Es geht hier doch nicht um Methodik, sondern um das von dir angeführte "innere Verständnis".closs hat geschrieben:Wenn sie sich an ihre Methodik halten, dann nur im Rahmen ihrer Methodik. - Denkst Du etwa, dass ein Wissenschaftler etwas anders auslegen kann, als es im Rahmen seiner Methodik vorgegeben ist?sven23 hat geschrieben:Geh mal davon aus, dass die in der Forschung arbeitenden intellektuell in der Lage sind, zu verstehen, was geschrieben steht.
Natürlich darf die Forschung das. Die Glaubenswelt vor 2000 Jahren ist doch Bestandteil der Historie.closs hat geschrieben:Dann darf man aber nicht in geistigen Fragen interpretieren. - Es geht doch nicht, dass man sich einerseits methodisch festlegt und gleichzeitig andererseits interpretativ diese Festlegung durchbricht.sven23 hat geschrieben:Für die historische Forschung völlig ausreichend.

Warum hast du dann gefragt?closs hat geschrieben:Naja - das ist nun mal ein Ergebnis, dass man heute bereits in den ersten Klassen des Gymnasiums erfährt.sven23 hat geschrieben:Fakt ist, dass das Gemetzel an der milvinischen Brücke einen Wendepunkt für das Christentum darstellt.

Auch wenn es eine christliche Legende sein sollte, Konstantin hat sie für sich genutzt.
Historiker gehen davon aus, dass Konstantin nicht unbedingt ein überzeugter Christ war. Erst sein Nachfolger gilt als ein sich bekennender Christ.closs hat geschrieben:Aus Deiner Hermeneutik heraus eine schlüssige Interpretation.sven23 hat geschrieben:Also eher machtpolitisches Kälkül als eine Glaubensfrage.
Das finde ich nun extrem unredlich.closs hat geschrieben:Das ist ein naheliegendes Ergebnis unter HKM-Kriterien. - Man lässt dann Gegenteiliges durch den Rost fallen, weil einem andere Quellen plausibler erscheinen.sven23 hat geschrieben:...dass Jesus eine Naherwartung hatte. Das ist Konsens in der Forschung.
Eben noch habe ich dir die Ausührungen Grässers zitiert, die belegen, dass die präsentischen Aussagen zur Gottesherrschaft nicht unter den Tisch fallen gelassen werden.
Es ist sogar umgekehrt. Glaubensdogmatiker nehmen nur die präsentischen und Parusieverzögerungsaussagen und lassen die Naherwartungszitate unter den Tisch fallen. Wirklich extrem unredlich und dazu noch falsch.
siehe oben.closs hat geschrieben:Hä - wie jetzt?sven23 hat geschrieben:Die Forschung läßt nichts durch den Rost fallen

Das ist doch eine ganz andere Geschichte, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Darauf kann die Forschung keine Rücksicht nehmen. Wenn man Jesus nachträglich vergottet hat, ist das für seine Aussagen zu Lebzeiten irrelevant.closs hat geschrieben:Das stimmt - aber man lässt durch den Rost fallen, dass Jesus göttlich ist und die Auferstehung historisch real sein könnte, die ihrerseits die Erfüllung des nahen Gottesreichs sein könnte - das passt nicht zu den Vorgaben der eigenen Methodik.sven23 hat geschrieben:Die starke Naherwartung steht nicht im Widerpruch zu Aussagen, dass das Reich Gottes bereits zu wirken beginnt, weil es schon terminlich so nahe gekommen ist.
Die Theodizeefrage hat nichts mit Methodik zu tun. Sie ist nicht lösbar. Wie Prof. Zimmer von Worthaus sagt: Alle Erklärungsversuche sind geistiger Dünnschiss.closs hat geschrieben:Das ist wirklich nichts Neues - die Frage nach Leid lässt sich methodisch nicht vollständig greifen.sven23 hat geschrieben:Jung bestätigt mein Gefühl, dass die Theodizeefrage nicht befriedigend geklärt ist.
Und ich habe sie dir ganz so wie Jung erklärt, was du abschlägig beschieden hast. Deshalb meine Frage: hast du es jetzt verstanden?closs hat geschrieben:Ähm - diese Frage hatte ich Dir neulich auch schon mal gestellt.sven23 hat geschrieben: Hast du denn jetzt wenigstend den Unterschied zwischen dem historischen und dem kerymatischen Jesus verstanden?
Oder willst du wieder eigene Definitionen erfinden?
Ok. ich dachte, du hättest behauptet, Thaddäus hätte 10 Zitate gegen die Naherwartung gebracht.closs hat geschrieben:Das ist wieder mal so ein Beispiel, wie man aus gewohnter innerer Verdrehtheit ohne jeglichen Selbst-Reflexions-Willen Falsches in die Welt setzen. - Es wurde Euch gesagt, was wirklich passiert ist:sven23 hat geschrieben:Finde ich auch extrem unredlich, sich aus Argumentationsarmut oder Bequemlichkeit auf falsche Zeugen zu berufen.
1) Thaddäus hat vor ca. 2 Jahren in irgendeinem Zusammenhang gut 10 wunderbare biblische Nachweise zum Thema "Gott/Jesus macht deutlich, dass er nicht verstanden wird" gebracht.
2) Closs freut sich darüber, weil er diese Zitate gut verwenden kann.
3) Thaddäus kann sich aufgrund der langen Zeitspanne nicht mehr daran erinnern und stimmt NICHT zu, dass diese Zitate zur Falsifizierung der Naherwartung Jesu relevant sind.
Allerdings ist es auch nicht in Ordnung, wenn du ihre Zitate für deine Zwecke instrumentalisierst. Sie haben mit der Naherwartung überhaupt nichts zu tun.