So nah und doch so fern?

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sven23
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#471 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 13. Okt 2013, 09:40

closs hat geschrieben: - Dann müsste man das Christentum als Zwischenphase beschreiben statt als Endpunkt (heilsgeschichtlich gesehen).


So einfach ist es dann doch nicht. Auch die Heilsgeschichte ist kein Naturgesetz, sondern kann genauso wie alles andere ein Konstrukt menschlicher Phantasie sein.
Und vieles spricht dafür.
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closs
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#472 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 13. Okt 2013, 09:44

sven23 hat geschrieben: Auch die Heilsgeschichte ist kein Naturgesetz, sondern kann genauso wie alles andere ein Konstrukt menschlicher Phantasie sein.
Logisch - übrigens können auch Naturgesetze ein Konstrukt der menschlichen Phantasie sein. Denn wir wissen nicht, ob sich unsere Wahrnehmung der Natur auf Realität bezieht oder als ganzes eine Illusion ist (glaube ich zwar nicht - aber wissen tun wir es nicht).

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sven23
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#473 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 13. Okt 2013, 09:50

closs hat geschrieben: Logisch - übrigens können auch Naturgesetze ein Konstrukt der menschlichen Phantasie sein. Denn wir wissen nicht, ob sich unsere Wahrnehmung der Natur auf Realität bezieht oder als ganzes eine Illusion ist (glaube ich zwar nicht - aber wissen tun wir es nicht).

Wenn die Heilsgeschichte auch nur einen Bruchteil der Evidenzen von naturalistichen Modellen hätte, dann wären alle Glaubenststeits und -Kriege überflüssig.
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closs
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#474 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 13. Okt 2013, 09:56

sven23 hat geschrieben:Wenn die Heilsgeschichte auch nur einen Bruchteil der Evidenzen von naturalistichen Modellen hätte
Geistige Modelle funzen anders - man sieht oder man sieht nicht.

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Zeus
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#475 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 13. Okt 2013, 10:03

closs hat geschrieben: - Dann müsste man das Christentum als Zwischenphase beschreiben statt als Endpunkt (heilsgeschichtlich gesehen).
sven23 hat geschrieben:So einfach ist es dann doch nicht. Auch die Heilsgeschichte ist kein Naturgesetz, sondern kann genauso wie alles andere ein Konstrukt menschlicher Phantasie sein.
Und vieles spricht dafür.
Entsprang die Heilsgeschichte nicht der Phantasie des Epileptikers Paulus, dessen Lehre in wichtigen Teilen Aspekte der griechischen Philosophie (Logostheologie) und des persischen Dualismus (Zoroastrismus) enthält ? (Wiki)

Damit will ich nicht den Verdienst unseres lieben closs in Frage stellen, der die HG[TM] später unabhängig vom NT im Alleingang entwickelt hat. :mrgreen:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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sven23
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#476 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 13. Okt 2013, 10:15

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn die Heilsgeschichte auch nur einen Bruchteil der Evidenzen von naturalistichen Modellen hätte
Geistige Modelle funzen anders - man sieht oder man sieht nicht.

Ersetze sehen durch glauben, dann paßts.
Mit den Naturgesetzen sollte man sich halt nicht anlegen. :lol:
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#477 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 13. Okt 2013, 10:25

Zeus hat geschrieben: Entsprang die Heilsgeschichte nicht der Phantasie des Epileptikers Paulus, dessen Lehre in wichtigen Teilen Aspekte der griechischen Philosophie (Logostheologie) und des persischen Dualismus (Zoroastrismus) enthält ? (Wiki)


Genau, und wie bei der Parusie kann er sich auch bei der Heilsgeschichte gründlich geirrt haben.
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#478 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 13. Okt 2013, 13:12

Zeus hat geschrieben:Entsprang die Heilsgeschichte nicht der Phantasie des Epileptikers Paulus?
Eigentlich nicht - das AT wurde von ihm nicht beeinflusst (da war er zu spät).

sven23 hat geschrieben:Mit den Naturgesetzen sollte man sich halt nicht anlegen.
Stop. - Auch Naturgesetze sind Glaube insofern, dass man an die Verlässlichkeit der eigenen Wahrnehmung glaubt. Dass die Naturwissenschaft "innerbetrieblich" verifizieren und falsifizieren kann, ist unbestritten. - Die Ausgangslage jedoch ist unterm Strich gleich.

sven23 hat geschrieben: Genau, und wie bei der Parusie kann er sich auch bei der Heilsgeschichte gründlich geirrt haben.
Was würde das an der Heilsgeschichte ändern?

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#479 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » So 13. Okt 2013, 13:23

closs hat geschrieben: - Die Ausgangslage jedoch ist unterm Strich gleich.

Aber allerhöchstens die Ausgangslage. Dann scheiden sich die Geister. Was in der einen Disziplin überprüfbar (verifizierbar, falsifizierbar) ist, bleibt in der anderen in der Glaubenswelt hängen.

closs hat geschrieben: Was würde das an der Heilsgeschichte ändern?

Natürlich alles. Sicher kann man sich eine Heilsgeschichte ausdenken, aber wenn man sagt, mich interessiert nicht, ob da auch wirklich so ist, dann hört sich das für mich an wie:
Wenn die Realität mit meiner Ansicht Probleme hat, dann ist das eben ein Problem der Realtität. :lol:
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#480 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 13. Okt 2013, 13:54

sven23 hat geschrieben:Natürlich alles.
Nein - nichts. - Welche Rolle spielt Paulus in der Heilsgeschichte? - EINE kleine.

sven23 hat geschrieben:Was in der einen Disziplin überprüfbar (verifizierbar, falsifizierbar) ist, bleibt in der anderen in der Glaubenswelt hängen.
Richtig. - NACHDEM man axiomatisch gesetzt hat, trennen sich die Wege. - Das hat aber nun wirklich damit zu tun, dass der eine Weg ins Naturalistische (also Veri-/Falsifizierbare) führt und der andere Weg ins Meta-Physische.

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