Aber ich bitte dich, wegen übler Nachrede wird man nicht gehängt.Magdalena61 hat geschrieben: Selbst in unserem Staatswesen werden üble Nachrede, falsche Anklage, Verleumdung/ Rufmord als Straftat gewertet und verfolgt. Warum sollte Gott solche Übertretungen dann blöde lächelnd "vergeben", noch dazu, wenn der Aggressor noch nicht einmal um Vergebung bittet, da er sich "im Recht" zu sein wähnt?
Die ewige Höllenstrafe ist doch völlig überzogen für ein Schimpfwort (es kann ja auch zutreffend sein, denn Narren gibt es unzweifelhaft).
Interessanter ist doch, daß Jesus hier mal wieder für eine Thoraverschärfung steht und selbst auch als Kind seiner Zeit an die Hölle glaubte (Auch wenn Hemul das nicht gefallen wird
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
"Alle jüdischen Bewegungen der damaligen Zeit hatten das Anliegen, die jüdische Identität gegenüber dem übermächtigen Sog der fremden Kultur zu wahren. Und jüdische Identität heißt, dass man ein jüdisches Leben nach der
Thora, dem Gesetz, also nach dem Willen Gottes, führt. In Reaktion auf die Fremden entwickeln fast alle Bewegungen
damals so etwas wie Thoraverschärfung.
Dabei werden die spezifisch jüdischen Normen besonders streng erfüllt. Sie werden strenger und sorgfältiger ausgelegt.
Es ist das Besondere bei Jesus, dass wir neben der Thoraverschärfung, die wir auch bei ihm antreffen, gleichzeitig
eine Thora-Entschärfung finden. Etwas salopp gesagt, er ist in manchen Punkten liberaler und laxer als manche
seiner Zeitgenossen.
...
Radikalität findet sich bei Jesus dafür an einem anderen Punkt.
Beim Reichtum. Du kannst nicht Gott dienen und zugleich dem Mammon. Man kann nicht zwei Herren zugleich
dienen. Hier findet sich dieselbe radikal-theokratische Alternative wie bei der Widerstandsbewegung. So hat Jesus
vermutlich zwar keinen zelotischen Hintergrund, aber die zelotische Widerstandsbewegung und Jesus haben einen
gemeinsamen Hintergrund, das Judentum. Und dies auch noch in einer verschärften und besonders radikalen Form."
Gerd Theißen