forschung" gibt’s nicht. Du redest von denen, die die Fiktion erstellen, die Autoren hätten gelogen.
Nein, ich spreche von der historisch-kritischen Forschung. Der einzigen, die wissenschafltlichen Ansprüchen genügt und den Namen verdient.
Es ist die Einzige, die Atheisten gefällt. Man kann sie mit Fug und Recht auch schlicht der Bibelfälschung bezichtigen.
Das mag aus Sicht eines gläubigen Laien so aussehen, ist aber für die Forschung irrelevant.
Es gibt nun mal keine Sonderrechte für religiöse Texte.
Würde man diese gewähren, hätte man ein Kauderwelsch aus sich widersprechenden oder sogar gegenseitig ausschließenden Göttern und Glaubenssätzen.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Nee, solche Glaubensentscheidungen sind immer abhängig von der Sozialisation. Wärst du als Moslem geboren, würdest du es genau andersum sehen.
Wenn man in eine Religion hineingeboren wird, spielt die Sozialisation anfänglich natürlich die entscheidende Rolle. Wie ich es aber bei einem Vergleich des Feldherren Mohammed mit Jesus später sehen würde, ist keineswegs sicher.
Mit großer Wahrscheinlichkeit würdest du ihn genauso verteidigen, wie den grausamen Gott des AT. Die negativen Seiten werden von Gläubigen gerne ausgeblendet.
"Richard Dawkins erzählt in seinem Buch „Der Gotteswahn“ (S. 354ff.) von einem Experiment mit über 1000 Schülern in Israel im Alter
von acht bis vierzehn Jahren, denen der Bericht von der Schlacht um Jericho vorgelesen
wurde:
Als die Priester beim siebten Mal die Hörner bliesen, sagte Josua zum Volk: Erhebt das Kriegsgeschrei! Denn der Herr
hat die Stadt in eure Gewalt gegeben. Die Stadt mit allem, was in ihr ist, soll zu Ehren des Herrn dem Untergang
geweiht sein. […] Alles Gold und Silber und die Geräte aus Bronze und Eisen sollen dem Herrn geweiht sein und in
den Schatz des Herrn kommen. Darauf erhob das Volk das Kriegsgeschrei und die Widderhörner wurden geblasen.
Als das Volk den Hörnerschall hörte, brach es in lautes Kriegsgeschrei aus. Die Stadtmauer stürzte in sich zusammen,
und das Volk stieg in die Stadt hinein, jeder an der nächstbesten Stelle. So eroberten sie die Stadt. Mit scharfem
Schwert weihten sie alles, was in der Stadt war, dem Untergang, Männer und Frauen, Kinder und Greise, Rinder,
Schafe und Esel. […] Die Stadt aber und alles, was darin war, brannte man nieder; nur das Silber und Gold und die
Geräte aus Bronze und Eisen brachte man in den Schatz im Haus des Herrn. (Jos 6,16–24)
Anschließend wurde den Schülern die Frage gestellt, ob Josua und die Israeliten richtig
gehandelt haben oder nicht. Zwei Drittel der Kinder fanden das Handeln richtig. Gott
habe es ja befohlen und die Menschen in Jericho hatten ja eine andere Religion, war von
den Kindern als Begründung zu hören. Für israelische Schüler ist Josua eben einfach ein
Volksheld, das hat ihnen ihre Religion eingeschärft. Seine Taten sind deshalb nicht nur
entschuldbar, sondern sogar richtig. Interessant ist das Ergebnis einer Kontrollgruppe.
Bei 168 israelischen Schülern ersetzte man den Namen Josua durch General Lin und
Israel durch ein chinesisches Königreich vor 3000 Jahren. Das Ergebnis können Sie sich
vielleicht denken? Nur 7 % fanden das Verhalten von General Lin gut, aber 75 % lehnten
es ab."
Kubitza, Der Jesuswahn