Münek hat geschrieben: Als göttlich geoffenbarte Wahrheiten können diese auf keinen Fall unter einem Wahrheitsvorbehalt stehen.
NACHDEM man Gott als Entität glaubt, natürlich nicht - aber man weiß, dass man nicht beweisen kann, dass es Gott gibt, ergo: Glaubensvorbehalt.
Münek hat geschrieben:Findet Deine obskure Vorstellung irgendeinen Anhalt, beispielsweise im "Katechismus der Katholischen Kirche"?
Diese Vorstellung ist Grundlage von allem, was folgt - im KKK ist einer dieser Folgen. -Du verwechselst "vorher" mit "nachher", "Setzung" mit "Ausarbeitung".
Münek hat geschrieben:Deine Behauptung war schließlich, dass die Sachergebnisse der historisch-kritischen Exegese von der "Theologie" übernommen werden würden.
Moment: Das heißt doch nicht, dass man über jeden Stock springt - schließlich ändert sich die HKM auch ständig. - Prinzipiell sind die Sachergebnisse die Basis jeder weiteren Ausdeutung - das ist die Ausdeutung.
Münek hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
An "geistigen Dingen" (Glaubensannahmen transzendenter Art) hat die historisch-kritische Exegese aus naheliegendem Grund KEIN Interesse. Da mischt sie sich nicht ein.
Doch - allein die Aussage "Jesus hatte eine Naherwartung" (in Deinem Verständnis) ist eine geistig-interpretative Aussage.
Nein - historisch-interpretativ.
Vorsicht: Historisch-
methodisch-interpretativ: "Wie interpretieren wir im Rahmen unserer Methodik?". - Ja - genau das meine ich mit "interpretativ".
Münek hat geschrieben: Da ist nix mit spirituell-transzendenter Textauslegung.
Moment: Aber die Fragestellung selbst ist spiritueller Natur. - ODER: Alles, was methodik-gemäß ist, ist sachlicher Natur- das wäre die Alternative. - Aber dann haben wir wieder widersprüchliche "Sachergebnisse", die alle "wissenschaftlich" sind.
Münek hat geschrieben:
Deine Behauptung, das Verbot "apriorischer Vorannahmen" durch die "Päpstliche Bibelkommission" beschränke sich auf historische Sachaussagen, ist Blödsinn hoch fünf. Gerade für die Ermittlung historischer Daten (z.B. wann fand der Census statt oder sind Matthäus und Lukas literarisch abhängig von Markus?) bedürfte es ganz gewiss nicht der apriorischen Annahme eines Gottes.

- Eben - gerade weil neutrale Sachaussagen unabhängig von "Gott ja oder nein" ist, sind sie apriorifrei - es steckt weder ein theistisches noch ein materialistisches Welt

bild dahinter.
Münek hat geschrieben: Als wissenschaftliche Diziplin KEINE apriorischen GOTTESANNAHMEN, keine Sonderbehandlung der biblischen Texte, sondern die allgemein übliche Auslegung wie bei anderen antiken Texte auch.
Nicht als "wissenschaftliche" Disziplin, sondern als historisch-methodische Disziplin - "Wissenschaft" ist auch anderes als "historisch-methodisch".
Oder: Man trennt Exegese in einen wissenschaftlichen Sachteil und einen hermeneutisch-interpretativen zweiten Teil - dann wäre die HKM geteilt in "wissenschaftlich" und "nicht-wissenschaftlich". - Das ist nicht MEINE Idee, sondern Eure.
Münek hat geschrieben:Selbstverständlich steht Dein Gerede in völligem Gegensatz zu Ratzingers Feststellung.
Nein - das habe ich mehrfach abgeklärt.
Münek hat geschrieben:Nee nee - gerade DAS meint Ratzinger NICHT. Für ihn ist die Historizität der Ereignisse "konstitutiver Grund".

Was ist hier der Unterschied? -

"Auferstehung" ist historisch-ontisch, dito Wunder, etc. - so ist das gemeint.
Münek hat geschrieben: closs hat geschrieben:
dafür gibt es Gründe, die man eigens besprechen könnte. - Meine Aussage ist, dass sogar Historie in ihrer Eigenschaft als Offenbarung eine Chiffre/ein Gleichnis ist.
Ich würde Historie eher als "TATSÄCHLICHE Geschehnisse der Vergangenheit" und NICHT als ominöse Chiffren/Gleichnisse/Offenbarungen ansehen.

Selbstverstädnlich ist "Historie ... "TATSÄCHLICHE Geschehnisse der Vergangenheit", was denn sonst? - "Chiffre" ist doch nur die Funktion - Historie steht FÜR etwas.
Münek hat geschrieben: es schwurbelt die Closs`sche Mühle am rauschenden Bach...
Ernsthaft - Du hast das nicht verstanden. - Prompt kommt die klassische Reaktion.
Münek hat geschrieben:Der spirituelle Glaube der Bibelautoren ist für Exegeten in voller Empathie locker nachvollziehbar.
Das bezweifelt doch keiner - aber das geschieht doch von außen - man kann damit doch nicht beurteilen, was da wirklich abgeht. - Altes Thema: Kamasutra in- und auswendig kennen, aber noch nie eine Frau gehabt haben.
Umgekehrt: Ein spirituell ausgerichteter Gläubige, der gleichzeitig HKM betreibt, weiß das zu unterscheiden - was dazu führen kann, dass er spirituell zu anderen Ergebnisse kommt als methodisch.
Münek hat geschrieben:Der Glaube der Evangelisten ist sehr leicht verständlich. Nur muss man diesem Glauben nicht folgen.
Richtig - man kann Kamasutra bestens beschreiben und selber asexuell sein.
Münek hat geschrieben:Nach seiner als authentisch angesehenen Botschaft kann Jesus auf keinen Fall eine andere "Art der Naherwartung" gehabt haben.
Das ist allerhöchstens historisch-methodisch so - "wirklich" kann es ganz anders sein, weshalb die Theologie unterm Strich ein anderes diesbezügliches Wirklichkeits-Verständnis hat als es die historisch-methodische Schiene interpretiert.
Münek hat geschrieben:Die Hauptsache spielt sich in den Köpfen der Menschen ab, inwieweit sie den Interpretationen der historisch-kritischen Exegese folgen wollen. Wenn sie nicht wollen, dann wollen sie halt nicht. Den Allerwenigsten sind die Ergebnisse der Bibelwissenschaft bekannt.
Den Theologen ob in Dogmatik oder Kerygmatik sind sie bekannt.