Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

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Savonlinna
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#51 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 16:18

Münek hat geschrieben:Die Kirche lässt sich von der Dogmatik nicht korrigieren.
Ich sagte schon: Wer die Lebensmittelüberprüfung über Bord wirfr, weil sie korrupt war, liefert die Verbraucher dem Makrt aus.
Dein Beispiel mit Heinemann ist dreißig Jahre alt.
Da wir keine Chance haben, die katholische Kirche abzuschaffen, gibt es nur einen Weg: Sie zu reformieren, die Theologie durchlässiger zu gestalten.

Denn diese Wege funktionieren. Langsam zwar, aber sie funktionieren.

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sven23
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#52 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Nov 2015, 16:28

Savonlinna hat geschrieben: Dein Beispiel mit Heinemann ist dreißig Jahre alt.
Stimmt, aber kein Einzelfall.
Besonders befremdlich finde ich den Entzug der Lehrerlaubnis bei Vertretern der sog. Befreiungstheologie, die sich ja gerade in vorbildlicher Weise für die Armen einsetzen, also eine angeblich urchristliche Tradition fortführen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... ogen_wurde
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

R.F.
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#53 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von R.F. » Sa 28. Nov 2015, 16:42

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Das ist einfach nicht wahr! Es gibt kein einziges Experiment, mit dem relativistische Phänomen belegt wurden. Nur einer Gesellschaft, in der man selbständiges Denken nicht aufkommen ließ, kann man solche Verrücktheiten erzählen...
Ich denke schon, die Experimente werden sogar schon im Museum ausgestellt. :lol:
Die gravitative Zeitdilatation wurde schon 1960 experimentell bestätigt.
Das Hafele-Keating-Experiment stammt aus dem Jahr 1971 und wurde seitdem mit immer genaueren Messungen bestätigt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hafele-Keating-Experiment
Ach Sven, das ist doch Kokkolores. Ist das immer noch nicht klar? Schau Dir den ganzen Unsinn etwas genauer an. Wenn Du diesen Rat befolgst, kommt vielleicht das befreiende Ahaaa??? Dann allerdings wird’s unangenehm. Es folgen nämlich rote Ohren. :oops: Es sei denn, Du hast jegliches Schamgefühl abgelegt...

Selbstverständlich kenne ich so gut wie alle Experimente, die etwa die Zeitdehnung/ Zeitraffung beweisen sollen...

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Savonlinna
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#54 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 16:43

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Dein Beispiel mit Heinemann ist dreißig Jahre alt.
Stimmt, aber kein Einzelfall.
Dennoch wäre es verheerend und verantwortungslos, der Theologie fälschlicherweise die Wissenschaftlichkeit abzusprechen, statt sie darin zu unterstützen, dass sie wissenschaftlich da wird, wo sie es noch nicht ist.

Die rein negative einseitige Sicht erweckt doch sowieos nur Märtyrer, aber auch gewaltbereite Attentäter.
Ihr liefert die Munition, die anderen schießen.

closs
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#55 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 16:49

sven23 hat geschrieben:Besonders befremdlich finde ich den Entzug der Lehrerlaubnis bei Vertretern der sog. Befreiungstheologie, die sich ja gerade in vorbildlicher Weise für die Armen einsetzen
Du tust jetzt wieder so, als sei DEINE Konnotation der Grund, warum es zum Entzug der Lehrerlaubnis kam.

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man einen Cartoon daraus machen: "Liebe Befreiuungs-Theologen: Da Ihr Euch vorbildlich für die Armen einsetzt, müssen wir Euch die Lehrerlaubnis entziehen. - Was fällt Euch ein, christlich zu handeln, Ihr Teufel." :devil: :lol:

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sven23
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#56 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Nov 2015, 16:57

Savonlinna hat geschrieben: Dennoch wäre es verheerend und verantwortungslos, der Theologie fälschlicherweise die Wissenschaftlichkeit abzusprechen, statt sie darin zu unterstützen, dass sie wissenschaftlich da wird, wo sie es noch nicht ist.
Die Theologie kann wie gesagt nur in Teildisziplinen wissenschaftlich arbeiten. Die Theologie als Ganzes kann niemals den Anspruch von Wissenschaftlichkeit erheben, da sich ihre Inhalte jeglicher Nachweisbarkeit per Definition entziehen.

Savonlinna hat geschrieben: Die rein negative einseitige Sicht erweckt doch sowieos nur Märtyrer, aber auch gewaltbereite Attentäter.
Ihr liefert die Munition, die anderen schießen.
Meinst du, fanatisierte religiöse Attentäter unterscheiden zwischen Gläubigen und Ungläubigen, wenn sie sich in einer Menschenmenge in die Luft sprengen?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
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#57 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Pluto » Sa 28. Nov 2015, 17:04

Savonlinna hat geschrieben:
2Lena hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Die Dogmatik und die Systematik können tatsächlich nicht wissenschaftlich arbeiten, weil ihre Gegenstände nicht beweisbar sind.
Kein Gesetz ist "beweisbar".
Ganz genauso. Das ist auch Konsens in der Wissenschaft.
"Bewiesen" werden kann nur, ob ein Untersuchtes mit einem Modell übereinstimmt.
Das Modell aber macht der Mensch.
Oder aber... wenn es wissenschaftlich sein soll, lässt es sich falsifizieren.

Das Problem der Dogmatik:
Sie ist (im Modell) außer Stande veri-/falsifizierbare Vorhersagen zu machen, deshalb ist sie nicht-wissenschaftlich.
Du glaubst daran, oder eben nicht.

Dogmen sind i.d.R. Folgen von Offenbarungen, und das ist eine denkbar schlechte Ausgangslage für die Wissenschaft.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#58 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » Sa 28. Nov 2015, 17:08

sven23 hat geschrieben: Die Theologie als Ganzes kann niemals den Anspruch von Wissenschaftlichkeit erheben, da sich ihre Inhalte jeglicher Nachweisbarkeit per Definition entziehen.
Das habe ich auch nie behauptet.
Ich sprach nur von der universitären Theologie. Und da entziehen sich deren Inhalte eben nicht der Nachweisbarkeit.
Das wirst Du ja nun wohl verstanden haben. Ich habe das mehrfach erklärt.

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Die rein negative einseitige Sicht erweckt doch sowieos nur Märtyrer, aber auch gewaltbereite Attentäter.
Ihr liefert die Munition, die anderen schießen.
Meinst du, fanatisierte religiöse Attentäter unterscheiden zwischen Gläubigen und Ungläubigen, wenn sie sich in einer Menschenmenge in die Luft sprengen?
:(

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#59 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von 2Lena » Sa 28. Nov 2015, 17:36

@ sven23
Dogmen sind vereinfachte Weisheiten. An ihnen gibt es nichts mehr zu "forschen".
Wie würdest du das Einmaleins wissenschaftlicher machen?
z.B. für blinde Hühner zugänglich.

sven23 hat geschrieben:Die Theologie kann wie gesagt nur in Teildisziplinen wissenschaftlich arbeiten. Die Theologie als Ganzes kann niemals den Anspruch von Wissenschaftlichkeit erheben, da sich ihre Inhalte jeglicher Nachweisbarkeit per Definition entziehen.
Das sind typische "Blindhuhnfragen":

Pluto hat geschrieben:Sie [die Theologie] ist (im Modell) außer Stande veri-/falsifizierbare Vorhersagen zu machen, deshalb ist sie nicht-wissenschaftlich. Du glaubst daran, oder eben nicht.

Sorry Pluto, das war wirklich kein gutes Ei.

closs
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#60 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » Sa 28. Nov 2015, 17:41

Pluto hat geschrieben:Du glaubst daran, oder eben nicht.
Ich bin fassungslos, wie falsch "Dogmatik" verstanden wird. - Die Dogmatik sieht es NICHT als ihre Aufgabe an, bestehende Dogmen als "wahr" zu beweisen, sondern wissenschaftlich zu erklären, wie Dogmen über die Bibel und Konzile, etc. begründet sind. - Verstehst Du das absichtlich falsch, um zu ärgern?

Pluto hat geschrieben:wenn es wissenschaftlich sein soll, lässt es sich falsifizieren.
Ja - eine objektiv falsche Begründung lässt sich falsifizieren. - Darum geht es doch.

Wenn ich behaupte, dass Pluto ein netter Mensch ist, weil sein Namens-Planeten-Kollege zum Plutoid runtergestuft wurde, ist diese Behauptung falsifizierbar (nehme ich zumindest an). - Wenn nachgewiesen wird, dass der Mensch Pluto bereits als Kind nett war, auch während des Studiums als nett bezeichnet wurde und sogar in schweren Zeiten nett geblieben ist, ist dies dann eine wissenschaftliche Aussage, wenn man dies innerhalb meinetwegen der Psychologie dementsprechend unterlegt. - Ein doofes Beispiel - aber wie soll man es denn sonst noch erklären?

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