Die Geschichten wurden ja nicht durch Flüstern ins Ohr, wie bei der stillen Post weitergegebensven23 hat geschrieben:Nein, schon viel früher. Es gab eine mündliche Tradition von Geschichte über Geschichten. Was dabei rauskommt, kann man am Beispiel der stillen Post sehen.Roland hat geschrieben: Legenden bilden sich i.d.R. erst, wenn die Zeitgenossen und Augenzeugen ausgestorben sind.

Und wenn etwas völlig anderes weitergegeben worden wäre, als tatsächlich geschehen ist, hätten die noch lebenden Zeitgenossen und Augenzeugen es leicht widerlegen können. Legendenbildung ist so früh praktisch ausgeschlossen.
Was der Atheismus ausdrücklich tut. Die finale Nichtigkeit des Seins ist eben die logische Konsequenz des Atheismus.sven23 hat geschrieben:Nein, das Sein ist nur nichtig, wenn man es für nichtig erklärt.Roland hat geschrieben: Nun darfst du natürlich wieder sagen: Paulus lügt! Da kann man nichts gegen machen. Es ist euer einziger "Ausweg" in die finale Nichtigkeit des Seins.
Dazu nochmal der Direktor des Instituts für neutestamentliche Textforschung in Münster, Prof. Holger Strutwolf:sven23 hat geschrieben:Was sich nun mal anhand der Abschriften von Abschriften im Vergleich zu den ältesten Abschriften leicht nachvollziehen läßt.Roland hat geschrieben: Sag ich ja. Der einzige Ausweg ist immer die Vermutung des Betrugs, der Lüge, der Einfügung.
Als Textkritiker ist zu sagen, dass die handschriftliche Überlieferung des neutestamentlichen Textes sehr treu und im Wesentlichen zuverlässig erfolgt ist, so dass man mit großer Zuversicht sagen kann, dass von textkritischer Seite keine Bedenken bestehen, dass der Text willentlich und grundsätzlich von späteren Tradenten verfälscht worden sein könnte.
Es ist gerade die wissenschaftliche Textkritik, die das Gegenteil behauptet von dem, was deine Atheistenkollegen vom Schlage des Herrn Kubitza, den du so gern zitierst, sagen.
Sagt sven23, aber eben nicht die jüngste Entwicklung der Jesusforschung!sven23 hat geschrieben:Oder eher als Geschichtenerzähler.Roland hat geschrieben: Schön. Dann vergessen wir die HKM-Jesus-Romane weil sie allesamt die Wirkung, die vom wirklichen Jesus ausgegangen ist, nicht erklären und in all ihrer bunten Verschiedenheit, eher Abbild des Weltbildes des jeweiligen Autors sind. Und wenden uns den heutigen Fakultäten zu: Der "jüngsten Entwicklung in der Jesusforschung" die die Evangelien wieder als Geschichts-Erzählungen ernst nimmt.![]()
Jedem steht es frei, solche Vermutungen anzustellen. Es hat eben nichts zu tun mit den Texten des NT. Paulus kam nicht "auf die Idee Jesus literarisch-theologisch zu verwerten" sondern war zunächst der Pharisäer Saulus, der alle, die Jesus nachfolgten heftig bekämpfte und verfolgte.sven23 hat geschrieben:Der Wanderprediger war ja auch nur eine unbedeutende Randnotiz, bis Paulus auf die Idee kam, ihn literarisch-theologisch zu verwerten. Nur ein toter Jesus war für ihn ein guter Jesus, das er die ideale Projektionsfläche abgab. Wehren konnte er sich nicht mehr.Roland hat geschrieben:Nein, weil kein Jesus-Bild stimmiger ist und besser erklärt, was sich in der Folgezeit an Wirkung zugetragen hat. Ein Sandalen tragender Wanderphilosoph, der brave Moralismen verbreitet und sich in seinen Vorhersagen geirrt hätte, wäre heute wahrscheinlich nur noch eine Randnotiz der Geschichte. Stattdessen hat er eine Zeitenwende hervorgerufen, wir zählen heute unsere Jahre in vor- und nach Christus.
Der Verkünder einer neuen göttlichen Ordnung wurde selbst zum Verkündeten, wider seinen Willen, wie man vermuten kann.
Seine Wandlung zum Paulus lässt sich nur erklären mit der direkten Begegnung mit dem Auferstandenen. Und er erklärt es auch so.
Und wieder bleibt dir nichts übrig als zu sagen: Er lügt.
Und da kann man ebern nichts machen, du darfst das glauben, es steht dir frei.
Niemand bedauert das. Bedauerlich ist es für einen Christen nur, wenn jemand mit allen Mitteln versucht die großartigste Botschaft der Welt unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Und offensichtlich nichts in der Hand hat als unplausible Behauptungen.sven23 hat geschrieben:Richtig, wir leben nicht mehr im Mittelalter, auch wenn Leute wie closs das bedauern.Roland hat geschrieben:Oder sagen wir es weniger polemisch: Es ist Auslegung auf der Basis des Atheismus. Und das ist ja erlaubt in einem Land, in dem Glaubensfreiheit herrscht.