ThomasM hat geschrieben:
Hallo Ruth
Hast du das schon einmal erlebt:
Zwei christliche Parteien diskutieren über dieselben Texte und dasselbe Thema und zwar miteinander.
Jede der beiden Seiten wendet sich offen und ehrlich an Gott.
Gott gibt beiden eine Antwort - und zwar unterschiedliche.
Keine der beiden Parteien waren Abweichler, beide Parteien waren fromme Christen, die Gott ernst nahmen, beide Parteien haben fleißig gelesen und gebetet, beide Parteien wollten Gottes echtes Wort erforschen.
Egal, was Hemul sagt, keine der beiden Parteien war im Irrtum.
Nein, ThomasM, erlebt habe ich es so direkt noch nicht. Eher so, dass ich schon Menschen begegnet bin, die überhaupt ganz anders ihren Glauben lebten als ich. Und trotzdem konnte ich ihnen abspüren, dass sie aus einer Beziehung zu Gott lebten.
Ich denke auch nicht, dass es darauf ankommt, einen bestimmten Text richtig zu verstehen. Viel mehr aber darum, dass Menschen aus der Verbindung zu Gott heraus leben. Da kann es schon auch mal sein, dass man unterschiedliche Antworten bekommt von Gott. Vor allem dann, wenn der Weg der beiden verschiedenen Menschen eine ganz unterschiedliche Richtung nimmt.
Aber für mich ist das Leben in der Beziehung zu Gott noch viel mehr, als einen Text auf irgendeine Weise zu verstehen. Vielleicht sogar so, dass man es falsch versteht und trotzdem richtig ist. Weil Gott das Herz des Menschen beurteilt. Wenn Gott seine Zuwendung von meinen Fehlern oder Nicht-Fehlern abhängig machen würde, dann wäre ich schon längst weg von ihm. Ich bin quasi dann richtig, wenn mein Herz auf Gott ausgerichtet ist. Und zwar mit meinen Fehlern und Schwächen. Da wo es nötig ist, kann Gott meinen Mangel ausfüllen.
Dieses Prinzip finde ich übrigens in vielen Geschichten im AT der Bibel.