Münek hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:Sie ist aber aus Sicht der Forschung die einzig plausible und logische Erklärung für die widersprüchliche Aussagen zur Parusie. Wie erklärt die kanonische Exegese denn z. B. die Stelle "ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen...."? Ignoriert sie sie einfach?
Ich gehe jede Wette ein, dass Du auf diese Frage von Kurt keine Antwort erhalten wirst.
Ich bezweifle stark, dass die sog. "
kanonische Exegese" an den theologischen
Fakultäten überhaupt praktiziert wird. Das müsste Kurt erst einmal belegen.
Kann er aber nicht.
Aus Neugier habe ich eben mal geschaut, ob ich da was fnden kann. Offenbar gibt es in der
Uni-Wuppertal ein Oberseminar über die kanonische Exegese. Allerdings räume ich ein, dass die Seite nicht besonders informativ ist, scheint aber ein Thema zu sein.
Prof. E. Zenger galt als einer der bedeutensten Exegeten der neuesten Zeit und war ausdrücklicher Beführworter der kanonischen Exegese. Natürlich praktizierte er auch die HKM auf hohem Niveau.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich da katholische Theologie von der protestanten - unterscheidet, dies ist aber nur eine Vermutung von mir. Um diese Frage zu klären, bräuchten wir mehr Informationen.
Offenbar ist die kanonische Exegese auch in der
Uni-Osnabrück ein Thema:
Der kanonische Ansatz hat eine hohe Relevanz für die theologischen Nachbardisziplinen: (a) In Kooperation mit dem Institut für Christliche Sozialwissenshaften der WWU Münster wird das interdisziplinäre Projekt „Prophetie als gesellschaftliche Funktion“ verfolgt (Anschlussprojekt zu „Bibelhermeneutik und Sozialethik“, vgl. die Publikation Stuttgart 2012). ...
Der Neutestamentler Prof. Martin Ebner äußerte sich auf der Webside der
Uni-Würzburg recht zurückhaltend und kritisch gegenüber der kanonischen Exegese:
Vielstimmigkeit biblischer Texte nicht einebnen
Zurückhaltend äußerte sich Ebner gegenüber der so genannten kanonischen Exegese, die gerade in jüngerer Zeit an Einfluss gewonnen habe. Diese schalte oft zu schnell die historische Verortung der Texte aus, indem sie sie in den Kontext des gesamten Kanons, der von der Kirche als verbindlich festgesetzten Sammlung biblischer Bücher, versetze. Dadurch laufe sie Gefahr, die Vielstimmigkeit und Vielfalt der Bibel einer binnenkirchlich verlockenden "Einheit" zu opfern. "Als Exeget sehe ich mich als Diener und Hüter des Textes. Die Kunst biblischer Theologie ist es, die eigenen Gegenwart und Vergangenheit im Spiegel der Traditionen so zu erzählen, dass der Schritt ins morgen zuversichtlich gegangen werden kann", so der Neutestamentler.
Die
Uni-Kassel. zählt die kanonische Exegese unter ihren Forschungsschwerpunkten auf.