Anton B. hat geschrieben:Auch hier ist es wieder der Brennpunkt- Und der Brennpunkt ist kein "Rotationszentrum".
Dann haben wir ein Sprachproblem. - Willst Du damit sagen, dass die Sterne eines Doppelsterns NICHT um das Bary-Zentrum rotieren? - Wie nennst Du dann das, was sie tun?
Anton B. hat geschrieben:Die Frage ist doch, wofür ein solches Modell "Rotationsachse" gut ist.
Wenn wir einfachhalber mal mit Nord, Ost, Süd, West arbeiten:- Wenn sich ein Stern eines Doppelsterns beim Umrunden (oder Umovalen muss man ja jetzt wohl gegebenenfalls sagen, um genau zu sein

) des Bary-Zentrum von Ost nach West bewegt, also nach einem Umlauf wieder bei Osten ist, dann hat diese Hilfslinie ("Rotationslinie") durch das Bary-Zentrum ein Nord-Süd-Ausrichtung. - Man sieht also gleich, wie die Umlaufrichtung ist - mehr war nicht gemeint.
Jetzt kannst Du natürlich damit kommen, dass diese Umlaufrichtung variabel sein kann - dann sieht man dies ebenfalls an dieser Hilfslinie - die Drehachse ("Rotation") des GESAMTEN Systems (!) des Doppelsterns ist dann ebenfalls variabel (man sieht das bei Spielzeugkreiseln).
Anton B. hat geschrieben:Bei der Rotationsachse der Erde dagegen ist der Benefit schon größer
Ersetze "Erde" durch "Doppelstern-System als Ganzes", dann ist es dasselbe.
Anton B. hat geschrieben:Deshalb kann man mit einem Modell, welches die Präzession beschreibt, bezüglich der Erde einiges mehr anfangen.
Unbestritten - mein Problem ist ein ganz anderes:
Wie kann man ohne sprachliche Vernichtung vermitteln, dass (und nur das war das Thema) bei einem System von zwei Körpern (egal ob Doppelstern oder Erde-Sonne) BEIDE Körper IMMER das Bary-Zentrum umkreisen. - Die Erde umkreist also streng genommen nie den Mittelpunkt der Sonne, sondern das gemeinsame Bary-Zentrum von ERde und Sonne.
Um mehr ging es nie. - Hintergrund war, dass unterschiedliche Modelle zur "Wirklichkeit" je nach Sichtweise und Fragestellung möglich sind - aber das wurde jetzt über 100 Posts erfolgreich zerredet (damit meine ich natürlich nicht Dich). - Es kann also unterschiedliche Modelle geben.
Anton B. hat geschrieben:Das wäre nur im Spezialfall einer ideal kreisförmigen Bewegungsbahn der beiden Körper so.
Da habe ich mich falsch ausgedrückt - gemeint war: Egal ob eine Umlaufbahn ideal kreisförmig oder oval ist: Es wird doch zu jeder Zeit das Bary-Znetrum umlaufen.
Anton B. hat geschrieben:dass sich die Erde um die Sonne, und nicht die Sonne um die Erde dreht, hat mit unserem Masseverständnis zu tuen,.
Richtig - deshalb ist es ja unter Gravitations-Gesichtspunkten auch richtig. - Unter menschlichen Alltagsbedingungen ist ein geozentrisches Modell (= Erde ist Mittelpunkt dessen, was man erlebt) besser - Bsp: Man guckt morgens gegen Osten, weil dort die Sonne aufgeht - die SONNE umkreist also die Erde.
Der Hintergrund all dieser unnötigen Verwicklungen in dieser Sache: Die Menschen der Antike waren nicht "unaufgeklärt" und "dumm" oder "zurückgeblieben", weil sie die Welt geozentrisch dachten - tut heute auch noch jeder, der hier lebt.
Anton B. hat geschrieben:Es ist nur deshalb ein "vernünftiges" Modell, weil wir im Fall 2 nur an einen ganz kleinen Ausschnitt der prinzipiell möglichen Beobachtungsvorhersagen interessiert sind.
Richtig - aber in diesem Ausschnitt findet unser gesamtes Leben statt.
Anton B. hat geschrieben:Und selbst diese Vorhersagen werden noch mittels Modell 1 generiert.
Das ist astrophysikalisch richtig. - Dann kommt aber der nächste und sagt: Modell 1 ist nur möglich, weil es darüber ein Modell 0 gibt, das erklärt, warum es überhaupt Modell 1 geben kann - etc.
Anton B. hat geschrieben:In verschiedenen Kontexten gesehen können beide Modelle jeweils "vernünftig" sein, gleichwertig werden sie dadurch aber nicht.
Astrophysikalisch würde ich das genauso sagen.
Münek hat geschrieben:Fehler NICHT einräumen zu können, ist eine Sache mangelnden Selbstbewusstseins. Selbst auf gleicher Ebene widerstrebt es Dir, Fehler zuzugeben.
Wir sind immer noch nicht thematisch auf der gleichen Ebene - was die Regel ist. - Wenn ich mir was vorzuwerfen habe, dann mein Scheitern, das zu vermitteln, worum es mir überhaupt geht - und das ist ganz sicher NICHT etwas, was man astrophysikalisch beantworten könnte.
Münek hat geschrieben:Ja eben - wir reden hier nun mal von Rotationsachsen, Gravitation, Bary-Zentrum, elliptische Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne, Keplersche Gesetze etc.
Weil Ihr erzwingt, bei Selbstverständlichem hängenzubleiben, und damit das vermeidet, worum es eigentlich geht - zur Erinnerung: Es ging um die Frage, warum es den Galilei-Streit gab.
Ihr Versucht immer wieder, Euch und andere irgendwo festzuhaken, wo Ihr mithalten könnt. - Konkret: Was wir hier astrophysikalisch besprochen haben, ist nicht nur für Dich, sondern auch für mich kalter Kaffee (Das einzige Kritische ist hier, dass wir "rotieren" offensichtlich unterschiedlich verstehen - aber von der (astrophysikalischen) Sache her scheint alles klar zu sein)
Münek hat geschrieben:Wenn sich die Sonne über den Horizont bewegt, bewegt sie sich nicht, sondern die Erde dreht sich.
Wie konnte mir das entgehen.

- Du hast das Problem nicht verstanden - aber das mag wirklich damit zusammenhängen, dass unser heutiges Denken derart physikalisiert ist, dass man gar nicht mehr anders denken kann.