barbara hat geschrieben:Zeus hat geschrieben:
Hat er eigentlich nicht. Das Gefühl, sich schuldig zu fühlen, ist den Kelten/Germanen/Slaven und anderen sogenannten Heiden erst durch die christliche Missionierung "eingeredet" worden. Schließlich musste man einen plausiblen Grund angeben, weshalb JC am Kreuz sterben musste.
ja, vorher hatten diese Völker ganz unbekümmert alle Nachbarn versklavt, getötet und gefoltert, als Menschenopfer den Göttern dargebracht - waren ja keine Blutsverwandten, war ja völlig legitim. Kein Grund für Schuldgefühle.
jaja die gute alte Zeit.
Ein gutes Argument.
Schuldgefühle sind sicher umfassend durch alle Zeiten gegeben gewesen, unabhängig auch von der Kultur.
Wobei das Besondere am Christentum schon ist, dass auf einmal JEDER Schuldgefühle haben muss, quasi schon durch Abstammung durch Adam und Eva, im theoretischen Extremfall sogar ohne eigenes Zutun, es sei denn man wäre durch eine Jungfrau geboren. Und Schuldgefühle müsse man schon haben, wenn man nicht wie Gott vollkommen und perfekt ist.
Also jeder hat zwingend Bedarf an der Gnade Gottes und diese könne nur einer vermitteln, Jesus am Kreuz und mittelbar durch die (eine) Kirche. Marktwirtschaftlich ausgedrückt ist dies angebotsseitig die Monopolisierung des Wassers des Lebens bei einem Nachfragemarkt, der wirklich jeden umfasst. Politisch wurde das dann auch mit Macht, Strafrecht und Militär umgesetzt, bis wir einen Kontinent Europa hatten, in dem es nur noch eine einzige einflussreiche Religion gab.
Wobei dies aus meiner Sicht der Verrat an den Ursprüngen der christlichen Religion war (die von Anfang an von divergierenden Gruppen getragen wurde und nicht die romantische Festigkeit der Geistführung innehatte wie die verklärte Darstellung von Kirchengeschichte mutmaßen lässt).