sven23 hat geschrieben: Aber es ist doch gerade ein Wesensmerkmal des Menschen, daß er das einzige Säugetier ist, das Sexualität ganz bewußt von der Fortpflanzung entkoppeln kann.
Auch der Katholizismus erwartet nicht, dass jeder Schuss ein Treffer ist - auch nicht, dass man also nur dann Geschlechtsverkehr hat, wenn man Nachwuchs zeugen will. - Allerdings wird das Bewusstsein erwartet, dass man nur Geschlechtsverkehr mit jemanden hat, bei dem man sich freuen würde, wenn "es" trotzdem passiert - diese Verkopplung möchte die RKK nicht entkoppeln.
sven23 hat geschrieben:Deshalb haben kluge Leute Empfängnisverhütung erfunden, was aus mir unerfindlichen "geistigen" Gründen der Kirche auch nicht paßt.
Empfängnisverhütung ist in der Tat zeitgemäß - die Frage ist, ob Zeitgemäßes immer ein Fortschritt ist. - De facto läuft es bei der RKK darauf raus, dass man verhüten darf, wenn man es innerhalb einer Familienplanung tut. - Wobei Familienplanung NICHT heisst, grundsätzlich keine Familie haben zu wollen.
Janina hat geschrieben:Kannst du das Wort "geistig" mal so übersetzen, dass die Sätze einen Sinn ergeben?
"Geistig" heisst hier, dass man "Sich-erkennen" im Sinne von "jada" verstehen kann = das Sich-Vereinen durch den Körper, aber in auch in seelischer Vereinigung, aus der ebenbildliche Wieder-Schöpfung erwächst. - So ist es biblisch gemeint - ich verstehe diesen Gedanken.
Janina hat geschrieben: bei "identisch" ist sie falsch
"Identisch" ist insofern richtig, wenn man unter Sexualität versteht, nur mit jemandem Sex haben zu wollen, bei dem man sich freuen würde, wenn "es" trotzdem passiert, selbst wenn es konkret nicht geplant ist.
Janina hat geschrieben:Außerdem finde ich eine Frage über eine biologisch evolutionäre Selbstverständlichkeit langweilig.
Aber das Biologische ist doch - wieder geistig gedacht - auch nur ein Abbild des Geistigen. - Die Natur hätte es locker einrichten können, dass Lebewesen sich eingeschlechtlich vermehren.
Janina hat geschrieben: Nur solche Leute können auf die Idee kommen, einen Menschen als "Schande" zu betiteln.
Wenn dies passiert, ist das natürlich indiskutabel. - Heute ist das anders - heute macht man etwas weg, bevor es die Eigenplanung berühren könnte. - Wobei dies meinerseits KEIN Vorwurf an junge Frauen ist, weil man von Menschen nicht erwarten kann, etwas zu tun oder zu lassen, was sie nicht verstehen - von der Not in einer verqueren Gesellschaft ganz abgesehen, die auf die Betroffenen abgeladen wird.
Janina hat geschrieben:Natürlich ist die Bezeichnung "katholisch" oder "islamistisch" nur ein Symbol für die dahinter stehende patriarchale Frauenverachtung
Das ist von der Lehre her unrichtig. - Oder nur nach heutiger Normierung richtig.
Janina hat geschrieben: Und was wäre besser daran, einen Vater, der ein Arsch ist, NICHT rauszuschmeißen?
Nichts - es ist tatsächlich folgerichtig. - Aber es hat eben damit zu tun, dass das Menschenbild derart verquer ist, dass es folgerichtig sein muss. - Das Problem liegt nicht an der Logik oberflächlicher Notwendigkeit, sondern viel tiefer.
Janina hat geschrieben: Ich habe schon den Eindruck, dass gesellschaftliche Sensibilität auch wachsen oder heilen kann.
Das ist natürlich AUCH möglich. - Die Praxis wird wohl sein, dass sich hier Fortschritt und Rückschritt die Waage halten.