Demian hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:Das ist eben der fatale Fehler, der Christen oftmals verzweifeln lässt: Sie meinen handeln zu müssen, damit man den Sohn hat. Doch so wie Gottes Sohn können wir Menschen niemals handeln, wir sind nicht dafür ausgestattet. Das Geheimnis ist also nur: Christus in uns, nicht: handeln wie Christus. Denn ist Christus in uns, lassen wir Christus in uns zu, übergeben wir unser Leben Christus und lassen ihn handeln, dann handelt er durch uns, haben wir seine Kraft und Mittel zu handeln. Wir erreichen Dinge, die wir aus uns niemals erreicht hätten, aber aus ihm. Nur so wird Christsein möglich.
Das ist die typische Ausrede, um es mit der radikalen Botschaft der Liebe gar nicht erst ernst zu nehmen ... Wenn das alles ist, was das Christentum zu bieten hat, dann ist es zweifellos überflüssig.
Demian hat geschrieben: Wenn ein Christ liebt, dann tut er das bereits aus der Buddhanatur - das ist einfach ein möglicher Begriff, um das zu beschreiben. Mit anderen Worten: wenn wir lieben, dann aus der selben Liebe, wenn wir weise sind, dann aus der selben Quelle der schöpferischen Vernunft und Weisheit. Nichts trennt uns von der Weisheit eines Jesus, Buddha oder Laotse. Denn sie entspringt dem einen Sein. Es kommt eher darauf an diesem Sein zu vertrauen und es mit Freude zu entdecken.
Leider widersprichst Du Dir. Ich kann dadurch nicht antworten.
Für einen Christen, der die Hl. Schrift kennt, ist folgendes keine "Leerfloskel": Ein Christ
war Sünder, wenn er das Sühnewerk des Herrn annimmt. Damit legt er seinen Sündenleib ab und erhält seinen Gnadenleib. Dieser ist nicht von der Sünde befreit, d.h. ein Christ kann noch sündigen, muss es aber nicht mehr, denn ihm ist Gnade geschenkt, um der Sünde besser Stand zu halten, und er kann durch Umkehr, Reue und Sündenbekenntnis vor dem Herr wieder geheilt werden. Jemand, der nicht an den Herrn glaubt, kann ihn auch nicht um diese Sündenvergebung bitten und bleibt Sünder im Sündenleib.
Und das die "Sündenlehre" heute nicht mehr gewollt ist, zeigt unsere Gesellschaft. Es gibt noch Sünde und Schuld, aber immer nur beim anderen. Deshalb meint man auch keine Vergebung mehr zu benötigen, man spendet sie aus eigenen gutdünken quasi gegenseitig. Meister Eckhart kannte übrigens sehr wohl die Sündenvergebung. Selektives Lesen hilft da nicht weiter, sonst wird da ein wolkiger Blümchenkaffee draus, mit dem Menschen konkret in ihrem Leben nichts mehr anfangen können.
Kennt Ihr die Geschichte vom Herrn am Jakobsbrunnen mit der Samariterin? Christus Jesus bietet ihr lebendiges Wasser an. Das bedeutet, wir Menschen sind und können nur Brunnen sein, und das Wasser in diesen Brunnen lässt uns immer durstig zurück. Wir müssen deshalb in uns die Quelle sprudeln lassen, den Herrn. Dieses lebendige Wasser ist es, das uns auch lebendig macht, in der Liebe, im Glauben, in der Hoffnung, mit Freude am Leben. Diese Quelle ist die Buddhanatur, die hier angesprochen wird. Aber wir müssen sie "Christus in uns" nennen, denn er hat sie uns angeboten, er ist die Quelle und nicht Buddha. Also nicht das Erlösungswerk des Herrn auf Buddha übertragen oder alles als das Gleiche bezeichnen, nur weil man meint, nur im Mischmasch liegt die Wahrheit.
Servus
