Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

closs
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#51 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von closs » Fr 7. Jun 2013, 14:23

Andreas hat geschrieben:Wenn Gott uns Entscheidungsmöglichkeiten und damit einen Willen lässt, verzichtet er auf seine Allwissenheit und Allmächtigkeit.
Das ist meines Erachtens ein logischer Fehler - denn:

Wenn Gott überzeitlich ist (was aus meiner Sicht alternativlos ist), dann weiß er bereits "seit den Urtagen", was jeder Mensch (in Selbstsicht meinetwegen mit freiem Willen) bis zu seinem Tod getan haben wird. - Also kann Gott so fügen, dass des Menschen Handeln bereits in seinen Fügungsplan von vorneherein eingebaut ist.

Begriffe wie "Entscheidungsmöglichkeit" und "freier Wille" sind davon abgesehen eh Konstrukte des Menschen und nicht Gottes und heilsgeschichtlich NICHT entscheidend. - Die Schlüsselbegriffe des Christentums sind dagegen Liebe, Leid und Erkenntnis. - Ich bin immer wieder überrascht, wie weit verbreitet die Meinung ist, dass der Mensch durch seinen sogenannten "freien Willen" Herr über sein Heil sein soll - eigentlich ein Verstoß gegen das 1. Gebot. - Als würde Gott vom Menschen verlangen, sich für Liebe zu ihn zu "entscheiden" - als ob man sich für Liebe entscheiden könnte.

Andreas hat geschrieben:das Entscheidende aber ist, dass er mich liebt.
So ist es:
1. Johannes, 4,10:
„Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott lieben, sondern dass er den Menschen liebt.“

Hemul
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#52 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von Hemul » Fr 7. Jun 2013, 14:29

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Der Sündenfall war eine Notwendigkeit? Und im Paradies gab es für Adam und Eva keine geistige Entwicklung?
Bingo. - Dann mach einen neuen Thread auf und ich poste dort, was biblisch dazu zu sagen ist.

Hi closs!
Warum soll ich einen neuen Thread aufmachen? Du hast "HIER" im Thread Deine o. Behauptungen aufgestellt. Warum kannst Du Deine Behauptungen nicht auch hier
an Hand der Bibel begründen? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#53 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von Hemul » Fr 7. Jun 2013, 14:39

Martinus hat geschrieben:Nein, denn Unfälle und andere Dinge können jeden treffen.
Prediger 9:11 sagt unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle
NWÜ

Wer es nicht glaubt springe vom Hochhaus. Wenn der Todestag für später vorherbestimmt ist passiert nichts, oder halt doch.

Hi Martinus!
Aus Prediger 3:19 geht außerdem noch hervor, dass diese "ZUFÄLLIGKEIT" weder vor Tier noch Mensch halt macht. Das von closs hier verbreitete Gerücht, dass alles "Schicksal" ist kommt aus der heidnisch griechischen Mythologie wonach die drei Schicksalsgöttinnen den Lebensfaden eines Menschen spinnen, u. dann wenn die Zeit abgelaufen ist, diesen Lebensfaden kappen. Schicksal ist nachweislich heidnischer Humbug.

PS: Wenn doch alles Schicksal ist, warum geht dann niemand bei rot über den Zebrastreifen? Warum gibt es dann die vielen Sicherheitsvorkehrungen?
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Andreas
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#54 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von Andreas » Fr 7. Jun 2013, 14:56

closs hat geschrieben:Wenn Gott überzeitlich ist (was aus meiner Sicht alternativlos ist), dann weiß er bereits "seit den Urtagen", was jeder Mensch (in Selbstsicht meinetwegen mit freiem Willen) bis zu seinem Tod getan haben wird. - Also kann Gott so fügen, dass des Menschen Handeln bereits in seinen Fügungsplan von vorneherein eingebaut ist.
Gegen Überzeitlichkeit hab ich nichts einzuwenden. Diese aber aus unserer Begrenztheit definieren zu wollen, ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Das selbe ist es mit den Begriffen Allwissenheit und Allmächtigkeit. Diese Begriffe kann man nur dann sinnvoll gebrauchen, wenn man allwissend und allmächtig ist. Sind wir nicht. Darin besteht der logische Fehler. Schuster bleib bei deinem Leisten.

closs hat geschrieben:Begriffe wie "Entscheidungsmöglichkeit" und "freier Wille" sind davon abgesehen eh Konstrukte des Menschen und nicht Gottes und heilsgeschichtlich NICHT entscheidend.
Ich kann nicht hinter die Kulissen schauen. Das wird auch nicht von mir erwartet. Ich habe ganz bewusst das "frei" beim Willen weggelassen. Ich habe Entscheidungsspielräume innerhalb vorgegebener Grenzen. Diese Grenzen sind sehr weise gesetzt. Ich kann nur innerhalb der Möglichkeiten arbeiten, die mir zur Verfügung stehen. Mit den Werkzeugen Allwissenheit, Allmächtigkeit kann ich nicht umgehen. Im Dasein ist mein Arbeitsplatz - mein Zuhause ist im Sein. Ich wünsche uns allen einen schönen Feierabend, nach getaner Arbeit. :)

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#55 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von closs » Fr 7. Jun 2013, 14:56

Hemul hat geschrieben: Schicksal ist nachweislich heidnischer Humbug.
Aber nicht "Fügung" - was das ist, habe ich erklärt.

Hemul hat geschrieben:Aus Prediger 3:19 geht außerdem noch hervor
Was da steht, wäre eigentlich ein Argument für mich - "Geschick" ist nichts anderes als das, was "geschickt" wird: also Fügung. - Es gibt keine Zufälle.

Hemul hat geschrieben:Wenn doch alles Schicksal ist, warum geht dann niemand bei rot über den Zebrastreifen?
Weil dann viel mehr Menschen sterben würden, denen deshalb "geschickt" wäre, so zu sterben. - Gott baut den Blödsinn des Menschen in seine Fügung ein - wie oft den noch?

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#56 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von closs » Fr 7. Jun 2013, 15:05

Andreas hat geschrieben:Diese aber aus unserer Begrenztheit definieren zu wollen
Das ist auch nicht nötig - es reicht, wenn man die generellen Folgen daraus versteht und nicht umgekehrt (in geistigen Dingen !!) sein Menschenwerk fortsetzt.

Andreas hat geschrieben:Ich habe Entscheidungsspielräume innerhalb vorgegebener Grenzen.
Operativ gebe ich Dir doch recht - ich musste beruflich ständig entscheiden, weil man nicht nichts tun kann. - Und diese Entscheidungen kann man durchaus als operative Folge von "Willen" verstehen. - Aber was ist Wille? - Doch nichts anderes als die Schlussfolgerung aus einem Erkenntnisstand: "Ich erkenne, dass der Händler x pleite ist, also will ich, dass er nicht mehr beliefert wird. Um diesen Willen umzusetzen, fälle ich eine verbindliche Entscheidung". - Peanuts. - Davon rede ich nicht.

Hier geht es vielmehr darum, dass der Mensch (es sei denn, er ist Opportunist) sich erst für Gott entscheiden kann, wenn er es erkenntnisbedingt wollen kann. - Und das können die meisten NICHT, weil sie nicht die Erkenntnis haben.

ICH kann spirituell wollen - Du sicherlich auch. - Aber warum? - Weil wir privilegiert (auserwählt) sind, diesbezüglich zu erkennen. - Wie gesagt: Ein Privileg. - Mir ist NICHT bewusst, dass ich dafür etwas geleistet hätte. - Natürlich - ich wollte immer wissen und war immer an Wahrheit interessiert. - Aber warum? - Weil es mit GEGEBEN wurde - ich kann doch nichts dafür.

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#57 Re: Inzest und die Bibel

Beitrag von Hemul » Fr 7. Jun 2013, 15:09

closs hat geschrieben: Der eine wird 100 Jahre alt, der andere knallt mit 18 mit seinem Motorrad an eine Baum. - Mit anderen Worten: Diese "geheime Liste" der Vorsehung gibt es natürlich.

Hi closs!
Höre endlich mit Deinem Fügungs-Getue auf. Wer hat hier etwas "GEFÜGT", und warum hat dieser Jemand diese "FÜGUNG" vorgenommen?
Und was noch wichtig ist, warum hat dieser Jemand nach der Stasi Methode eine "geheime Liste"?
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#58 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von Kalea Solana » Fr 7. Jun 2013, 15:22

closs hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:Wer es nicht glaubt springe vom Hochhaus. Wenn der Todestag für später vorherbestimmt ist passiert nichts, oder halt doch.
Wenn der Todestag für später bestimmt war, passiert nichts. - Wenn der Todestag damit verbunden gefügt ist, passiert was. - Anzunehmen ist letzteres.

Kalea Solana hat geschrieben:Der Sündenfall war keine Notwendigkeit.
Ja - der große Streitpunkt. - Je nachdem, wie man diesbezüglich die Bibel liest, kommt ein grundlegend anderes Christentum heraus.

Kalea Solana hat geschrieben: Gottes Werk war vollkommen.
Stimmt - aber nicht vollendet durch Eigen-Bewusstsein der Schöpfung. - Das kann nur die Heilsgeschichte leisten.

Kalea Solana hat geschrieben:der Mensch lernt auf verschiedene Weise: Nachdenken ist eine davon.
Nachdenken im bewussten kognitiven Sinne kann der Mensch erst durch den Fall. - Eigentlich steht es auch so im Text - aber die Exegese schrammt da immer dran vorbei, weil es die Grundfesten des Menschen (!!) (nicht Gottes) erschüttert.

... Ich habe meinen vorherigen Beitrag noch etwas konkretisiert und erläutert. Es liegt mir sicher nicht daran, ein grundlegend anderes Christentum zu gründen, eigentlich geht es mir darum, die Bibel stimmig zu verstehen und scheinbar unlösbare Fragen beantwortet zu finden. ....
Diese scheinbar unlösbare Fragen finden bei Dir immer wieder ein Zuhause.
Zuletzt geändert von Kalea Solana am Fr 7. Jun 2013, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
I amar presta aen
han mato ne nen
han mato ne chaen
a han noston ned wilith.

Manche Menschen fühlen den Regen - andere werden nur nass.

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#59 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von closs » Fr 7. Jun 2013, 15:32

Hemul hat geschrieben:Wer hat hier etwas "GEFÜGT", und warum hat dieser Jemand diese "FÜGUNG" vorgenommen?
Gott. - G-O-T-T. - Warum? - Frage ihn, wie das Hiob schon getan hat. - Im übrigen müssen wir es nicht wissen - das Prinzip muss klar sein.

Kalea Solana hat geschrieben:Es liegt mir sicher nicht daran, ein grundlegend anderes Christentum zu gründen
In diesen Verdacht gerate eher ich als Du. ;)

Kalea Solana hat geschrieben: eigentlich geht es mir darum, die Bibel stimmig zu verstehen und scheinbar unlösbare Fragen beantwortet zu finden.
Ich glaube wirklich, dass das geht. - Nicht in dem Sinne, dass man auf alles eine Antwort hat - das "Das Geheime ist bei IHM" (5. Mose 29,28) steht immer darüber. - Aber sehr wohl dahingehend, dass man aus dem Wesen Gottes schlussfolgern kann, in welchem Sinne dieses "Geheime bei Gott" wirkt. - Diesbezüglich scheint es mir in der gängigen Exegese noch extremen Nachholbedarf zu geben.

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Andreas
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#60 Re: Ist der Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt?

Beitrag von Andreas » Fr 7. Jun 2013, 15:34

closs hat geschrieben:Hier geht es vielmehr darum, dass der Mensch (es sei denn, er ist Opportunist) sich erst für Gott entscheiden kann, wenn er es erkenntnisbedingt wollen kann. - Und das können die meisten NICHT, weil sie nicht die Erkenntnis haben.
Erkenntnis ist nicht Wissen. Erkenntnis erlangt man in einem leidvollen Prozess. Aus Fehlern wird man klug. Für diejenigen die an den Gehorsamsweg glauben, gilt das gleiche. Die Fügung besteht in der Fähigkeit zum Gehorsam und in der Fähigkeit zur Erkenntnis zu gelangen. Zwischen diesen Möglichkeiten können wir uns entscheiden. Von unserem Fehlgehen auf die eine oder andere Weise können wir geheilt werden.

Das gleiche ist es mit allen unseren verfügten Gaben: Wille, Erkenntnis, Liebesfähigkeit betrachte ich als ebenbildlich. Mit dem Gehorsam haut das nicht hin. Deswegen bin ich der Meinung, dass ich wieder mit Gott eins werde, wenn ich der Spur der Erkenntnis folge.

Wie du deine Idee der Privilegierten, der Auserwählten mit der Allversöhnung unter einen Hut bringen kannst, ist mir schleierhaft.

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