Alles Teufelszeug? VII

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sven23
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#551 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Do 8. Aug 2019, 17:08

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 15:44
sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 12:44
Es gilt immer noch: wer Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhbebt, muss sich auch mit den Kriterien der Wissenschaft messen lassen.
Du setzt (wie üblich) das Entscheidende, indem Du Wissenschaft als das voraussetzt, was Du meinst.
Nee, nicht was ich meine, sondern was jeder meint, der ein wenig Ahnung hat. Deshalb hält man Glaubensbekenntnisse außen vor.

Die Bibel ist von Menschen geschrieben, sie ist ein menschliches Buch, und darum kann sie nicht anders gelesen und verstanden werden und nicht nach anderen Methoden ausgelegt werden als jedes andere Buch.
(Heinz Zahrnt, dt. Theologe, 1915-2003)


Der Theologieprofessor Werner Stenger nimmt Nietzsches Philippika als Ansporn für die bei ihm Studierenden, indem er warnend den Finger hebt, Nietzsche habe aufgedeckt, dass "Theologen in der Gefahr stehen, für ihre Auslegung der Bibel solche Privilegien zu beanspruchen"(6) und er meint mit Privilegien den Fehler, den mancher Theologe macht, wenn er "als Glaubender den Büchern der Bibel eine größere Autorität über sich einräumt als anderen Büchern" und dann versucht ist, "die biblischen Texte bei der Auslegung methodisch grundsätzlich anders zu behandeln als andere schriftliche Dokumente aus Vergangenheit und Gegenwart.""
Norbert Rodenbach

Der Quellenwert der Jesusüberlieferung wird mit genau denselben Methoden überprüft wie jeder andere antike Text über jede andere Person.
katholisch.de


closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 15:44
- -- Wie auch immer: Sogar dem kann man folgen, was aber eben zur Konsequenz hat, dass Wissenschaft dann in der "Geisteswissenschaft" nur eine untergeordnete Rolle spielen kann.
Nein, das wiederholt der closs ja nur mantramäßig immer wieder, weil er der Theologie ein bequemes Bett bereiten möchte.

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 15:44
sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 12:44
Man kann vor allem nicht nach b) vorgehen und es als a) verkaufen wollen.
Nee - man hat einen klassisch philologischen Wissenschaftsbegriff, wo es passt. - Das eigentliche Problem ist, dass man auf a) besteht und bei b) mitreden will.
Das stimmt doch gar nicht. Die Forschung macht zu Glaubensideologien keine inhaltlichen Bewertungen, das ist immer noch Sache der Glaubensideologen.

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 15:44
sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 12:44
Zunächst mal ist das closssche Verständnis Eisegese.
Das ist keine Antwort auf meine Frage. - Im Grunde versuchst Du wieder einmal, in ideologischer Notwehr per Kampfrhetorik Deine hermeneutik zu retten. - Wie auch immer: Es ist schon ein Hammer, wenn man Texte des Vatikans komplett anti-katholisch interpretiert und denen, die es NICHT tun, Eisegese vorwirft.
Die Kommission hat die einzig mögliche wissenschaftliche Vorgehensweise beschrieben, die bei der Quellenuntersuchung akzeptabel ist, weil sie ganz ohne Glaubensbekenntnisse auskommt. Deshalb bezeichnet sie die historisch-kritische Methode als unverzichtbar für das "echte Verständnis". Und da hat die Kommission absolut Recht.
Dass sich dabei Widerprüche zur Glaubensideologie der kirchlichen Verkündigung ergeben, ist offensichtlich, aber, wie ich schon erwähnte, unvermeidbar. Es liegt in der Natur der Sache: Wissenschaft vs. Glaubensideologie.



closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 15:44
- Du würdest Dich nicht scheuen, einem Papst 5 Minuten nach einer seinen Rede wissenschaftlich "nachzuweisen", dass seine Aussagen anders zu verstehen seien, als er es gemeint hat. - Du drehst sogar dem Urheber das Wort im Munde herum, während der noch spricht.
Jetzt spiegelst du aber 100 prozentig. Denn gerade das ist doch die Kernkompetenz von closs, dem anderen alles eisegetisch im Mund zu verdrehen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#552 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Do 8. Aug 2019, 20:28

sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Nee, nicht was ich meine, sondern was jeder meint
Nein - jetzt verwechselst Du "Wissenschaft" mit "HKM" - es ist furchtbar. - Als wäre HKM die einzige Wissenschaft.

sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
das wiederholt der closs ja nur mantramäßig immer wieder
Ja - man kann nicht a) sagen und dann b) verweigern.

sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Das stimmt doch gar nicht. Die Forschung macht zu Glaubensideologien keine inhaltlichen Bewertungen
Was haben hier Deine Glaubensideologen zu suchen? - Es geht bspw. um Sätze wie "Jesus irrte" (als sei dies Fakt, falls die Quellen stimmen) - das ist eine b)-Aussage, die man nicht machen kann, wenn man Wissenschaft so definiert wie Du. - Bzw: Es ist eine nicht-wissenschaftliche Aussage in der Wissenschaft - legt man DEIN Verständnis von Wissenschaft zugrunde.

sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Die Kommission hat die einzig mögliche wissenschaftliche Vorgehensweise beschrieben, die bei der Quellenuntersuchung akzeptabel ist, weil sie ganz ohne Glaubensbekenntnisse auskommt.
Zu dieser Grundlage steht ja jeder - das ist nicht das Thema.

sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Dass sich dabei Widerprüche zur Glaubensideologie der kirchlichen Verkündigung ergeben, ist offensichtlich, aber, wie ich schon erwähnte, unvermeidbar. Es liegt in der Natur der Sache: Wissenschaft vs. Glaubensideologie.
Nein - Du bringst furchtbar viel durcheinander.

1) Der Widerspruch von HKM und Verkündigungssprache hat ganz andere Gründe, die im Kommisssionstext gar nicht thematisiert werden. - HKM kümmert sich um die Textquellen und für sie ersichtliche historische Komponenten - Verkündigungssprache versucht, auf davon unabhängige Weise geistige Inhalte zu vermitteln - das ist eine ganz andere Baustelle.

2) Hermeneutische Interpretation von Ergebnissen der HKM hat nichts mit "Ideologie" zu tun. - Wenn die Kommission auf die Gefahr hermeneutischer Kontaminationen der HKM von religiöser und säkularer Seite hinweist, dann tut sie das mit Hinblick auf die HKM selbst - im Sinne von: "In EUREM Sandkasten hat weder das eine noch das andere etwas zu suchen".

Aber das heißt doch nicht, dass deshalb hermeneutische Interpretation falsch ist - im Gegenteil: Irgendjemand muss doch gesammelte Sachergebnisse interpretieren! - Ob das dann eine säkulare Weltanschauung ist, die sagt "Wir interpretieren, als ob es keine Wunder geben könne" oder eine religiöse Weltanschauung, die sagt "Wir interpretieren, als ob Jesus göttlich war", ist dabei gleichrangig und egal. - Aber es muss gemacht werden - noch viel mehr: Diejenigen, die interpretieren, müssen WISSEN, in welcher Hermeneutik sie interpretieren. - DA hapert es.

NB: Dieses hermeneutische Interpretieren ist nach traditionellem Verständnis Teil der Geistes-WISSENSCHAFT.

sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Jetzt spiegelst du aber 100 prozentig.
Ein solches Spiel kann man natürlich unendlich lang treiben. - Bin ICH eisegetisch, bist DU es auch. - machen wir es etwas konkreter:

HÄTTE jemand wie Metzinger den Kommisssionstext geschrieben, liefe ich in der Tat Gefahr, eisegetisch zu interpretieren - weil seine Hermeneutik eindeutig klar ist und meine eine andere ist. - Nun ist es aber so, dass dieser Text ein KATHOLISCHER Text ist und ich ihn KATHOLISCH interpretiere. Du dagegen interpretierst den Text so, als sei er ein Betriebsunfall der Katholiken gegen den eigenen Stall :lol: :lol: - und das soll KEINE Eisegese sein?

Lies den Text - und wenn Du willst, können wir Satz für Satz durchgehen. - Ich habe fast Lust, einen eigenen Thread daraus zu machen, damit endlich dieses Versteckspiel aufhört.

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sven23
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#553 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Fr 9. Aug 2019, 08:25

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Nee, nicht was ich meine, sondern was jeder meint
Nein - jetzt verwechselst Du "Wissenschaft" mit "HKM" - es ist furchtbar. - Als wäre HKM die einzige Wissenschaft.
Nein Großmeiste closs, es gibt in der Tat noch andere Wissenschaften. :lol:
Aber glaubensbasierte Exegesen gehören nicht dazu.

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
das wiederholt der closs ja nur mantramäßig immer wieder
Ja - man kann nicht a) sagen und dann b) verweigern.
Man muss es sogar kategorial trennen, denn b) kontaminiert a). Das dürfen nur Glaubensideologen.

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Das stimmt doch gar nicht. Die Forschung macht zu Glaubensideologien keine inhaltlichen Bewertungen
Was haben hier Deine Glaubensideologen zu suchen? - Es geht bspw. um Sätze wie "Jesus irrte" (als sei dies Fakt, falls die Quellen stimmen) - das ist eine b)-Aussage, die man nicht machen kann, wenn man Wissenschaft so definiert wie Du. - Bzw: Es ist eine nicht-wissenschaftliche Aussage in der Wissenschaft - legt man DEIN Verständnis von Wissenschaft zugrunde.
Dann bescheinigt Großmeister closs dem Theologen Theißen, dass er unwissenschaftlich arbeitet. Hat aber sehr den Geruch von Dunning-Kruger, meinst du nicht auch? Zumal die Kritik ja aus einem einzigen Grund erfolgt: die Ergebnisse gefallen nicht.

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Die Kommission hat die einzig mögliche wissenschaftliche Vorgehensweise beschrieben, die bei der Quellenuntersuchung akzeptabel ist, weil sie ganz ohne Glaubensbekenntnisse auskommt.
Zu dieser Grundlage steht ja jeder - das ist nicht das Thema.
Nein, dazu steht eben nicht jeder, weil, wie die Kommission selber sagt, die Forschung nicht die gewünschten Ergebnisse liefern konnte.
Dazu wird dann wieder Gaubensideologie benötigt, und zwar jede Menge davon.

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
sven23 hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 17:08
Dass sich dabei Widerprüche zur Glaubensideologie der kirchlichen Verkündigung ergeben, ist offensichtlich, aber, wie ich schon erwähnte, unvermeidbar. Es liegt in der Natur der Sache: Wissenschaft vs. Glaubensideologie.
Nein - Du bringst furchtbar viel durcheinander.
Wohl eher der closs, der Wissenschaft und Glaubensideologe gleichsetzt, um dann seiner Glaubensideologie noch das wissenschaftliche Label aufdrücken zu können.


closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
HÄTTE jemand wie Metzinger den Kommisssionstext geschrieben, liefe ich in der Tat Gefahr, eisegetisch zu interpretieren - weil seine Hermeneutik eindeutig klar ist und meine eine andere ist.
Das ist dein genereller Fehler: du beurteilst stets den Boten, anstatt die Botschaft zu bewerten.


closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
- Nun ist es aber so, dass dieser Text ein KATHOLISCHER Text ist und ich ihn KATHOLISCH interpretiere. Du dagegen interpretierst den Text so, als sei er ein Betriebsunfall der Katholiken gegen den eigenen Stall :lol: :lol: - und das soll KEINE Eisegese sein?
Das hatte ich dir doch schon erklärt. Das kommt davon, wenn man gleichzeitig zwei Herren dienen will.
Aber in einem Punkt ist der Kommission nicht zu widersprechen: für das echte Verständnis ist die historisch-kritische Methode unverzichtbar.

closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
Lies den Text - und wenn Du willst, können wir Satz für Satz durchgehen. - Ich habe fast Lust, einen eigenen Thread daraus zu machen, damit endlich dieses Versteckspiel aufhört.
Da muss man gar nichts verstecken. Der Kommissonstext ist im Internet frei verfügbar.

"Die historisch-kritische Methode ist die unerläßliche Methode für die wissenschaftliche Erforschung des Sinnes alter Texte. Da die Heilige Schrift als ‚Wort Gottes in menschlicher Sprache‘, in all ihren Teilen und Quellen von menschlichen Autoren verfaßt wurde, läßt ihr echtes
Verständnis diese Methode nicht nur als legitim zu, sondern es erfordert auch ihre Anwendung.“
...
"So ist es Ziel der historisch - kritischen Methode, in vorwiegend diachroner Weise den Sinn hervorzuheben, den die Verfasser und Redaktoren ausdrücken wollten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#554 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Fr 9. Aug 2019, 09:44

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Aber glaubensbasierte Exegesen gehören nicht dazu.
Laut wik ist das anders - und unter redlichen Geisteswissenschaftlern ohnehin.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Man muss es sogar kategorial trennen, denn b) kontaminiert a).
Richtig - wobei "kontaminieren" zu wertend ist - es kann auch "vertiefen" sein. - Aber es ist eine Kategorie - ganz recht.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Dann bescheinigt Großmeister closs dem Theologen Theißen, dass er unwissenschaftlich arbeitet.
Wenn man nach DEINEM Wissenschaftsverständnis geht, ist das so.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Nein, dazu steht eben nicht jeder, weil, wie die Kommission selber sagt, die Forschung nicht die gewünschten Ergebnisse liefern konnte.
Sie sagt, dass die HKM-Forschung ihre Grenzen hat und deshalb hermeneutisch erweitert/ergänzt werden muss. - Du stellst wieder alles auf den Kopf.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Das ist dein genereller Fehler: du beurteilst stets den Boten, anstatt die Botschaft zu bewerten.
Du findest immer irgendeinen raffinierten Weg, um auszubüchsen.

Ja, Botschaft und Bote müssen getrennt sein - wenn Stalin sagt "Liebe ist gut" wird sie nicht dadurch schlecht, dass es Stalin sagt. ---- Aber hier geht es um etwas anderes, nämlich dass man dem AUTOREN (nicht dem Boten) zugestehen muss, dass er weiß, was er meint. Und wenn der Papst etwas sagt, kann man es zwar bescheuert finden, aber man kann es nicht anti-katholisch auslegen.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Das hatte ich dir doch schon erklärt. Das kommt davon, wenn man gleichzeitig zwei Herren dienen will.
Das ist Deine ideologische Ansicht, die Dir zusteht. Aber das ist kein Problem der Theologie.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Da muss man gar nichts verstecken. Der Kommissonstext ist im Internet frei verfügbar.
Eben - aber Einzelzitate reichen da nicht. - Man muss es kontextual VERSTEHEN.

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Scrypton
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#555 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Scrypton » Fr 9. Aug 2019, 10:08

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
closs hat geschrieben:
Do 8. Aug 2019, 20:28
Lies den Text - und wenn Du willst, können wir Satz für Satz durchgehen. - Ich habe fast Lust, einen eigenen Thread daraus zu machen, damit endlich dieses Versteckspiel aufhört.
Da muss man gar nichts verstecken. Der Kommissonstext ist im Internet frei verfügbar.

"Die historisch-kritische Methode ist die unerläßliche Methode für die wissenschaftliche Erforschung des Sinnes alter Texte. Da die Heilige Schrift als ‚Wort Gottes in menschlicher Sprache‘, in all ihren Teilen und Quellen von menschlichen Autoren verfaßt wurde, läßt ihr echtes
Verständnis diese Methode nicht nur als legitim zu, sondern es erfordert auch ihre Anwendung.“
...
"So ist es Ziel der historisch - kritischen Methode, in vorwiegend diachroner Weise den Sinn hervorzuheben, den die Verfasser und Redaktoren ausdrücken wollten.

Außer Ausreden ist da bei closs mal wieder nix los...
:lol:

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sven23
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#556 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Fr 9. Aug 2019, 10:23

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:44
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Aber glaubensbasierte Exegesen gehören nicht dazu.
Laut wik ist das anders - und unter redlichen Geisteswissenschaftlern ohnehin.
Überleg doch mal ein wenig selbständig: wenn Kanonik wissenschaftliche Ansprüche erfüllen würde, hatte die Bibelkommission die natürlich mit Kußhand genommen, weil hier die Ergebnisse schon vorweg klar sind.
Aber sobald man Gaubensbekenntnisse benötigt, ist es vorbei mit dem wissenschaftlichen Anspruch. Dann muss man zwangsläufig in die Abteilung Glaubensideologie wechslen. So einfach ist das.

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:44
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Man muss es sogar kategorial trennen, denn b) kontaminiert a).
Richtig - wobei "kontaminieren" zu wertend ist - es kann auch "vertiefen" sein. - Aber es ist eine Kategorie - ganz recht.
Wie die Kommission sagt: Glaubensbekenntnisse sind hier tendenziös.

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:44
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Dann bescheinigt Großmeister closs dem Theologen Theißen, dass er unwissenschaftlich arbeitet.
Wenn man nach DEINEM Wissenschaftsverständnis geht, ist das so.
Meines unterscheidet sich nicht vom Wissenschaftsverständnis der Forschung. Es ist doch der closs, der ständig Glaubensbekenntnisse in die Forschung einschleusen will.

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:44
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Nein, dazu steht eben nicht jeder, weil, wie die Kommission selber sagt, die Forschung nicht die gewünschten Ergebnisse liefern konnte.
Sie sagt, dass die HKM-Forschung ihre Grenzen hat und deshalb hermeneutisch erweitert/ergänzt werden muss. - Du stellst wieder alles auf den Kopf.
Nein, ich zitiere nur die Kommission:

Der „kanonische“ Zugang entstand vor ca. zwanzig Jahren in den USA. Nachdem festgestellt worden ist, daß es der historisch - kritischen Methode manchmal schwerfällt, theologisch relevante Ergebnisse zu erzielen,...

Die "theologisch relevanten Ergebnisse" lassen sich naturgemäß mit Glaubensbekenntnissen weitaus besser erzielen. :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:44
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Das ist dein genereller Fehler: du beurteilst stets den Boten, anstatt die Botschaft zu bewerten.
Du findest immer irgendeinen raffinierten Weg, um auszubüchsen.

Ja, Botschaft und Bote müssen getrennt sein
Eben, nur der closs hält sich bisweilen nicht daran.

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:44
- Aber hier geht es um etwas anderes, nämlich dass man dem AUTOREN (nicht dem Boten) zugestehen muss, dass er weiß, was er meint.
Der Evangelist ist der Bote, deshalb orientiert sich die Forschung an der noch wenig kontaminierten ursprünglichen Verfasserintetion.

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:44
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Das hatte ich dir doch schon erklärt. Das kommt davon, wenn man gleichzeitig zwei Herren dienen will.
Das ist Deine ideologische Ansicht, die Dir zusteht. Aber das ist kein Problem der Theologie.
Ähm, genau da liegt das Problem in der Theologie, vor dem du den Kopf in den Sand steckst.
Deshalb sagte doch Konzelmann:

"Die Kirche lebt faktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind"

Oder Albert Schweitzer

Der Jesus der Evangelien hat nie existiert.


closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 09:44
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 08:25
Da muss man gar nichts verstecken. Der Kommissonstext ist im Internet frei verfügbar.
Eben - aber Einzelzitate reichen da nicht. - Man muss es kontextual VERSTEHEN.
Und wenn man den Kontext liest, versteht man, warum die Kommission gar nicht anders konnte, als die historisch-kritische Methode als für das echte Bibelverständnis unverzichtbar zu bezeichnen.
Trotzdem will man sich natürlich ein Hintertürchen offen halten, weil man auch zu diesem Zeitpunkt genau wußte, dass die Forschung das christliche Glaubenskonstrukt nicht unbedingt untermauern kann, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken.
Aber gerade durch die "hermeneutische Öffnung" für Glaubensbekenntnisse sorgt man gerade für die "tendenziöse" Kontaminierung, die man eben noch kritisiert hat.
Also auch innerhalb des Kommissionstextes ergeben sich performative Widersprüche, die einfach in der Natur der Sache liegen:
Wissenschaft und Glaubensideologie bekommt man nicht unter einen Hut.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#557 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Fr 9. Aug 2019, 14:17

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Überleg doch mal ein wenig selbständig: wenn Kanonik wissenschaftliche Ansprüche erfüllen würde, hatte die Bibelkommission die natürlich mit Kußhand genommen, weil hier die Ergebnisse schon vorweg klar sind.
Doppel-Fehler:
1) Die Kommission erwartet von der HKm etwas anderes als von der kanonischen Exegese - ganz anderes Profil.
2) Die Ergebnisse in der kanonischen Exegese sind NICHT vorweg klar - das hast Du Dir so oft eingeredet, dass Du es inzwsichen glaubst.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Wie die Kommission sagt: Glaubensbekenntnisse sind hier tendenziös.
In der HKM - ja. - Aber nicht bei Ermittlung des Sensus spiritualis.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Aber sobald man Gaubensbekenntnisse benötigt, ist es vorbei mit dem wissenschaftlichen Anspruch.
1) Falsch - auch hermeneutische Zugänge können wissenschaftlich gestaltet werden - sagt sogar wik.
2) Hättest Du recht, wäre der Satz "Jesus irrte sich" unwissenschaftlich.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Der Evangelist ist der Bote, deshalb orientiert sich die Forschung an der noch wenig kontaminierten ursprünglichen Verfasserintetion.
Das unterstellt, dass
1) die SChreiber Jesus verstanden haben
2) wir die Schreiber richtig verstehen

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Ähm, genau da liegt das Problem in der Theologie, vor dem du den Kopf in den Sand steckst.
Deshalb sagte doch Konzelmann:

"Die Kirche lebt faktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind"
Nein - das ist das Problem von theologie-fremden Hermeneutiken - erneut: Konzelmann schreibt hier einen reißerischen Satz für die Straße/Medien, der in sich vollkommen undifferenziert ist.

sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Und wenn man den Kontext liest, versteht man, warum die Kommission gar nicht anders konnte, als die historisch-kritische Methode als für das echte Bibelverständnis unverzichtbar zu bezeichnen.
Trotzdem will man sich natürlich ein Hintertürchen offen halten, weil man auch zu diesem Zeitpunkt genau wußte, dass die Forschung das christliche Glaubenskonstrukt nicht unbedingt untermauern kann, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken.
Aber gerade durch die "hermeneutische Öffnung" für Glaubensbekenntnisse sorgt man gerade für die "tendenziöse" Kontaminierung, die man eben noch kritisiert hat.
Also auch innerhalb des Kommissionstextes ergeben sich performative Widersprüche, die einfach in der Natur der Sache liegen
Das ist eine Räuberpistole nach der anderen, aber erlaubt - es ist halt DEINE Hermeneutik - aber es ist nicht das, was die Kommission ausdrücken wollte - sie meint es ganz anders.

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#558 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von Scrypton » Fr 9. Aug 2019, 14:26

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
Die Ergebnisse in der kanonischen Exegese sind NICHT vorweg klar
Doch, sind sie.

Wenn ich behaupte Sven wäre eine göttliche irrtumslose Wesenheit, dann folgt daraus "exegetisch" ganz klar und unausweichlich, dass, was immer er auch sagt, sich nicht irren kann. Das Ergebnis ist also durch dein niedliches Dogma bereits >festgelegt<.

Und noch besser:
Sollte sich nach Svens Ableben eine Vorhersage seinerseits als nicht richtig erweißen, muss man, möchte man dem Dogma weiter folgen annehmen, seine Vorhersage einfach nur falsch verstanden zu haben - denn irren kann er sich ja, so das Dogma, nicht.
Also muss/kann man dann an der Vorhersage dogmatisch herum interpretieren, bis das Ergebnis eben dem Dogma entspricht.

Langweiliger, stinkender Käse, philosophisch als auch geistig absolut schwach.

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#559 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von sven23 » Sa 10. Aug 2019, 08:23

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Überleg doch mal ein wenig selbständig: wenn Kanonik wissenschaftliche Ansprüche erfüllen würde, hatte die Bibelkommission die natürlich mit Kußhand genommen, weil hier die Ergebnisse schon vorweg klar sind.
Doppel-Fehler:
1) Die Kommission erwartet von der HKm etwas anderes als von der kanonischen Exegese - ganz anderes Profil.
Was denn? Etwa nur pille-palle Kram, der dem "echten Verständnis" dienen soll?

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
2) Die Ergebnisse in der kanonischen Exegese sind NICHT vorweg klar - das hast Du Dir so oft eingeredet, dass Du es inzwsichen glaubst.
Ähm, doch, gerade deshalb wurde sie erfunden.

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Wie die Kommission sagt: Glaubensbekenntnisse sind hier tendenziös.
In der HKM - ja. - Aber nicht bei Ermittlung des Sensus spiritualis.
Tja, was Glaubensideologen aus den Forschungsergebnissen machen, wissen wir ja. :yawn:

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Aber sobald man Gaubensbekenntnisse benötigt, ist es vorbei mit dem wissenschaftlichen Anspruch.
1) Falsch - auch hermeneutische Zugänge können wissenschaftlich gestaltet werden - sagt sogar wik.
Sie sagen aber nichts aus über die historische Realität und sind damit unbrauchbar für das echte Verständis.
Mit Glaubensideologien kann man sich alles irgendwie zurecht schustern. Aber wem nützt das was, außer den Glaubensideologen?

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
2) Hättest Du recht, wäre der Satz "Jesus irrte sich" unwissenschaftlich.
Nee, der Satz ist sogar extrem wissenschafts-fest.


closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Der Evangelist ist der Bote, deshalb orientiert sich die Forschung an der noch wenig kontaminierten ursprünglichen Verfasserintetion.
Das unterstellt, dass
1) die SChreiber Jesus verstanden haben
Willst du jetzt noch behaupten, dass sich die Aussagen in der Bibel "und sie verstanden ihn nicht" auf die Schreiber selbst bezieht? :lol:

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
2) wir die Schreiber richtig verstehen
Dafür will die Forschung die Verfasserintention ermitteln und nicht wie Kanoniker, was Generationen später daraus gemacht wurde.

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Ähm, genau da liegt das Problem in der Theologie, vor dem du den Kopf in den Sand steckst.
Deshalb sagte doch Konzelmann:

"Die Kirche lebt faktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind"
Nein - das ist das Problem von theologie-fremden Hermeneutiken - erneut: Konzelmann schreibt hier einen reißerischen Satz für die Straße/Medien, der in sich vollkommen undifferenziert ist.
Nein, Konzelmann ist kein Straßentheologe, sondern hat es hier exakt auf den Punkt gebracht. Closs ist doch das beste Beispiel dafür, dass die Aussage aktuell ist wie eh und je.

closs hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 14:17
sven23 hat geschrieben:
Fr 9. Aug 2019, 10:23
Und wenn man den Kontext liest, versteht man, warum die Kommission gar nicht anders konnte, als die historisch-kritische Methode als für das echte Bibelverständnis unverzichtbar zu bezeichnen.
Trotzdem will man sich natürlich ein Hintertürchen offen halten, weil man auch zu diesem Zeitpunkt genau wußte, dass die Forschung das christliche Glaubenskonstrukt nicht unbedingt untermauern kann, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken.
Aber gerade durch die "hermeneutische Öffnung" für Glaubensbekenntnisse sorgt man gerade für die "tendenziöse" Kontaminierung, die man eben noch kritisiert hat.
Also auch innerhalb des Kommissionstextes ergeben sich performative Widersprüche, die einfach in der Natur der Sache liegen
Das ist eine Räuberpistole nach der anderen, aber erlaubt - es ist halt DEINE Hermeneutik - aber es ist nicht das, was die Kommission ausdrücken wollte - sie meint es ganz anders.
Das sind die Räuberpistolen des closs, der Texte immer besser versteht als der Verfasser, besonders wenn ihm die Inhalte nicht gefallen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#560 Re: Alles Teufelszeug? VII

Beitrag von closs » Sa 10. Aug 2019, 09:03

sven23 hat geschrieben:
Sa 10. Aug 2019, 08:23
pille-palle Kram
Ich müsste Dir dasselbe schreiben wie gerade im anderen Thread - kannst Du das Ding hier mal nach drüben schieben (lassen)?

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