Darkside hat geschrieben:Was ja nichts daran ändert, dass im Endgericht ausschließlich jene in "den Himmel" kommen werden, die an Gott und Jesus als seinen Sohn glauben.
Die Version kenne ich und ich weiss, dass Du Dir sie nicht ausgedacht hast. Sie ist im christlichen, evangikalen Spektrum weit verbreitet. Falsch ist sie trotzdem. Was ist Himmel? Ein Ort? Nein. Matthäus benutzt das Wort Himmelsreich statt Gottesreich. Nun haben kluge Leute darauf hingewiesen, dass der Ausdruck "Gottesreich" schon rein sprachlich nicht genau das wiedergibt, was gemeint ist. Statt "Reich" müsse es "Herrschaft" heissen und noch genauer "Herrsein". Wenn Christus also vom Reich Gottes spricht, dann meint er kein zukünftiges Reich, sondern sein
immergegenwärtiges Herrsein. Alles ist immer schon in Gottes Hand, dem fügt Jesus nichts hinzu, sondern er bestätigt es nur noch einmal.
Somit kommen wir nicht an einen zukünftigen, ominösen, jenseitigen Ort namens Himmel, sondern der Himmel ist schon längst da für den, der es schafft, im Glauben das Gute dieser Welt als Bild für den Himmel, d.h. als Bild der Herrschaft Gottes zu sehen. Jesus ist den Emmaus-Jüngern nicht nach deren Tod im Jenseits erschienen, sondern
in dieser, in unserer Welt. Das ist ein ganz wichtiger Punkt, trotz der Bildsprache, der in dem Streitgespräch mit den Sadduzäern ebenfalls zum Ausdruck kommt:
Matthäus, 22,32 hat geschrieben:Gott ist aber nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen.