Alles Teufelszeug? X

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Münek
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#51 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von Münek » Fr 22. Jun 2018, 10:00

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Versuch mal zu beschreiben, was Intelligenz ist und wo, wann sie vorkommt.
Ein rein anthropogener Begriff, der umschreibt, wie leistungsfähig ein Einzelner kognitiv oder emotial Phänomene verwerten kann - mehr nicht.
Kannst Du mir einen Begriff nennen, der NICHT anthropogen ist? 8-)

closs
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#52 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von closs » Fr 22. Jun 2018, 11:55

Münek hat geschrieben:Kannst Du mir einen Begriff nennen, der NICHT anthropogen ist?
Nein - weil es gar nicht anders geht. - Aber das heißt doch nicht, dass das anthropogen ist, wovon man spricht.

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sven23
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#53 Re: Alles Teufelszeug? IX

Beitrag von sven23 » Fr 22. Jun 2018, 17:49

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:man will nichts vom historischen Jesus wissen
Du darfst davon ausgehen, dass der Theologie der wirkliche Jesus konkurrenzlos wichtig ist.
Der "wirkliche" ist ja der historische. Und er steht nun mal dem Glauben im Weg, wie Lindemann sagt.

Der Jesus der Evangelien hat nie existiert.
Albert Schweitzer

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Gottesreich, an das er als jüdischer Apokalyptiker glaubte, kam definitiv nicht.
Aber doch das Gottesreich, von dem er als neutestamentarischer Verkünder predigte.
Der jüdische Wanderprediger hatte mit einem Neuen Testament nichts am Hut. Er war kein Christ, sondern Jude, was viel gerne vergessen. Er wollte keine neue Religion gründen und keine Heidenmissionierung. Er mahnte seine jüdischen Glaubensgenossen zur Umkehr, weil die Gottesherrschaft unmittelbar bevorstand. Er vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das kann sie besser, als jeder Glaubensideologe.
Das kann die HKE eben NICHT - und vor allem: Sie WILL es doch gar nicht. - Wie soll eine Disziplin, die sich als sachlich-neutral darstellt, spirituell-hermeneutisch auf Level Apg. 8,30 interpretieren wollen oder können?.
Das ist eine Frage der wissenschaftlichen Disziplin. Selbstverständlich kann die Forschung die Verfasserintention von deren Rezeption in den Gemeinden unterscheiden. Und umgekehrt, die Reaktion der Schreiber auf kritische Fragen aus den Gemeinden. Dafür gibt es viele Beispiele.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ich weiß auch nicht, warum es manchmal so lange dauert, bis sich Erkenntnisse durchsetzen.
Das ist das Problem: Du verstehst jeden Rückschritt als Fortschritt.
Warum soll die Aufklärung ein Rückschritt sein, nur weil die Religion auf den Boden der Tatsachen geholt wurde?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#54 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von sven23 » Fr 22. Jun 2018, 19:08

Roland hat geschrieben: Es lässt sich ja leicht nachvollziehen, wieviele verschiedene Jesusbilder da schon gezimmert und wieder fallen gelassen wurden.
Seit Albert Schweitzer die Jesusbilder der liberalen Jesusforschung als die eigenen Ethikvorstellungen ihrer Verfasser entlarvt hat, ist das Bild des historischen Jesus erstaunlich homogen. Wir reden hier nicht von Projektionen, dass Jesus Vegetarier war. :lol:

Roland hat geschrieben:"Unehelich": Die Vorstellung, dass Gott die Frau durch die er Mensch wird zuvor heiraten muss, ist ziemlich albern.
Stimmt, es geht auch ohne Heirat. :lol:
Allerdings haben die Menschen Jahwes Gefährtin Aschera verstoßen. Deshalb muss er eine Jungfrau schwängern.

Roland hat geschrieben: "Sohn muss Vater besänftigen": Vater, Sohn und Hlg. Geist sind eine Einheit, niemand muss den anderen besänftigen.
Tja, das ist das Problem, das sich aus der Trinität ergibt. Gott muss sich selber besänftigen.


Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Die Trinitätslehre betont ja gerade, dass es nur EINEN Gott gibt und nicht drei Götter.
Den man sich aber aus dreien zusammengebastelt hat.
Nein, logisch erschlossen. Nach der Bibel IST Gott die Liebe:
Ändert ja nichts daran, dass 1+1+1 immer noch 3 ist und nicht 1.

Roland hat geschrieben: Er musste uns auch nicht etwa aus Eigennutz erschaffen, weil er "allein" war, sozusagen als Objekte seiner Liebe. Nein, in seiner Dreifaltigkeit braucht er uns eigentlich nicht, "Gott, der nichts braucht, ruft mit seiner Liebe völlig überflüssige Geschöpfe ins Leben, damit er sie liebe und vervollkommne." (C.S.Lewis)
Mmh, er schafft was Überflüssiges, das nicht vollkommen ist und sich sogar als Rohrkrepierer entpuppt, der zu vernichten ist? Ein genialer göttlicher Plan sieht wohl anders aus.


Roland hat geschrieben: Trotzdem GLAUBT man, dass Leben irgendwie "von selbst" entstand und sich aus dieser einen Urzelle "von selbst" das 100-Billionen-Zellen-Wesen Mensch entwickelt hat...
Na ja, es hat schon ein paar Milliarden Jahre gedauert, bis der Mensch entstanden ist. Man soll nicht so tun, als sei er fix und fertig vom Himmel gefallen.

Roland hat geschrieben: Keine Belohnung sondern unverdientes Geschenk.
Auch Geschenke sind eine Belohnung. Das Belohnungsmotiv zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Bibel.


Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Ich weiß, dass das für Gläubige schwer zu verstehen ist. Glaubensbekenntnisse dürfen in der Forschung keine Rolle spielen.
Dann darf "Forschung" das Buch, das von A-Z von Gott spricht, eben nicht auslegen. Aber man tut es trotzdem und zwar so "als gäbe es Gott nicht" (Lüdemann).
Natürlich tut man es. Nur vergessen Gläubige nur allzu gern, dass der Glaube an Gott nicht Gott belegt, sondern lediglich den Glauben an Gott.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Also hat Gott, als er den Menschen ins Paradies setzte, einen Ort des "bewusstlosen Dahinvegetierens" geschaffen.
Eben nicht. Dort gab es für ihn ja schon die Dialektik von Gut und Böse und die Möglichkeit sich für das eine oder andere zu entscheiden.
Laut closs gab es die erst nach der Vertreibung aus dem Paradies. Wat denn nu?

Roland hat geschrieben: Bei euch, die ihr aus Prinzip den christlichen Glauben nicht verstehen wollt, kommt man zwangsläufig immer wieder an den Punkt, wo man wieder bei Adam und Eva anfangen muss.
Du weißt aber auch, dass laut closs Adam und Eva nur Chiffren sind. Die gab es nicht wirklich.


Roland hat geschrieben: Ihm war es wichtig, dass überall in seinem Reich derselbe Glaube herrschen sollte. Die Kirche sah Zwangstaufen dagegen kritisch. Logisch: Zwang widerspricht dem christlichen Glauben fundamental.
Genau, deshalb hat man die Inquisition ins Leben gerufen, damit sich die Menschen aus freiem Willen, wenn auch durch ein bißchen Folter, zum "rechten" Glauben bekennen. :roll:

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Der große Kirchenlehrer hat dann großartige Erkenntnisse abgesondert:

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen
Tja, so wirst du bei jedem was finden, was unsinnig ist…
Komischerweise kumuliert sich der Unsinn gerade bei den Kirchenvätern.
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sven23
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#55 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von sven23 » Fr 22. Jun 2018, 19:29

Roland hat geschrieben: Deshalb kann "Forschung", also die Wissenschaft, Texte über Gott nicht "auslegen". Sondern nur Sachergebnisse liefern wie: "Pilatus war tatsächlich Stadthalter zur Zeit Jesu". Wer dieser Jesus aber war - ob Gott oder nur Mensch - ist nicht Sache der Wissenschaft sondern des Glaubens. Und deshalb sind auch die Ergebnisse der historisch-kritischen Exegese, die ihn als irrenden Menschen ansehen, rein glaubensbasiert.
Wir geraten immer wieder in einer Art Dauerschleife… :lol:
Ja, aber nur weil du aus dem gleichen Holz wie closs geschnitzt bist. :lol:

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Dass die Bibel von A-Z lügt, ist reiner Glaube.
Das sagt doch keiner. Der historische Jesus, bzw. seine Verkündigung, hat die Forschung gut herausgearbeitet.
Richtig muss es heißen: sie hat alles, was ihrem methodischen Atheismus nicht entspricht, herausgeschnitten…
Unsinn, die Text sind nun mal so, wie sie sind. Die Naherwartung ist unbestritten. Gläubig gehen nach der Methode vor: was nicht sein darf, kann auch nicht sein.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Davon zu unterscheiden sind die posthumen Legenden, Mythen und Märchen, die man euphemisierend als "Ostergraben" bezeichnet.
Die Auferstehung ist notwendigerweise ein "posthumes" Ereignis. Sie als Mythen und Märchen zu bezeichnen, ist wiederum ein atheistischen Glaubensbekenntnis. Die Auferstehung ist historisch bestens belegt.
Natürlich, von "Historikern", die Apostel durch die Lüfte fliegen und Löwen sich zum christlichen Glauben bekehren lassen. :lol:

Roland hat geschrieben: Dauerschleife: Die Hypothese, dass in der Geschichte kein Gott gehandelt haben kann, was die gesamte Bibel ins Unrecht setzt, ist ein reines atheistisches Glaubensbekenntnis.
Nö, das ist völlig normal in der Forschung. Mit Glaubensbekenntnissen lassen sich alle Götter "bestätigen".

Roland hat geschrieben: Dauerschleife: Dafür gibt es Null Belege. Es ist ein reines atheistisches Glaubensbekenntis. "Forschung" steht hier für atheistische Glaubensideologie.
Die Belege sind die Ergebnisse der historischen Jesusforschung.

Roland hat geschrieben: Gern nochmal der Historiker und Literaturwissenschaftler C.P. Thiede:
"Die biblische Überlieferung ist seit zweitausend Jahren immer wieder geprüft worden, und sie hat diese Prüfung stets bestanden.
Natürlich, wenn Prüfling und Prüfer dieselbe Person sind. :lol:
Pro domo Geschwätz, wie closs sagen würde.


Roland hat geschrieben: Wissenschaft ermittelt z.B. ob Pilatus zur Zeit Jesu tatsächlich Präfekt in Judäa und Samaria war und ähnliche Daten. Sie kann über Gott keinerlei Aussagen treffen, weder positiv noch negativ.
Tut sie ja auch nicht, deshalb beschränkt sie sich auf Gottesbilder, die vom menschlichen Glauben geprägt sind.

Roland hat geschrieben: Die Exegese mit der Vorgabe "als ob es Gott nicht gäbe" gehört in die Abteilung atheistische Glaubensideologie.
Nein, sie gehört in die Abteilung "wissenschaftliche Untersuchung von antiken Texten".
Wem das nicht gefällt, der muss die Abteilung wechseln.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Eben, Hitler hat sich ja auf Luther und dessen Antijudaismus und die Kirche berufen.
Er hat sie für seine Zwecke missbraucht ohne die historischen Zusammenhänge zu beleuchten. Und du tust es ihm gleich, stellst dich mit ihm auf eine Stufe.
Unsinn, der Ursprung des biblischen Antijudaismus liegt im Neuen Testament. Die Kirche hat ihn kultiviert und die Steilvorlage z. B. für Hitler und andere gegeben.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Aber mit staatlicher Macht im Rücken konnte man sich nun über andere erheben. Als die Kirche dann wieder den Antujudaismus der Evangelien aufgriff und die Mär von den Gottesmördern in die Welt setzte, war das die Grundlage für den nachfolgenden Antijudaismus/Antisemitismus.
Wie nun oft begründet gibt es keinen Antujudaismus in den Evangelien.
Wenn man die Augen verschließt, mag das so sein. Die Realität ist eine andere.


Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Noch so lange Zeiträume sind nach Abel & Trevors nicht in der Lage, ungeplant die notwendigen Voraussetzungen für Leben entstehen zu lassen, also
Das sieht alles eher nach dem Ergebnis von Intelligenz aus und nicht von Zufall.
Genau, es "sieht so aus", es scheint so, aber das heißt nicht, dass es so ist.
Stimmt. Jeder hat die Freiheit, gegen allen Anschein zu glauben, dass das Leben das Ergebnis eines intelligenzlosen Zufallsprozesses sei. Ich plädiere stets für Glaubensfreiheit :) .
Sehe in diesem unplausiblen Glauben aber keinerlei Vorteile.
Aha, die Vorteile spielen in der Evolution eine große Rolle. Eine Mutation, die keine Vorteile bringt, verschwindet wieder.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#56 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von sven23 » Fr 22. Jun 2018, 19:54

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Ich hatte dich gebeten zu belegen, wo "ganze Passagen fast wörtlich übernommen" worden sein sollen. Den Epos hab ich dir gegoogled und verlinkt. Aber: Fehlanzeige.
Richtig ist: Es gibt Parallelen. Kein Wunder, denn beide sprechen von einer tatsächlichen Begebenheit.
Ja, von einem lokalen Flutererignis im Zweistromland (früher sogar Dreistromland), mit dem die Exilanten durch das Gigamesch Epos in Berührung kamen und den sie dann in ihrer Sintflutgeschichte verwursteten.
Solchen Vermutungen darfst du natürlich gern Glauben schenken. Und die Story mit den "ganzen Passagen, die fast wörtlich übernommen wurden" konntest du also nicht belegen und wir können sie zu den Akten legen.
Doch, die ist gut belegt, Smith war wie elektrisiert von den fast wortgleichen Formulierungen.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Nein, es geht nicht um die Größe. Die Proportionen der biblischen Arche sind für die Schwimmstabilität bestens geeignet.
Schwimmen kann sie in einem ruhigen Hafenbecken, aber hochseetauglich ist sie nicht. Ohne Steuerfähigkeit ist sie den Wellen hilflos aufgeliefert.
Soweit ich weiß, gab es keinerlei Ziele, die sie hätte ansteuern können oder sollen oder müssen. Wozu also ein Steuer?
Darum geht es nicht. Ohne Manovrierfähigkeit kann man ein Schiff nicht aktiv in die Wellen steuern, sondern ist diesen hilflos ausgeliefert. Das ist das einmaleins jeder Kapitänsausbildung.


Roland hat geschrieben: Es braucht nur Schwimmstabilität und da ist der Gilgamesch-Würfel jedenfalls das Ungünstigste, was man bauen kann, während die Arche von den Proportionen her bestens geeignet.
Nee, die Arche wäre genau so abgesoffen beim ersten Sturm.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Schon erstaunlich, dass Gläubige darauf bestehen, dass ihr gütiger Gott einen weltweiten Genozid begangen hat.
Endlosschleife. Habe logisch begründet, dass der, der das Leben gibt, das Recht hat, es auch wieder zu nehmen. Das hat mit Genozid, also mit Mord, nicht das Geringste zu tun. Er wird auch deins und meins wieder zu sich rufen. Man sollte sich drauf vorbereiten!
Immer wieder erstaunlich, welche faschistoiden Vollmachen Gläubige ihren Göttern einräumen.

Roland hat geschrieben: " Zweifel an Darwin.
Zweifeln darf jeder, nur sollte man seine Zweifel substantielle begründen können. Ideologische Argumente reichen da nicht aus.

Roland hat geschrieben: Der Vater des Gedankens ist, dass es eine sinnvolle Alternative gibt in der Frage, wodurch wir entstanden sind: Intelligenz! Und die ist weit besser begründbar als ein absichtloser, planloser, dummer Zufall.
Sooo intelligent kann dieser Schöpfer wohl nicht gewesen sein, wenn er seine Geschöpfe wieder umgehend entsorgen muss. :roll:


Roland hat geschrieben: Diese Verlässlichkeit ist ja auch gut so, denn sonst wäre das Leben schwer bedroht. Die Naturgesetze, von denen die Wissenschaft nicht weiß wo sie herkommen sondern die sie einfach voraussetzen muss, garantieren in ihrer intelligenten, präzisen und feinen Abgestimmtheit dafür, dass Leben auf der Erde möglich ist.
Aber es ist ja gerade eine Glaubensideologie zu behaupten, es könne niemals Ausnahmen geben.
Wenn diese intelligent abgestimmten Gesetze von einer Intelligenz bestimmt wurden, dann hat diese Intelligenz auch Macht über diese Gesetze. Jesus hat das auf der Erde demonstriert.
Er hat demonstriert, dass Menschen sich irren können. Aber das hat man auch damals schon gewußt.

Roland hat geschrieben: Niemand hindert dich daran zu glauben, dass Paulus ein Lügner war, ein Betrüger der sich mit irgendwelchen Kunstgriffen was erschlichen hat usw. Dafür gibt es halt keinerlei Hinweise.
Ähm, doch, seine Briefe sind der beste Beleg. :lol:
Er gibt sogar offen zu, dass Lügen erlaubt sind, wenn sie der Verherrlichung Gottes dienen.



Roland hat geschrieben: Seine Wandlung vom Saulus zum Paulus legt aber vielmehr nahe, dass Gewaltiges geschehen ist und er bereit war dafür Verfolgung, Gefängnis, Folter und Tod hinzunehmen. Und wenn man die Wirkungsgeschichte der paulinischen Schreiben betrachtet, so sind sie die einflussreichste Briefsammlung der gesamten Weltliteratur. Unwahrscheilich, dass sie von einem Lügner und Betrüger stammt.
Deshalb würde man auch besser vom Paulinismus sprechen als vom Christentum.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Jedenfalls hat er die Lehre Jesu erheblich verändert.
Nein, die Lehre des Paulus entspricht der Lehre Jesu.
Wenn Paulus z.B. in Römer 12 schreibt: "Segnet, die euch verfolgen", "habt mit allen Menschen Frieden", " überwinde das Böse mit Gutem", so gibt er praktisch die Bergpredigt Jesu wieder.
Die aber nach allgemeiner Meinung der Forschung so nie stattgefunden hat. Sie gilt als literarische Eigenkomposition des Evangelisten Mätthäus. Markus kannt die Bergpredigt nicht. Hätte er sie aus dem Überlieferungsgut gekannt, hätte er sie auch gebracht.
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sven23
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#57 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von sven23 » Fr 22. Jun 2018, 20:05

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.
Gerd Theißen
Und genau dieser Gerd Theißen sagt im Vorwort seines Werkes, dass es sich bei seinen "Ergebnissen" um Vermutungen auf der Basis von Voreingenommenheit handelt. "So könnte es gewesen sein", WENN unsere Vorentscheidungen, unsere " axiomatischen Überzeugungen " die richtigen sind. Geht auch gar nicht anders!
Eben, und keiner konnte bisher zeigen, dass die Vorentscheidungen die falschen sind.

Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Es gibt keine Belege dafür, dass z.B. im Lukas-Evangelium irgend etwas "legendarisch nachgeschoben" oder später eingefügt wurde. Nichts als Behauptungen, Hypothesen, Vermutungen auf der Grundlage bestimmter Vorannahmen.
Nö, z. B. bei den Geburtslegenden ist das so. Hätte Markus sie gekannt, hätte er sie dem Leser nicht verschwiegen.
Behauptest du. Kubitza hat (unfreiwillig?) einpaar Antworten gegeben:

sven23 hat geschrieben: Markus, der älteste Evangelist, beginnt sofort mit Jesu öffentlichem
Auftreten und scheint sich für die Vorgeschichte seines Wirkens nicht zu interessieren. Oder wusste er
nichts darüber? Waren die ersten 30 Jahre des Lebens Jesu einfach unspektakulär? Man
wird dies annehmen dürfen, doch konnte das auf Dauer nicht so bleiben. Bei Heiligen
oder religiösen Führern muss auch die Kindheit schon wunderbar gewesen sein, das ist
ein Grundgesetz der Religionsgeschichte und lässt sich vielfach belegen. Auch der
Messias muss deshalb eine außergewöhnliche Geburt und Kindheit gehabt haben. So
finden sich bei Matthäus und Lukas vor der eigentlichen Wirksamkeit Jesu die
Geburtslegenden, von denen Markus noch nichts weiß. In der Forschung gelten sie für
das Leben Jesu, grob gesagt, als völlig wertlos, sagen aber viel über den späteren Glauben
der Gemeinde aus. Sie sind Erfindungen der Evangelisten oder ihrer Vorgänger und reinaus
theologischem Interesse heraus entstanden.

Kubitza, Der Jesuswahn
Er spekuliert Markus scheine sich für die Vorgeschichte von Jesu Wirken nicht zu interessieren. Kann sein! Dann fragt er "Oder wusste er nichts darüber?" Auch möglich.
Und dann tut er das, was du ihm stets gleichtust: Er entspinnt Verschwörungstheorien. Es wurde einfach alles erfunden, weil man gern wunderbare Legenden über die Kindheit von religiösen Führern voranschicken wollte…
Freilich fehlt auch nur der geringste Beleg für diese Behauptung.
Nö, die Belege sind die Texte selbst und ihre Entwicklung.



Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Interessant ist ja auch, dass die Kirche die leiblichen Geschwister Jesu umdeklarierte zu Halbgeschwistern oder Vettern und Cousinen, damit die Jüngfräulichkeit Mariens bewahrt blieb. Dieses Opfer haben sie sicher gerne gebracht im Interesse eines aufblühenden Marienkultes.
Wie gesagt, ich halte den katholischen Marienkult für unbiblisch.
Aber wahrlich nicht das einzige unbiblische.
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#58 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von closs » Fr 22. Jun 2018, 20:37

sven23 hat geschrieben:Der "wirkliche" ist ja der historische. Und er steht nun mal dem Glauben im Weg, wie Lindemann sagt.
Da schmeißt Du wieder mal alles durcheinander. - Wenn man in der Wissenschaft "historisch" sagt, ist damit "methodisch" gemeint und eben NICHT "wirklich"- Dass das Ziel ist, beiden koinzident zu bringen, ist klar.

Mit anderen Worten: Wenn Lindemann Wissenschaftler ist, meint er es methodisch.

sven23 hat geschrieben:Er war kein Christ, sondern Jude, was viel gerne vergessen.
Aber nicht Theologen. :roll:

sven23 hat geschrieben:Er vertrat einen jüdischen Nationalismus und religiösen Partikularismus.
Das kann man bei entsprechender Hermeneutik vertreten - mehr nicht.

sven23 hat geschrieben:Selbstverständlich kann die Forschung die Verfasserintention von deren Rezeption in den Gemeinden unterscheiden.
Darum geht es doch gar nicht - die Frage im Sinne von Apg. 8,30 lautet, was ein Text geistig bedeutet.

sven23 hat geschrieben:Warum soll die Aufklärung ein Rückschritt sein, nur weil die Religion auf den Boden der Tatsachen geholt wurde?
Echte Aufklärung ist IMMER ein Fortschritt - aber hier geht es nicht um Aufklärung, sondern um Forcierung einer geistig unaufgeklärten Hermeneutik.

Immer wieder dasselbe:
Kritisch-rational ist jemand wie Metzinger oder Conzelmann aufgeklärter als Ratzinger und Berger - geistig sind Ratzinger und Berger aufgeklärter als Metzinger und Conzelmann. - Hier stehen anthropozentrische gegen theozentrische Aufklärung.

Der eine versteht darunter "Aufklärung in Bezug auf eigenes methodisches Verstehen", der andere versteht darunter "Aufklärung in Bezug auf Wahrheit".

In Früh- und Hochaufklärung war beides noch halbwegs beieinander, mit der materialistischen/kritisch-rationalen Spät-Aufklärung hat sich beides diametral getrennt.

SilverBullet
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#59 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von SilverBullet » Fr 22. Jun 2018, 21:16

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Versuch mal zu beschreiben, was Intelligenz ist und wo, wann sie vorkommt.
Ein rein anthropogener Begriff, der umschreibt, wie leistungsfähig ein Einzelner kognitiv oder emotial Phänomene verwerten kann - mehr nicht.
Du hast hier zwar hauptsächlich herumgeschwurbelt und das Wesentliche mit „leistungsfähig verwerten“ ins Unklare verlagert, aber ich habe nichts anderes erwartet.

Dennoch warst du durch meine Frage gezwungen eine entscheidende Festlegung zu machen:
„Ein Einzelner steht Phänomenen gegenüber und reagiert darauf“

Damit hast du „Rolands“ Phantasie von einem intelligenten Ursprung entsorgt, denn er will ja einen unteilbaren, unerschaffenen Ausgangspunkt postulieren.
Wo soll da das Phänomen sein, das kognitiv und emotional verwertet wird und zwar leistungsfähig?

(mal davon abgesehen, dass „emotional“ einen Körper voraussetzt)

closs hat geschrieben:Ach ja - es gibt halt das Wort "Intelligent Design" (wahrscheinlich willst Du darauf hinaus) - aber auch das ist nur ein Wort des Menschen (Sprache ist immer nur Verständigungs-Versuch). - Man will damit sagen, dass die Welt sich nicht selber geschaffen hat, sondern geschaffen wurde. - Aber das hat nichts mit "Intelligenz" im normalen semantischen Sinne zu tun. - Man darf sich nicht zum Sklaven von Sprache machen.
Ach ja – so ganz am Rande ist es dir doch tatsächlich auch aufgefallen, dass du „Rolands“-Wunsch entsorgt hast :-)

„Man darf sich nicht zum Sklaven von Sprache machen“?

Keine Sorge, auf Gefasel à la „Allwissenheit ist eine ontische Größe und keine Intelligenzleistung“ falle ich nicht herein, denn „Wissen“ gehört voll und ganz in den Bereich, in dem auch „Intelligenz“ vorkommt.

Versuch mal zu beschreiben, was Wissen ist und wo, wann es vorkommt.

(All-All-All-XXXX sind unsinnige Übertreibungen, die du keinen Millimeter im Griff hast – das kann man getrost vergessen)

closs hat geschrieben:Weil Du beide Begriffe so definierst, dass Deine Aussage stimmt - ontisch irrelevant.
Ich habe gar nichts definiert, sondern nur deine grobmotorischen Angaben verwendet – diese haben bereits ausgereicht :-)

---
---

Roland hat geschrieben:Weder absichtloser Zufall, noch ein intelligenter Urgrund allen Seins lassen sich beweisen.
Bei „intelligenter Urgrund“ solltest du dich unbedingt an „closs“ wenden, er ist da nicht so ganz überzeugt davon :-)

Roland hat geschrieben:Da Gott seinem Wesen nach Liebe ist, ist er mE weder absolut allwissend noch absolut allmächtig.
Wow, auch hier erkenne ich eine atemberaubende „Übereinstimmung“ mit „closs“ :-)
Es ist höchst erstaunlich wie die „Praxis des religiösen Glaubens“ und die antiken Texte, die Anhänger so zielstrebig auf „einen Punkt“ lenken – ein Schrotschuss wirkt da wie ein Präzisionsvorgang :-)
Da wundert es nicht, dass es über 40.000 christliche Konfessionen geben soll.

Roland hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Etwas, was denken, was entscheiden, beabsichtigen, vorausschauen, planen kann.
Du zählst Handlungen auf, …
Fähigkeiten, die Intelligenz beschreiben.
Nein, das ist keine Intelligenz.
Da war „closs“ mit seiner Unklarheit näher dran, vermutlich aber nur wegen der Unklarheit :-)

Roland hat geschrieben:Auch hier ist mE das Wesen dieser Intelligenz der Schlüssel, dass sie nämlich Liebe ist.
„Liebe“ ist das Verständnis einer körperlichen Ausrichtung – das hat mit Intelligenz nichts zu tun.

Damit hast du gezeigt, dass du in keiner Weise verstehst, was du da aufsagst.

Roland hat geschrieben:Geist und Gehirn stehen mE in einer ähnliche Beziehung zueinander wie Klavierspieler und Klavier. Durch chemisch/mechanische Einwirkung auf das Instrument kann man die Musik erheblich beeinflussen (bis hin zum „Abschalten“). Was weder die Fähigkeiten noch die Existenz des Musikers beeinflusst.
Ach ja, und wenn das Instrument abgeschaltet war, dann weiss der Musiker dies nach dem Einschalten nicht – tolles Beispiel, es ist so unglaublich ungeeignet :-)

Verbleiben wir einfach so:
Du kannst nicht wirklich vernünftig über das reden, was du dir wünschst, denn du bastelst lediglich an deiner Rolle und nennst dieses Basteln „Glaube an“.

closs
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#60 Re: Alles Teufelszeug? X

Beitrag von closs » Fr 22. Jun 2018, 22:24

SilverBullet hat geschrieben:Damit hast du „Rolands“ Phantasie von einem intelligenten Ursprung entsorgt, denn er will ja einen unteilbaren, unerschaffenen Ausgangspunkt postulieren.
Sprache. - Du weißt nicht, was Sprache ist.

Du hast gefragt, was aus meiner Sicht in etwa "Intelligenz" ist - darauf kann man eine Antwort geben. - Nun kann man Gott ebenfalls als "Intelligenz" bezeichnen - ein sprachlicher Versuch, sonst nichts. - HINTER diesem Versuch steht die Substanz, nämlich ein "unteilbarer, unerschaffener Ausgangspunkt" - nur zum diese Substanz geht es, und nicht um Sprachzirkus.

Nun kann man semantisch probieren, Deine Bedenken in Bezug auf das Wort "Intelligenz" auszuräumen - das kann sinnvoll sein. - Aber damit kriegst Du nicht die Grundaussage von Roland in Bezug auf ihre Substanz weg.

SilverBullet hat geschrieben:mal davon abgesehen, dass „emotional“ einen Körper voraussetzt
Nicht mal das muss richtig sein. - Wie kommst Du darauf, dass eine geistige Existenz keine Emotionen haben könnte? - Vollkommen willkürlich.

SilverBullet hat geschrieben:„Man darf sich nicht zum Sklaven von Sprache machen“?
So ist es.

SilverBullet hat geschrieben:Versuch mal zu beschreiben, was Wissen ist und wo, wann es vorkommt.
"Wissen" ist in der Wissenschaft das, was innerhalb eines Modells eben dieses bestätigt. - Daneben gibt es einen umgangssprachlichen Gebrauch dieses Wortes: "Ich weiß, dass ich heute noch ein Bier trinke" - im Sinne von "Ich bin mir sicher, dass ...".

SilverBullet hat geschrieben:Ich habe gar nichts definiert, sondern nur deine grobmotorischen Angaben verwendet
Sprache ist in diesem Sinne IMMER "grobmotorisch" - Sprache ist der Versuch, etwas von A nach B zu vermitteln. - Wenn A und B komplett unterschiedlich geistig formatiert sind, kann Sprache grob- oder fein-motorisch sein, wie sie will: Man wird sich nicht verstehen.

SilverBullet hat geschrieben:„Liebe“ ist das Verständnis einer körperlichen Ausrichtung
Hä? - Du bist GANZ weit weg. - Du sprichst hier über geistige Dinge wie ein 3-Jähriger über die Allgemeine Relativitäts-Theorie.

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