Mehr wäre, die Bibel nach Apg. 3,80 zu verstehen.Pluto hat geschrieben:Was will man mehr?
Wobei wir wieder am Punkt wären, dass die Ermittlung von historisch Geschehenem für die historisch-kritische Forschung "unbrauchbar" ist, wenn sie historisch-kritisch nicht ermittelbar ist. - Was soll das?sven23 hat geschrieben:Eben, sie ist unwissenschaftliche und glaubensogmatisch gefärbt, also in er historischen Forschung unbrauchbar.
Warum verstehst Du partout nicht, dass religiöse Dogmen und Setzungen der interpretativen (!) HKM gar nicht ausgetauscht werden SOLLEN? - Auch interpretative HKM-Setzungen sind nicht belastbar, wenn andere Exegeseformen auf ihre Art ermitteln wollen, was Jesus wirklich gedacht hat.sven23 hat geschrieben:Glaubensdogmen sind keine belastbaren Ergebnisse in der historischen Forschung.
Und wieder entsorgst Du eigene Begriffsstutzigkeit auf Kosten anderer. - NATÜRLICH bezieht sich Ratzinger auf die HKM - aber doch nur deshalb, weil er die HKM diesseits geistiger Interpretationen ansiedelt, also als Handwerk ansiehst: "MAcht mal die glaubensentscheid-freie Basis - wir interpretieren dann schon". - ODER alternativ: "Öffnet Euch zum Geistigen hin, dann könnt Ihr ebenfalls interpretieren".sven23 hat geschrieben:Ratzinger bezieht sich sogar explizit auf die historisch-kritische Forschung. Also wieder mal eine closssche Luftnummer.
So aber hat die Entwicklung dahin geführt, dass sich die HKM NICHT geistig öffnet und TROTZDEM interpretiert - so war Ratzingers freundliches Schreiben 1993 nicht gemeint. Und deshalb kam es zu den Ausbrüchen von Berger und Ratzinger.
Nein - sie nennt ihre Hermeneutik und stellt in deren Sinn intersubjekt dar, wie sie diese begründet und entwickelt - auch das ist Wissenschaft.sven23 hat geschrieben:So wie du die Geisteswissenschaft darstellst, verkommt sie zu einer willkürlichen Glaubensveranstaltung.
Wenn man Theologie als Handwerk diesseits von geistiger Interpretation verstehen will, kann man so argumentieren - aber das würde "Wissenschaft" innerhalb dessen, was man heute immer noch "Geisteswissenschaft" nennt, extrem schwächen. - Wozu bräuchte man sie noch, außer als (wenn im besten Fall filigranes) Handwerk? - Jedenfalls könnte man das, was mit Apg. 8,30 gemeint ist, damit nicht abdecken.sven23 hat geschrieben:Gegen diesen Unfug hat Thaddäus argumentiert und ich denke, mit Recht.
Thaddäus ist hier parteiisch - sie will ihr Konstrukt durchdrücken. - Im besten Fall zu ihren Gunsten, vertritt sie damit eine Strömung, die sich komplett durchsetzen könnte. - Aber dann wäre dies automatisch verbunden mit: Wozu bräuchte man Wissenschaft noch, außer als (wenn im besten Fall filigranes) Handwerk? - Jedenfalls könnte man das, was mit Apg. 8,30 gemeint ist, damit nicht abdecken. - Im Grunde wäre es der Tod der Geisteswissenschaft.sven23 hat geschrieben:Weil deine Grundlagen- wie Thaddäus richtig sagte- auf Fehleinschätzungen und Unkenntnis von Wissenschaftstheorie im allgemeinen und kanonischer und historisch-kritischer Exegese im besonderen beruht.
Quatsch - soll ich jetzt sagen: Umgekehrt genauso? - Warum puschst Du es schon wieder ideologisch hoch?sven23 hat geschrieben:Ratzinger hat die passende Antwort bekommen und von der Forschung wird auch ein Berger nicht mehr ernst genommen.
Du legst Dich ideologisch auf eine kritisch-rationalen Standard fest, der eo ipso damit selbst ausschließt, die Bibel nach Apg. 8,30 auslegen zu können.sven23 hat geschrieben:Damit zeigst du wieder mal, dass du überhaupt nichts verstanden hast. Dir fehlt jeglicher Zugang zu wissenschaftlichem Arbeiten.
Siehe dazu die Ausführungen von Thaddäus. Sie gibt den wissenschaftlich-universitären Standard wider, du nicht.
Das muss Wissenschaft auch nicht können, wenn sie sich generell so definiert - aber das tut sie nur dann nicht, bzw. nur in wissenschafts-theoretischen Schulen, die Thaddäus vertritt. - Es gibt nicht DEN Zugang zu DER wissenschafts-theoretischen Schule, sondern es gibt verschiedene Zugänge - einer dieser Zugänge ist: "Wir untersuchen etwas nach in puncto intersubjektiver Nachvollziehbarkeit wissenschaftlichen Standards - anders ist GEISTES-Wissenschaft nicht oder nur rudimentär möglich. - Auch hier wieder: Du hakst Dich hier irgendwo eindimensional ein, verkennst dabei die Differenzierungs-Notwendigkeiten und entsorgst einmal mehr diese Deine Unzulänglichkeit, indem Du MIR diesbezügliche Kompetenz absprichst.
An der historisch-kritischen Forschung ist nichts undurchsichtig, wenn man sauber arbeitet - es ging um Deine Verwendung des Wortes "historisch" (einmal methodisch, das andere mal ontisch).sven23 hat geschrieben:Was soll an der historischen Forschung undurchsichtig sein?
Nein - in vielen Fällen anders, als im Namen der HKM interpretiert wird. - Lass die Evangelien in Ruhe: Die können nichts dafür.sven23 hat geschrieben:Das ist wohl der letzte Ausweg der Glaubensdogmatiker: Jesus hat in Wirklichkeit ganz anders gedacht, als in den Evangelien dargestellt.
Es löst NICHT das Problem, das wir hier haben.sven23 hat geschrieben:Ähm, doch, das ist sogar sehr entscheidend.
Wieso "keiner"? - Ist "keiner" das Gegenteil von "jeder"?sven23 hat geschrieben:Welchen Sinn sollen Wunder haben, die keiner bemerkt?
WARUM das Matterhorn nicht in Gold verwandelt wird, weiß ich nicht. - Sicherlich hätte es einen Effekt auf die Menschen - aber es würde sich nichts ändern. - Es bringt zum Staunen und bei manchen zum Nachdenken. - Für die meisten Menschen hätte es - wie damals auch - den Effekt, dass sie sagen würden "Weißt Du noch, als damals das Matterhorn zu Gold wurde? Die Wissenschaft weiß immer noch nicht, warum" und sich ansonsten nichts ändern würden". - Wunder sind genauso wie Propheten Wegweisen, ersetzen aber nicht das Benutzen der Straßen, auf die der Wegweiser deutet.
Das sollte er nicht sagen, weil man so etwas nur verstehen kann, wenn man versucht, ins Überzeitliche hineinzudenken. - Um es in MEINER Sprache zu sagen: Wann die Differenz von Sein und Seiendem aufgehoben wird bzw. die Dialektik selbst aufgehoben wird bzw. Wahrnehmung durch Realität abgelöst wird, ist wurscht - Hauptsache, man darf sich durch Offenbarungen (= Bibel) dessen gewiß sein. - Und zwar nicht, weil man abglaubt, sondern weil man erkennt.sven23 hat geschrieben:Noch bizarrer wird es bei dem Theologen Zahrnt. Er würde auch Christ bleiben, wenn sich herausstellen würde, dass Jesus überhaupt nicht gelebt hat, also eine reine literarische Fiktion wäre.
So - das war eine Lektion in Sachen Apg. 8,30 - wie willst Du diese anzunehmende Realität mit DEINEM und mit Thaddäus' Wissenschaftsbegriff fassen? - In anderen Worten: Zurück auf die Plätze.
Richtig - oder wie bei der HKM, wenn sie geistig-interpretativ eingreift.sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Auch ein Wechsel der Hernemeutik ändert nichts an der Textbefundlage.
Es ändert sich etwas an der Textinterpretation.
Eben, und die kann grottenfalsch sein, wie beim Kurzzeitkreationismus.