Pluto hat geschrieben:Gerade das methodische Vorgehen der HKM garantiert eine ideologiefreie Untersuchung der beschriebenen Vorgänge.
Aber doch nur im Rahmen des HKM-Mandats = Untersuchung von Quellen. - Die HKM kann nur spekulieren, ob bspw. Petrus wirklich an eine Naherwartung Jesu geglaubt hat, weil
a) Jesus eine Naherwartung hatte.
b) Petrus Jesus falsch verstanden hat (und damit ist nicht akustisch falsch verstanden gemeint).
Pluto hat geschrieben:Der Glaube hingegen, hat keine verlässlichen Texte, auf Methoden, auf die er zurückgreifen kann
Das stimmt doch nicht - auch systematische Theologie ist Wissenschaft - allerdings keine historisch-kritische Wissenschaft.
Pluto hat geschrieben:Wie würdest DU Ideologie gern definiert sehen?
Als Absolutheitsanspruch im Sinne eines Tatsachen-Wissens. Diesbezüglich ist die HKM ideologie-anfällig, so wie sie hier dargestellt wird.
Pluto hat geschrieben:Und warum widersprichst du dannn dieseen Erkenntnissen andauernd?
Deren rein sachlichen Quellen-Erkenntnissen widerspreche ich doch nicht. Ich widerspreche weltanschaulichen Interpretationen daraus.
Pluto hat geschrieben:Paulus erkannte, dass Jesus es falsch verstanden hatte weil er an das bevorstehende Ende der Zeit glaubte.
Er erkannte, dass er selbst es falsch verstanden hatte - warum kommst Du nicht darauf?
sven23 hat geschrieben:Dass das meiste in der Bibel unhistorisch ist, ist ja ein sachliches Ergebnis
Sogar diese Aussage ist weltanschaulich konnotiert - sage doch einfach sachlich:
1) Es gibt historische Teile.
2) Es gibt eindeutig als unhistorisch identifizierte Teile.
3) Es gibt - der wichtigste Teil - Teile, die man gar nicht historisch verifizieren oder falsifizieren kann.
sven23 hat geschrieben:in der historischen Jesusforschung gibt es einen breiten Konsens
Ein Konsens innerhalb dieses theologischen Segments ist gut möglich.
sven23 hat geschrieben:Die Evangelische Theologie ist den Ergebnissen der Forschung gegenüber weitaus aufgeschlossener
Auch da ist es gemischt.
Wissenschafts-historisch ist es in der Tat richtig, dass man vor einem halben Jahrhundert geglaubt hat, die Theologie historisch-kritisch mehr beeinflussen zu können. Es gab auch ermutigende Erfolge, indem alte Zöpfe abgeschnitten wurden, die sich allerdings nicht als welterschütternd für die Theologie selbst dargestellt haben. - Dieser Hype ist jetzt vorbei, HKM-Ernüchterung ist eingetreten. Man will sie haben als Informations-Lieferant ("Von wann genau ist die Quelle x?", etc.), aber nicht als INHALTLICHER Ausleger der Bibel - weil es nicht funktionieren KANN.- Das werden Wissenschafts-Historiker sicherlich irgendwann detailliert darlegen können - wenn es nicht schon geschehen ist.
Mein Eindruck ist, dass die Selbstsicht der theologischen HKM-Vertreter und die Fremdsicht aus der Theologie selbst überhaupt nicht übereinstimmen.