Pluto hat geschrieben:Soweit ich weiß, gibt es eine solche ernstzunehmende Bibelstelle nicht, weshalb ich davon ausgehe, dass auch du keine solche Stelle vorlegen kannst.
Dass du diese eine Bibelstelle von sehr vielen nicht ernst nehmen wirst, vermute ich. Aber was sagt das schon? Was jemand ernst nimmt und was nicht, ist seine persönliche Angelegenheit. Deshalb ist es auch völlig sinnlos, wenn ich dir eine Bibelstelle vorlege. Aber bitte:
Joh 1,1-14 hat geschrieben:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes. Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht. Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
Diese Stelle war dir völlig unbekannt, nicht wahr?
Pluto hat geschrieben:Es ist weit schlimmer als du hier schilderst.
Es gibt Leute, die Jesus' Göttlichkeit in ihrer Arbeit setzen, und dann noch den Anspruch von Wissenschaftlichkeit erheben.
Wenn du das behauptest, solltest du am besten Namen und Quellen nennen, die das auch belegen. Da fällt mir auf Anhieb niemand ein.
Der freundliche Herr da oben, arbeitet jedenfalls wissenschaftlich, ist hier im Forum sogar das Paradebeispiel für die wissenschaftlich arbeitende Jesusforschung. Ich kann es nicht wissen, nehme aber stark an, dass Theißen an die Göttlichkeit Jesu glaubt - schließlich ist er auch Pastor, wie man sehen kann.
Bei der wissenschaftlichen Arbeit, spielt die Göttlichkeit Jesu, wie auch die Gottesfrage, wie jetzt schon mehrmals von mir mit Zitaten dargelegt, überhaupt keine Rolle, weil Texte untersucht werden und keine Götter. Wie sollte das auch gehen? Sagst du es mir?
Diese Fragestellung taucht nicht mal am Horizont auf. Es ist also völlig gleichgültig, ob man diese Setzung - die ja nur closs fordert - macht oder nicht. Auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit hat das eh keinen Einfluss.
Ratzinger schreibt sein Jesusbuch weder als Wissenschaftler noch als Papst und hat auch nicht behauptet, dass dies eine wissenschaftliche Arbeit sei. Bei Berger könnte das anders sein, aber das kann ich nicht beurteilen, weil ich von ihm noch keine wissenschaftliche Arbeit gelesen habe. Was er in Interviews sagt, oder in seinen nichtwissenschaftlichen Büchern für die breite Öffentlichkeit veröffentlicht, steht auf einem anderen Blatt als dem wissenschaftlichen. Da darf er seine persönliche Meinung frei äußern.
Der einzige, der mir jemals begegnet ist, der ein wissenschaftliches Modell von Gott entworfen zu haben meint, ist closs. Dieses Modell genügt aber keinesfalls den logischen Mindeststandards die in der Wissenschaft gefordert werden. So schlecht lesbar zu sein wie Heideggers Manuskripte, ist kein wissenschaftliches Kriterium. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen der Bibel sind rein zufällig, da der Verfasser erst nach Fertigstellung seiner denkerischen Arbeit auf die Bibel gestoßen ist, wie er selbst immer wieder mit Nachdruck klargestellt hat. Auf einen Vorabdruck seiner Arbeit muss die Wissenschaft warten. Das liegt vermutlich daran, dass es ihm dann nicht mehr möglich wäre, all die Missverständnisse, die beim Lesen zu Tage treten, durch immer neue Formulierungen sofort korrigieren zu können. Außerdem müssten mit der Wissenschaft des 21. Jahrhunderts erst mal die Grundlagen geklärt werden, bevor man ihnen die Grundlagen von allem nahe bringen kann.