Von einer Jungfrau geboren?

closs
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#511 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Sa 23. Jan 2016, 14:54

sven23 hat geschrieben:Nimmt man nur die Bibel als Beispiel, dann wäre dieser Gott höchst "menschlich".
Wenn man die Chiffre "Vater" nimmt, stimmt das - aber es ist eben eine Chiffre. - An anderen Stellen steht, dass Gott nicht vorstellbar ist.

sven23 hat geschrieben:Der Mensch im Mittelpunkt muß nicht automatisch gleichbedeutend mit Selbstüberhebung sein.
Das nicht - aber der Mensch als Maßstab.

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sven23
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#512 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Sa 23. Jan 2016, 15:02

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Nimmt man nur die Bibel als Beispiel, dann wäre dieser Gott höchst "menschlich".
Wenn man die Chiffre "Vater" nimmt, stimmt das - aber es ist eben eine Chiffre. - An anderen Stellen steht, dass Gott nicht vorstellbar ist.
Und trotzdem tun Religionen genau das. Sie geben eine Vorstellung dessen, was nicht vorstellbar ist. Ein Paradoxon.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Der Mensch im Mittelpunkt muß nicht automatisch gleichbedeutend mit Selbstüberhebung sein.
Das nicht - aber der Mensch als Maßstab.
Das muß man genauer definieren. Es wäre ein riesiger Fortschritt, wenn der Mensch im Mittelpunkt allen Handelns stehen würde. Das gilt für Politik und Wirtschaft gleichermaßen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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SilverBullet
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#513 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von SilverBullet » Sa 23. Jan 2016, 15:04

closs hat geschrieben:Was gäbe es als Alternative zu
a) "Ich verstehe Gott als Entität"
b) "Ich verstehe Gott NICHT als Entität"
c) "Ich weiss nicht, als was ich Gott verstehe"
Ich raff's einfach nicht, wo da logisch noch was anderes sein kann als eine der drei Möglichkeiten.
Ganz einfach:
d) „Gott ist aktuell ein inhaltsleerer Begriff, zu dem es keine Verstehhaltung geben kann“

(nicht Theist, nicht Atheist und auch nicht Agnostiker)

Deine obigen drei Punkte zielen auf den Inhalt ab, aber du lieferst keinen.

(Im Gegensatz dazu gibt es z.B. Naturreligionen, die vermutlich sehr wohl konkrete Götter aufstellen können. Dazu kann man natürlich eine Existenzhaltung aufbauen – kein Problem, das ist „Topqualität“)

closs
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#514 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Sa 23. Jan 2016, 15:10

sven23 hat geschrieben: Sie geben eine Vorstellung dessen, was nicht vorstellbar ist. Ein Paradoxon.
Moment: Sie geben eine menschliche Vorstellung von etwas, von dem sie wissen, dass es "im Original" nicht vorstellbar ist. - Dann ist es kein Paradoxon mehr.

sven23 hat geschrieben: Es wäre ein riesiger Fortschritt, wenn der Mensch im Mittelpunkt allen Handelns stehen würde.
Wenn man diesbezüglich gläubig ist, kann man das so sehen.

SilverBullet hat geschrieben:„Gott ist aktuell ein inhaltsleerer Begriff, zu dem es keine Verstehhaltung geben kann“
Damit hat man scheinbar ein Problem gelöst - so schnell geht das. :lol:

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sven23
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#515 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Sa 23. Jan 2016, 15:23

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Sie geben eine Vorstellung dessen, was nicht vorstellbar ist. Ein Paradoxon.
Moment: Sie geben eine menschliche Vorstellung von etwas, von dem sie wissen, dass es "im Original" nicht vorstellbar ist. - Dann ist es kein Paradoxon mehr.
Dafür werden Religionen dann doch zu konkret, wenn sie vorgeben zu wissen, was Gott ist und will. Das paßt nicht zusammen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Es wäre ein riesiger Fortschritt, wenn der Mensch im Mittelpunkt allen Handelns stehen würde.
Wenn man diesbezüglich gläubig ist, kann man das so sehen.
Heißt das, ein Gäubiger hängt einem Modell an, in dem der Mensch für die Wirtschaft (die Dinge) da zu sein hat? So wie es die Kirche früher propagiert hat?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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SilverBullet
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#516 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von SilverBullet » Sa 23. Jan 2016, 15:40

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„Gott ist aktuell ein inhaltsleerer Begriff, zu dem es keine Verstehhaltung geben kann“ [/qoute]
Damit hat man scheinbar ein Problem gelöst - so schnell geht das
Gibt es denn das Problem überhaupt?

Es gibt den „Anfangsverdacht eines Erschaffers“. Darüber hinaus gibt es Sprachkunststücke um sich die verständliche Neigung des Zweifelns schön zu reden.

1.
Wo ist der Beweis, dass eine „Schöpfung“ vorliegt und falls er rein im menschlichen Denken (anthropozentrisch!) begründet ist, dass dieses Denken eine derartige Gültigkeit aufweist?
2.
Was soll dieser „Jemand“ sein, der erschaffen hat?
3.
Wie soll es dieser „Jemand“ gemacht haben?
(selbst wenn bei zwei Punkt etwas geliefert werden würde, kann dies falsch sein, wenn danach keine Möglichkeit zum Erschaffen besteht)

Wenn all diese drei Fragen mit Inhalt beantwortet werden würden, könnte man sich die Frage stellen, ob ein sensorisches Wahrnehmungssystem dieser (dann vollständigen) Vermutung „Gott“, den Status „existiert“ vergeben könnte.

Bestimmt kannst du deine, an „Hegel“ angelehnten Gedankengänge kurz skizzieren, die dich ans behauptete „Ziel“ und somit zur Bibel gebracht haben. Vielleicht lässt sich dort etwas zu den drei Punkten finden.

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#517 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Sa 23. Jan 2016, 16:04

sven23 hat geschrieben:Dafür werden Religionen dann doch zu konkret, wenn sie vorgeben zu wissen, was Gott ist und will.
Was Gott aus verschiedensten Wahrnehmungs-Ebenen (emotional/philosophisch) zu sein scheint - ja. - Aber ohne ich deswegen zu erkennen.

SilverBullet hat geschrieben:Wo ist der Beweis, dass eine „Schöpfung“ vorliegt
Aus menschlicher Sicht KANN es keinen Beweis geben - wie oft denn noch.

SilverBullet hat geschrieben:Was soll dieser „Jemand“ sein, der erschaffen hat?
Von der Funktion her derjenige, aus dem alles kommt.

SilverBullet hat geschrieben:Wie soll es dieser „Jemand“ gemacht haben?
Indem er aus sich etwas in (aus seiner Sicht) niederer Dimension geschaffen hat.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn all diese drei Fragen mit Inhalt beantwortet werden würden, könnte man sich die Frage stellen, ob ein sensorisches Wahrnehmungssystem dieser (dann vollständigen) Vermutung „Gott“, den Status „existiert“ vergeben könnte.
Nein - das geht nur geistig. - Es kann nur mit dem gehen, mit dem das, wo "Gott" ist, adäquat beschrieben werden kann.

SilverBullet hat geschrieben:Bestimmt kannst du deine, an „Hegel“ angelehnten Gedankengänge kurz skizzieren, die dich ans behauptete „Ziel“ und somit zur Bibel gebracht haben.
Sehr verkürzt:

Wenn man unsere "Welt" als dialektischen Raum ansieht UND logisch festhält, dass "Gott", wenn er Singularität ist, nicht dialektisch ist, bedeutet dies, dass der Mensch aus einem nicht-dialektischen Raum kommt. - Gott wäre in diesem Sinne die Aufhebung der Dialektik und der Mensch der Aufgehobene ("Erlösung").

Wenn man diesen Gedanken durch-dekliniert, kann man die Eigenschaften Gottes philosophisch beschreiben, sowie Begriffe wie "Sündenfall", "Schuld", "gut"/"böse" phänomenologisch begreifen - und deren Aufhebung. - Das wäre in etwa die Spur.

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#518 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von SilverBullet » Sa 23. Jan 2016, 18:23

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wo ist der Beweis, dass eine „Schöpfung“ vorliegt
Aus menschlicher Sicht KANN es keinen Beweis geben - wie oft denn noch.
Warum stellst du dann jemanden vor die Antwort-Auswahl (a…c) zu einer Frage, die sich gar nicht stellen kann, weil die Vor-Vorgänger-Frage noch gar nicht beantwortet ist?

Warum sagst du dann zu mir, meine Antwort „d“ würde ein Problem nur scheinbar lösen, wenn du gar nicht beweisen kannst, dass es das Problem gibt?

Schauen wir uns mal kurz an, wie du mit den Vor-Vorgängerfragen umgehst:

SilverBullet -> „Was soll dieser „Jemand“ sein, der erschaffen hat?
closs -> „Von der Funktion her derjenige, aus dem alles kommt.
SilverBullet -> „Wie soll es dieser „Jemand“ gemacht haben?
closs -> „Indem er aus sich etwas in (aus seiner Sicht) niederer Dimension geschaffen hat.

Aha, der „Jemand, der alles erschaffen hat“, ist „der, der alles erschaffen hat“
Und, „er hat es erschaffen, in dem er es erschaffen hat und darauf geschaut hat“

Wie zufrieden bist du mit deinen Antworten?

Nehmen wir an, du als Erwachsener würdest ernst gemeinte Fragen an ein Kind stellen, und es würde dir Antworten in dieser Qualitätsstufe geben, würdest du es als „besonders weise“ ansehen?

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wenn all diese drei Fragen mit Inhalt beantwortet werden würden, könnte man sich die Frage stellen, ob ein sensorisches Wahrnehmungssystem dieser (dann vollständigen) Vermutung „Gott“, den Status „existiert“ vergeben könnte.
Nein - das geht nur geistig. - Es kann nur mit dem gehen, mit dem das, wo "Gott" ist, adäquat beschrieben werden kann.
Mit Täuschung?

closs hat geschrieben:Wenn man unsere "Welt" als dialektischen Raum ansieht UND logisch festhält, dass "Gott", wenn er Singularität ist, nicht dialektisch ist, bedeutet dies, dass der Mensch aus einem nicht-dialektischen Raum kommt. - Gott wäre in diesem Sinne die Aufhebung der Dialektik und der Mensch der Aufgehobene ("Erlösung").
Verstehe ich das richtig?

Voraussetzung 1: zu allem in unserer Welt gibt es ein Gegenteil
Voraussetzung 2: entstehen kann dieses Ying/Yang-Spiel nur aus etwas das nicht Ying/Yang ist -> „Gott“
Folgerung: der Mensch kommt aus dem Nicht-Ying/Yang (???)
Zusammenfassung:
„Gott“ ist „Nicht Ying/Yang“ und der Mensch ist der, der aus Ying/Yang zurückgeholt werden soll. (???)


Die Basis zu dieser Geschichte ist vermutlich die Grundannahme, dass „Geist“ die Grundlage von Materie sein soll, also der „absolute Idealismus“ von Hegel.

Netter Entwurf. Auf mich wirkt er sehr sprunghaft (ich habe auch einen Verdacht woher das kommt).

Welcher Teil ist daran so fundiert durchdacht, dass man sagen könnte „hieb und stichfest“?

closs hat geschrieben:Wenn man diesen Gedanken durch-dekliniert, kann man die Eigenschaften Gottes philosophisch beschreiben
Das läuft wohl auf eine „Unabhängigkeit von Allem“ hinaus – sozusagen das „Nicht-Vorhandene“

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#519 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Sa 23. Jan 2016, 18:38

SilverBullet hat geschrieben:Warum sagst du dann zu mir, meine Antwort „d“ würde ein Problem nur scheinbar lösen, wenn du gar nicht beweisen kannst, dass es das Problem gibt?
Das ist ein methodisches Manöver zur Selbst-Immunisierung.

Die Frage, ob man etwas als Entität oder ausschließlich (!) als Vorstellung versteht, ist unabhängig von konkreten Inhalten. - Die Frage lautet: Wenn Person x von "Gott" spricht, ob sie aus ihrer Sicht damit eine Entität oder ausschließlich eine Vorstellungs-Größe meint. - Mehr nicht.

SilverBullet hat geschrieben:Wie zufrieden bist du mit deinen Antworten?
Schon - aber nicht mit Deiner Interpretation.

SilverBullet hat geschrieben:Mit Täuschung?
Mit menschlichen Wahrnehmungs-Möglichkeiten nicht ausschließbar.

SilverBullet hat geschrieben:Voraussetzung 1: zu allem in unserer Welt gibt es ein Gegenteil
Nein - innerhalb unserer Welt geht es dialektisch zu (gut/böse - Mann/Frau - Elektron/Proton - etc.).

SilverBullet hat geschrieben:Voraussetzung 2: entstehen kann dieses Ying/Yang-Spiel nur aus etwas das nicht Ying/Yang ist -> „Gott“
Das passt halbwegs.

SilverBullet hat geschrieben:Folgerung: der Mensch kommt aus dem Nicht-Ying/Yang
Der Mensch kommt aus dem, was selbst kein Ying-Yang (bitte nicht wörtlich verstehen - ich übernehme nur Dein Beispiel) ist, aus dem aber alles dialektisch sein muss, weil es sonst Gott wäre.

SilverBullet hat geschrieben:„Gott“ ist „Nicht Ying/Yang“ und der Mensch ist der, der aus Ying/Yang zurückgeholt werden soll.
Der Mensch wird in den dialektischen Raum geworfen und kommt zurück in seinen nicht-dialektischen Ursprung.

SilverBullet hat geschrieben:Die Basis zu dieser Geschichte ist vermutlich die Grundannahme, dass „Geist“ die Grundlage von Materie sein soll
Natürlich - das meinen monotheistische Religion, auch Hegel, sogar Naturwissenschaftler, die über den Tellerrand hinausgucken (H.-P. Dürr, M. Planck)

SilverBullet hat geschrieben:Welcher Teil ist daran so fundiert durchdacht, dass man sagen könnte „hieb und stichfest“?
Da kannst Du mit Hegel anfangen - im Grunde ist der Nicht-Christ Hegel die Fortsetzung christlicher Philosophie.

SilverBullet hat geschrieben:Das läuft wohl auf eine „Unabhängigkeit von Allem“ hinaus
Gott ist demnach unabhängig von allem - ja - falls Du das so meinst.

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Savonlinna
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#520 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » Sa 23. Jan 2016, 20:01

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Wenn sonst nicht, dann zeigt sich hier, mit welchen erbärmlichen Mitteln Du Dein Ego verteidigen musst.
Ich weiss wirklich nicht, auf welchem Dampfer Du sitzt.
Das kann nicht schwer sein zu verstehen. Du verabsolutierst Dein persönliches Denken, Du verabsolutierst die abendländische Logik.
Deine eigenen Definitionen haben Deine eigenen Thesen schon lange zu Fall gebracht.
Ich habe viel Zeit investiert, um Dir das Schritt für Schritt aufzuzeigen.
Mehr kann ich nicht tun.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Der Mensch muss transparent sein, durchleuchtbar sein.
Gar nicht - das ist absolut nicht mein Begehr.
Deine Selbstwahrnehmung unterscheidet sich sehr von dem, was aus Deinen Texten mir entgegenspringt.
"Betriebsblindheit" ist ein bekanntes Phänomen. Du lebst so selbstverständlich mit der Überzeugung, dass Kategorien etc. eine Möglichkeit sind, den Menschen von Gott zu unterscheiden, dass Du nicht mehr siehst, dass dahinter der Glaube an ein transparentes und durchleuctbares Menschenbild steht.

closs hat geschrieben:- Aber es muss doch möglich sein, philosophische Grundlagen zu definieren, die nicht nur schwimmen.
Der Punkt ist, dass Deine "Grundlagen" nicht nur schwimmen, sondern schon längst abgesoffen sind. Sie haben nirgends Halt, nur in Deiner persönlichen Überzeugung. Und das ist viel zu wenig für eine philosophische Grundlage. Sie kann Dich selber vielleicht stützen, außerdem vielleicht noch die, die Gott auf der Basis der abendländischen Logik konstruiert sehen, aber niemanden, der wirklich Halt im Dunklen und Unklaren sucht.
Denen hast Du nichts zu bieten außer: 'Akzeptiere die abendländische Logik, und dann ist dein Glaube begründet und gegründet.'

Ich hätte ja nichts dagegen, wenn das Deine persönliche Sicht ist und Du sie als rein persönliche Sicht auch erkennst. Aber Du nimmst das als Maßstab für alle Menschen, der nicht-wahrnehmungsbedingt sei, in Deiner Sprache.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du willst die Begriffe selber als seiend verstehen und nicht das, was sie beschreiben.
Nicht mal das - mich interessiert ausschließlich, ob aus Deiner Sicht "Gott" eine Entität (also auch unabhängig von unserer Wahrnehmung) "ist" oder nicht. - Alles andere ergibt sich aus Deiner Antwort - und dann bin ich auch sehr flexibel. - Aber diese Weichenvorstellung vorher ist wichtig, um Dein Weiteres zu verstehen.
Diese Weichenstellung soll mich in Dein Denksystem einschleusen. Du kannst meine Sicht erst verstehen, wenn ich sie Deinem System anpasse,
Aber ich verstehe ja noch nicht mal, was Deine Frage überhaupt soll. Du könntest mich totpeitschen, ich könnte Dir nicht antworten. Höchstens, um mein Leben zu retten, Dir die Hucke voll-lügen.

Ich habe Dir wer weiß wie oft gesagt, dass "ist" nur ein menschlicher Begriff ist. Wie kann also etwas "sein", das über-menschlich ist?
Trotzdem stellst Du diese sinnleeren Fragen an mich.
Ich verstehe "Wahrnehmung" völlig anders als Du. Wahrnehmung sprengt die Logik, auf die Du so sehr setzt. Und "Gott" ist für Dich irgendetwas Festes, das sein kann oder nicht sein kann.
Alles für mich böhmische Dörfer.

Ich erkläre es mir so, dass Du vom Denken des Materialismus verhext bist. Du kannst ihn nicht abstreifen.
Aber das verstehst Du nicht, und das beweist einmal mehr, dass zwei Menschen sich weniger verstehen können als ein Mensch und ein Gott. Wer sich in Begriffssysteme abkapselt, ist für andere Menschen nicht mehr erreichbar, und das ist hier der Fall.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du willst also Dein System als gültig festsetzen, bevor untersucht wird, ob es überhaupt gilt.
Was gäbe es als Alternative zu
a) "Ich verstehe Gott als Entität"
b) "Ich verstehe Gott NICHT als Entität"
c) "Ich weiss nicht, als was ich Gott verstehe"
Ich raff's einfach nicht, wo da logisch noch was anderes sein kann als eine der drei Möglichkeiten.
Dass DU keine Alternative siehst, heißt doch nicht, dass es keine gibt!
Deine eigenen Waffen entwaffnen Dich.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Denn wenn sich herausstellen sollte, dass es gar keine "Vorstellung" gibt, sondern der Begriff "Vorstellung" nur eine etwas bequeme umgangssprachliche Zusammenfassung von etwas sehr Komplexem und Kompliziertem ist, dann sind alle Deine Vorentscheidungen ontologischer Natur hinfällig.
Das würde mich sehr wundern. - Wie soll das logisch gehen? (s.o.)
Ich habe nicht gesagt, dass das "logisch" gehen muss.
Die Logik muss man schon loslassen können, wenn man etwas erfahren möchte, das den normal-normierten Menschen übersteigt, transzendiert.

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