Mir geht es nur darum, Dir klarzumachen, dass die von Dir so hochgelobte HERMENEUTIK keinen Pfifferling wert es ist, wenn die Prämisse nicht stimmt. Die Prämisse schiebst Du gerne weg, um Dich in der Hermeneutik zu tummeln. So geht es natürlich nicht.closs hat geschrieben:Mir würde es reichen, wenn Ihr als HKM-Verfechter Euch Eurer Prämissen bewusst wäret.Münek hat geschrieben:Sich seiner Prämisse bewusst sein, genügt bei weitem nicht.
Der Maßstab ist die Vernunft. Evidenz ist die unmittelbare, sich aufdrängende Einsicht.coss hat geschrieben:"Plausibel" und "evident" nach welchem Maßstab?Münek hat geschrieben:Die Setzung muss plausibel und evident (= einleuchtend) sein.
Was ist denn an der Setzung evident, dass ein Gott einen Sohn hat, den er Mensch werden ließ, um ihn blutig zu opfern, um die Menschheit von ihren Sünden zu erlösen? Wobei die Sündhaftigkeit des Menschen auf einen mythologischen "Sündenfall" zurückgeführt wird, der nie stattfand, sich aber angeblich per Erbsünde auf alle Menschen übertragen hat.
Das ist doch Blödsinn hoch fünf. Was ist denn an dieser primitiven Mythologie plausibel und evident?
Nein - was Jesus dem Volk verkündet hat, ist schließlich nicht misszuverstehen. Er hat sich halt geirrt. Punkt. Mit "theologischen Prämissen" ist der Irrtum Jesu nicht zu eliminieren.closs hat geschrieben:Aber doch nur bei entsprechender Hermeneutik - konkret: Das, was da in den Dokumenten steht, ist doch bei HKM-Prämissen vollkommen anders zu interpretieren als bei theologischen Prämissen.Münek hat geschrieben: Was Jesus gedacht und gemeint hat, ist ausschließlich aus den historisch-biblischen Dokumenten = seinen überlieferten Reden und Gleichnissen erschließbar.
So hättest Du es gerne - aber so geht es redlicherweise nicht.
Ob Jesus sich für den Messias, Menschensohn oder Sohn Gottes gehalten hat oder nicht, ist ausschließlich eine historische Frage, die anhand der Quellen nur von Historikern beantwortet werden kann. Das ist mitnichten eine Frage des Glaubens.closs hat geschrieben:Aber doch aus historisch-kritischer Sichtweise.Münek hat geschrieben:Nein - ob der historische Jesus sich für den eingeborenen präexistenten Sohn Gott gehalten hat, ist Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
Nö - Deine Behauptung war, dass Jesus keine Naherwartung gehabt haben kann, wenn er ein göttliches Wesen war.closs hat geschrieben:Nein - ich interpretiere lediglich die Quellen theologisch und nicht historisch-kritisch - zwei unterschiedliche Hermeneutiken.Münek hat geschrieben:Doch - Du tust es mit Deiner steilen These: Wenn Jesus Gott war, dann hatte er KEINE Naherwartung.
Da halte ich dagegen: Wenn Jesus ein allwissendes göttliches Wesen gewesen wäre, hätte er viele seiner eschatologischen Prophezeiungen nicht machen können, eben weil sich diese als Irrtum herausgestellt haben,