Alle Apokryphen, das sei mit einem theologischen Kenner derselben noch einmal betont, sind "ernst gemeint", sind "Glaubenszeugnisse" gewesen. Schon daraus ersieht man, daß damals einfach an alles geglaubt worden ist - selbst an wieder zum Leben erwachte geräucherte Thunfische.
(Karlheinz Deschner)
Werden die Apokryphen nur als Texte gelesen, erscheinen sie merkwürdig. Aus der Sicht kann man Deschners Reaktion verstehen. Doch auch wie in der ganzen Bibel - wurde in diesen Werken ebenso die uralte Dichtkunst verwendet (sodass nicht dasteht was du liest, sondern der Begriff der alten Sprache, also anders, der sie dann erst lehrreich machte.)
Eine Geschichte, an die ich mich nur ungefähr erinnere:
Jesus formte aus Staub ein Vögelchen und es schwebte davon.
Mal davon abgesehen, dass Materialisierung und Umwandung möglich ist, vermutlich passierte.
Das Sprachbeispiel allein hat auch etwas an sich:
Aus Staub,
aus Feinstem kann Schwung entstehen, der wiederum zur Zusammenarbeit emporschwebt.
sven23 hat geschrieben:"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen...; Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, ... unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien (...) ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören."
(Luther: Von den Juden und ihren Lügen)
Ist nicht grad nett zur 500-Jahrfeier des ach, so geehrten Luther, solche Töne anzuschlagen ...
![Traurig :-(](./images/smilies/icon_e_sad.gif)
Doch, du hast Recht.
Luther hat das System der mehrfachen Schrift nicht gelöst.
Er hat die Texte ganz im "Sinn" der griechischen Septuaginta oder auch der lateinischen Vulgata ins Deutsche übersetzt. Somit entstand mehr oder weniger die ganze Abkehr. Man konnte nicht "glauben". Halb war die schräge Lage bereits zuvor, weil die Gelehrten die Auslegung nicht lernten. Nun aber konnte durch die Erfindung des Buchdrucks, mit der Verbreitung der Texte "jeder" lesen, was für einen "Unfug" die Juden trieben. Nur, die sahen das GANZ anders. Sie konnten nämlich noch die alte Sprache, in deren Licht die Bibel ZIEMLICH anders ist.
Jede Missionierung scheiterte. Die waren so hart wie du, ließen sich kein anderes "Einmaleins" einflüstern. Im Mittelalter war noch das Problem, dass in manchen Städten die Leute lieber in die Synagoge als in die Kirche gingen. Tumulte deshalb kannst du dir sicher vorstellen. Fragst du heute einen Rabbi, so erzählt er dir nicht anders als der Pastor, denn Luther hat die Bibel ins Deutsche übersetzt. Erhoffe dir keine Bekehrung ...