Nee nee - Deine obige Behauptung ist, dass der Gesamtkontext der Jesusworte eine NAHERWARTUNG Jesu ausschließe, OB-Roland hat geschrieben:Ach Münek, das ist auch so 'ne Dauerschleife. Es geht doch darum, was mit "Reich Gottes" gemeint ist.Münek hat geschrieben:Nicht einmal dogmenhörige Theologen bezweifeln ernsthaft, dass im ZENTRUM der Heilsbotschaft Jesu die "Nähe des Gottesreiches", der "bevorstehende Anbruch der Gottesherrschaft auf Erden" stand:Roland hat geschrieben: Der Gesamtkontext der Jesusworte im NT schließt Naherwartung eindeutig aus.
"Die Zeit ist erfüllt. Tut Buße; denn das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen."
WOHL im ZENTRUM der Heils- und Gerichtsbotschaft Jesu an das Volk ohne jeden Zweifel das "Nahe-Herbeigekommensein der Gottesherrschaft" stand.
Diese Möglichkeit ist insofern vollkommen ausgeschlossen, als das Judentum KEINEN himmlischen, präexistenten "eingeborenen Sohn Gottes" kannte.Roland hat geschrieben:Es bestand mE tatsächlich die Möglichkeit, dass die Juden samt ihrer Geistlichkeit, Jesus als den Gottessohn erkennen würden.Münek hat geschrieben: Das hat nicht nur Jesus, sondern das haben auch seine 70 von ihm ausgesandten Jünger und Johannes der Täufer verkündigt.
Gott hatte einen Plan A?Roland hat geschrieben:War vermutlich Plan A. Dem diente die Aussendung der 70 Jünger.

Richtig. Der historische Jesus aus Nazareth sah sich als PROPHET an, als einer, der wie sein Lehrer Johannes der Täufer das nahe Gottesreich verkündigte, aber gewiss hielt er sich nicht für ein präexistentes himmlisches Gotteswesen, für den einzig erzeugten Sohn Gottes.Roland hat geschrieben:: "Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!" Lk. 13, 34
Jesus hat den Titel "Gottessohn" nie für sich in Anspruch genommen (Hans Küng).
Klar - weil sie irgendwann mal zur Kenntnis nehmen mussten, dass sich die Prophezeiungen der Johannesapokalypse NICHT erfüllt haben. Denn die an sieben kleinasiatische Gemeinden gerichtete "Offenbarung Jesu Christi" wollte seinen Knechten zeigen, was IN KÜRZE geschehen soll. "Denn die Zeit ist NAHE". "Siehe, ich komme BALD."Roland hat geschrieben:Christen haben das nie ignoriert aber anders verstanden, nämlich als Appell zur Bereitschaft.Münek hat geschrieben: Und wenn Du nicht den Blick in die "Apokalypse des Johannes" scheust, wirst Du leicht feststellen, dass auch dort mehrfach von "nahe", von "in Kürze" und von "bald" die Rede ist. Das kannst Du doch nicht ernsthaft ignorieren.
Das steht im Einklang mit der nicht wegzudiskutierenden nahen Parusieerwartung der Urchristen (Ankunft des richtenden Menschensohnes), die sich wie ein roter Faden durch nahezu alle neutestamentlichen Schriften zieht.
Wir haben es hier mit einem doppelten Irrtum zu tun. Erst Jesu Irrtum über den nahen Anbruch der Gottesherrschaft noch
innerhalb seiner Generation, dann der Irrtum der Urchristen über die nahe Ankunft des richtenden Menschensohnes (Stich-
wort: Parusieverzögerung).
Hat man aber: Das "Reich/die Königsherrschaft Gottes" ist a) Jesus in Person, b) befindet sich inwendig im Menschen, c) ist mit der katholischen Kirche identisch. Suche Dir was aus.Roland hat geschrieben:Es musste nichts umgedeutet werden.Münek hat geschrieben: Da das "Königreich Gottes" tatsächlich nicht kam, wurde kirchlicherseits fleißig umgedeutet.
Das sind keine Vermutungen.Roland hat geschrieben:Zitat aus dem Vorwort: "Wissenschaft sagt nicht: »So war es« , sondern: »So könnte es aufgrund der Quellen gewesen sein.« " Also Vermutungen.Münek hat geschrieben: Von "Voreingenommenheit" und "Vermutungen" ist in Theißens Vorwort NICHT die Rede. Historische-kritische Exegese spricht immer nur von mehr oder weniger großen Wahrscheinlichkeiten, nie von Tatsachen und Beweisen - was angesichts der Dürftig-
keit der Quellenlage selbstverständlich ist.
Eine wissenschaftliche Methodik ist keine Voreingenommenheit.Roland hat geschrieben:"Wissenschaft sagt nicht: »Das ist unser Ergebnis«, sondern: »Das ist unser Ergebnis aufgrund bestimmter Methoden« " Also methodische Voreingenommenheit.
Nein - Du ignorierst beharrlich die eindeutigen Vorgaben der "Päpstlichen Bibelkommission" an die historisch-kritische Exegese. Die HKM schließt die Existenz Gottes nicht aus, aber auch nicht ein. Täte sie es in die eine oder andere Richtung, handelte sie unwissenschaftlich.Roland hat geschrieben:Wie gesehen ist das falsch. Sie folgt einer Hermeneutik, die bestimmte Dinge ausschließt, die aber grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden können.Münek hat geschrieben: Mit apriorischen Glaubens-Vorannahmen hat die HKM nichts am Hut.