Anton B. hat geschrieben:Rotation nennt man in der Physik die Drehung eines Körpers um seine Drehachse.
OK - ich habe mich an die wiki-Definition gehalten, wonach "rotieren" die Drehung a) um die eigene Achse und b) um etwas anderes ist (a "Die Erde rotiert um die eigene Achse" und b "Die ERde rotiert um die Sonne") - siehe auch lateinischer Wortstamm.
Aber darum ging es von Anfang an NICHT - das war nur ein (ziemlich erfolgreiches) Zerreden weg von dem, worum es eigentlich ging - nämlich Modelle zu "Erde und Sonne". - Und hier behaupte ich nach wie vor, dass die Erde streng genommen NICHT um die Sonne kreist, sondern beide um deren gemeinsamen Massepunkt.
Warum ist das erwähnenswert? - Weil sich eine Abblidung davon vollkommen unterschiedlich darstellt. - Im Fall 1 steht die Sonne still und die Erde umkreist sie - im Fall 2 stehen sich Sonne und Erde ständig gegenüber, weil sie das gemeinsame Massezentrum umkreisen. - Dass dieser Effekt aufgrund des großen Masseunterschieds zwischen Sonne und Erde sehr gering ist, ist klar.
Aber hier geht es darum, dass dasselbe Phänomen ("Erde und Sonne stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander") mit unterschiedlichen Modellen dargestellt werden kann, die nicht "richtig" oder "falsch" sind, sondern je nach Fragestellung "geeignet" oder "ungeeignet" sind, OHNE dass damit das Phänomen ("Erde und Sonne stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander") in Frage gestellt wird.
Modelle sind also keine ontischen Aussagen, sondern Wahrnehmungs-Hilfen. - Das heißt - und somit wieder ganz zum Thema: Das Genesis-Bild der Bibel ist nicht "falsch", sondern auf seine Zwecke abgestellt. - Falsch war, mit diesem Bild der Naturwissenschaft quer zu kommen - aber das war über Jahrtausende nicht relevant.
Münek hat geschrieben:Da sprachst vom Laufen eines Punktes auf der Sonnenoberfläche (z.B. eines Sonnenfleckes) um ihr MASSENZENTRUM.
Genau genommen richtig. - Das habe ich vernachlässigt, um überhaupt erst mal rüberzurbringen, dass sowohl bei der Sonne als auch beim Doppelstern eine "Linie durch das Massezentrums", das bei der Sonne "Rotationsachse" heißt, anzeigt, wie die Inklination ist. - Oder anders gefragt: Sind wir uns einig, dass sowohl die Sonne als auch ein Doppelstern-System eine Inklination haben?
sven23 hat geschrieben:Aber wenn man noch immer daran glaubt, dass sich die Sonne um die Erde dreht.
Dann zieht man ein nicht-falsches, wenn auch für viele Verwendungszwecke sehr unpraktisches Modell vor - mehr ist es nicht. - S.o. an Anton.
SilverBullet hat geschrieben:Wie soll nun plötzlich wieder QM hereinflattern können?
Weil dort durch Wahrnehmung Sein entstehen kann.
SilverBullet hat geschrieben:Nur indem Philosophen diesen Umstand unter den Tisch fallen lassen (ja klar, die Armen haben keine Ahnung um was bei Wahrnehmung geht), können sie Unbedarfte dazu verführen, von einer „Nicht Klärbarkeit“ auszugehen.
Ne, ne ---- Du fängst (typisch für den Naturalismus) erst dann an zu denken, wo schon alles Diesbezügliche gegessen ist. - All das, was Du sagst, kann genauso "echt" wie in der Vorstellung stattfinden.
SilverBullet hat geschrieben:so ist die Wahrnehmung nicht „das Beobachtende“, sondern der Vorgang der Auswertung, die Reaktion.
Naturalistisch gedacht ist das gut möglich, weil man dort davon ausgeht, dass dass Wahrgenommene "echt" ist. (was ich ja genauso glaube - GLAUBE!)
Trotzdem bleibt die kategoriale Differenz zwischen "Sender" und "Empfänger".
SilverBullet hat geschrieben:Nun kann man zwar künstlich „Subjekt“ und „Subjektivität“ trennen, aber ein Objekt ist nur dann ein „Subjekt“, wenn es in seiner Wahrnehmung „Subjektivität“ aufbaut – es ist also nicht trennbar und es geht nicht um unterschiedliche „Kategorien“.
"Unterschiedliche Kategorie" bezieht sich auf "Subjekt und Objekt". - Ansonsten können wir "Subjekt" und "Subjektivität" so eng führen, wie Du es meinst - es ändert nichts am Eigentlichen.