Du scheinst zu übersehen, dass praktisch alles was wir über Jesus wissen, aus der Bibel stammt. Da keine (kaum) andere Quellen vorhanden sind, genügt allein die wissenschaftliche Auswertung der Bibel um sich ein Bild zu machen, wie Jesus dachte.closs hat geschrieben:Doch - es ist schon ein Unterschied, ob die HKM verwendet wird, wenn es um Quellen-Analyse, Linguistik, zeitgeschichtliche Informationen, etc. geht, oder ob man die geistige Frage stellt, ob Jesus eine "äußere" Naherwartung hatte.
Allenfalls könnte man fragen, ob Urchristen und Schreiber eine "äußere" Naherwartung hatten - das geht, weil man die Texte der Schreiber und unabhängige Quellen zur Zeitgeschichte hat. - Aber was Jesus SELBST erwartet hat, ist pure Spekulation - im Gegenteil: Unter geistigen Gesichtspunkten (Motiv-Forschung AT/NT - Äußerungen Jesu darüber, dass er nicht verstanden wird - etc.) ist es naheliegend, dass Jesus KEINE Naherwartung hatte (wobei man ernsthaft darüber diskutieren könnte, warum Motiv-Forschung AT/NT - Äußerungen Jesu darüber, dass er nicht verstanden wird - etc. nicht auch Teil einer HKM-Forschung sein sollten.
Weder ein Atheist noch ein Christ sind ohne Vorurteile (Beiden kann man Dogmatismus zurecht vorwerfen). Da hast du wahrscheinlich Recht. Am neutralsten ist da wohl der Agnostiker.closs hat geschrieben:DANACH wird interpretiert - und da wird ein Agnostiker/Atheist ganz sicher anders interpretieren als ein Christ.
NICHT, weil der Agnostiker/Atheist frei von Dogmen ist und der Christ nicht, sondern weil die jeweilige Weltanschauung zu anderen Ergebnissen aus den wissenschaftliche erarbeiteten Daten kommt.
Wie ich schon einmal darlegte, ist wahrscheinlich der Zweifler derjenige mit den wenigsten Vorurteilen. Deshalb sollte man am besten ihm überlassen, die gewonnen Fakten am auszulegen, meinst du nicht?