Alles Teufelszeug? II

closs
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#411 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Mi 23. Mär 2016, 10:47

SilverBullet hat geschrieben:Das ist das schlechteste Beispiel, das mir genannt wurde, denn 5D kann ohne Probleme mit 2D interagieren, so dass 2D-Lebewesen eindeutig, unmissverständlich und gleichzeitig von einer wahrnehmungsunabhängigen Intelligenz, also Wirklichkeit, ausgehen müssen.
Das ist ein gutes Beispiel, weil es genau das Dilemma zeigt. - Denn 2-D kann genauso die Ableitung von 5-D auf 2-D als primären Ausdruck von 2-D verstehen - genau das passiert doch im Materialismus/Naturalismus.

Kein spiritueller 2-D-ler kann einem materialistischen 2-D-ler verklickern, dass Wahrgenommenes eigentlich von 5-D kommt. - Willkommen in der Realität.

SilverBullet hat geschrieben:Das alles ist nun nicht gerade „unser Fall“ – oder willst du dies behaupten?
S.o.

SilverBullet hat geschrieben:Offenbarung bedeutet: du interpretierst den „Dialog“ in irgendwelche Umweltsituationen hinein.
Ja - der eine nimmt in 2-D als Abbildung von 5-D wahr, der andere nimmt 2-D als genuin 2-D wahr. - Keiner der beiden ist falsifizierbar - keiner kann den jeweils anderen von seiner Version überzeugen. - Beide Versionen können richtig sein.

SilverBullet hat geschrieben:Dein „Gebet“ selbst, ist jedoch ein reiner Monolog, bei dem du keinerlei Interaktion mit einer Wahrnehmungsunabhängigkeit feststellen kannst.
Doch - da kommt manchmal sehr Überraschendes zurück. - Aber wie gesagt: Man kann es spirituell oder psychologisch deuten - je nach weltanschaulicher Prämisse.

SilverBullet hat geschrieben:Die Tatsache, dass „Glaubensexperten“ den „Glaubensentscheid“ als Voraussetzung verwendet sehen wollen, bedeutet, dass es nirgendwo in den Religionszusammenhängen eine nachvollziehbare Überzeugungskraft gibt.
Das Wort "Glaubensentscheid" gefällt mir auch nicht, weil es missverständlich ist. - Man sollte ein Wort benutzen, das rüberbringt, dass es ein "entweder von 2-D her denken" oder ein "von 5-D her denken" ist - denn das Weltverständnis ist dann grundlegend unterschiedlich.

SilverBullet hat geschrieben:Es kann also keinem Menschen, egal wie er eingestellt ist, nachvollziehbar vermittelt werden, woran und wie er „glauben“ soll.
Stimmt - mit "intersubjektiv" ist da nichts machbar, weil Du einem 2-D-Denker mit nichts objektiv klar machen kannst, dass das 5-D-Denken maßgeblich ist. - Denn die Phänomene sind in beiden Fällen dieselben: Du kannst alles naturalistisch/psychologisch erklären, was der andere spirituell erklärt. - Beides ist reine Glaubenssache alias individuelle Erkenntnissache.

SilverBullet hat geschrieben:Du kannst also meine Aussage nicht widerlegen.
Korrekt - beide Versionen sind nicht falsifizierbar.

SilverBullet hat geschrieben:Deine Forderung allerdings, dass die Wissenschaften ihre Aussagen klar ersichtlich auf einen „Zuständigkeitsbereich“ beschränken und damit so tun sollen, als gäbe es noch einen anderen Bereich, der nur von den „Glaubensexperten“ ausgefüllt werden könne, ist mit deiner Unfähigkeit meine Aussage zu widerlegen, vom Tisch.
Vollkommen falsch. - Man kann Nicht-Falsifizierbares nicht methodisch vom Tisch fegen. - Genauso wenig wie ich Säkular-Methodisches nicht spirituell vom Tisch fegen kann. - Beides interferiert nicht.

Genau deshalb sage ich doch: Suum cuique - jedem das Seine nach seinem Bewusstseinsstand.

SilverBullet hat geschrieben:Mir scheint, dass ich aktuell der einzige bin, der sagen kann, was „Gott“ ist
;)

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Savonlinna
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#412 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » Mi 23. Mär 2016, 11:05

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ist "Rationalismus" und "rationale Begründung" für Dich identisch?
Nee. - Mein Satz sagt: "Den Rational-ISMUS kann man durch Sprache nur rational überwinden" - vielleicht täusche ich mich. - Was wäre Dein Vorschlag?
Dass Du mal enrst nimmst, wenn ich Dir aufzeige, wo Du vom Rationalen wie verhext bist und NIcht-Rationales nicht gelten lassen willst.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:So spricht der verrationalisierte Mensch.
Intersubjektiv ist es tatsächlich kein Wissen. - Aber wenn Du mal meine andere Seite kennenlernen willst:

Ich WEISS, dass Schubert in seinem Lied "Abschied" kurz vor Schluss ein Motiv einbaut, das seine unerfüllten Sehnsüchte zum Ausdruck bringt - das Lied ist wenige Tage vor seinem absehbaren Tod entstanden. - Das ist nicht-intersubjektives und trotzdem sicheres Wissen, das von jedem Künstler, der was taugt, automatisch geteilt wird - weil "man" es hört.

Gefällt Dir dieser nicht-rationalistische Ansatz besser? - Wenn ja, haben wir viel Gesprächsstoff - aber es ist dann kein philosophisher oder theologischer Gesprächsstoff, sondern unmittelbarer Lebens-Stoff.
Ich bleibe lieber bei der Philosophie, sprich in dem Fall: der Ideologiekritik.
Sicheres Wissen ist das, was Du oben nennst, nicht. Es ist eine inhaltliche bzw. biographische Aussage, die eine persönliche Deutung ist. Für Dich kann das so sein, es können auch andere so verstehen, aber es hat keine allgemeine Gültigkeit.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Für Dich persönlich kann alles darauf hinauslaufen, aber mich interessiert diese Frage nicht.
Aber man kann doch mal klares Profil zeigen - damit verständlich wird, wo jemand seine Grundlagen hat (um das Wort "fundamental" zu vermeiden).
So oft Du das auch schreibst und so oft ich Dir darauf auch eine Antwort gebe:
Du kannst die Antwort offenbar nicht akzeptieren.
Ich gebe sie noch einmal, und etwas deutlicher:
Das, was Du als "Fundament" bezeichnest, ist für mich das Gebäude einer Lebenslüge.
Du forderst von mir, dass ich Dir ebenfalls das Gebäude einer Lebenslüge hinblättere.
Vor meinem Tod würde das keinen Bestand haben. Darum kann ich Dir keins liefern.

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#413 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Mi 23. Mär 2016, 11:31

Savonlinna hat geschrieben:Dass Du mal enrst nimmst, wenn ich Dir aufzeige, wo Du vom Rationalen wie verhext bist und NIcht-Rationales nicht gelten lassen willst.
Das stimmt doch gar nicht. - Sprich mit mir über das Leben oder über Musik oder über Literatur - Du wirst sehen, dass unsere Gespräche ganz anders laufen würden. - Mir geht es doch gerade um die Überwindung des rationalistischen Selbst-Maßes - das habe ich nun wirklich oft genug begründet.

Savonlinna hat geschrieben: Für Dich kann das so sein, es können auch andere so verstehen, aber es hat keine allgemeine Gültigkeit.
Stimmt - verstehe, wer versteht. - Nur dass Du siehst, dass meine eigenen Empfindungen sehr wohl nicht rationalistisch gebunden sind.

Aber eines muss auch klar sein: JEDER, der wirklich etwas von Schubert versteht, würde mit dem Kopf nicken - weil man es hört, wenn man Ohren dazu hat. - Aber allgemein gültig ist es natürlich trotzdem nicht - das wird auch nicht erwartet.

Savonlinna hat geschrieben:Du forderst von mir, dass ich Dir ebenfalls das Gebäude einer Lebenslüge hinblättere.
Nein - ich sage nur, dass wir nicht philosophieren sollten, wenn damit ein Austausch persönlicher Empfindungen gemeint ist. Du erinnerst Dich: Ich habe als erstes Deine Beiträge als "psychologisch" bezeichnet, was Du allerdings brüsk zurückgewiesen hast. - Ich muss Dir gestehen, dass ich diesbezüglich nicht weiter gekommen bin.

Umgekehrt ist Philosophie auch nicht, dass man Denk-Systeme nachvollzieht - dass ist Philosophie-Wissenschaft - etwas ganz anderes. - Als Wissenschaft wichtig, aber etwas ganz anderes.

Savonlinna hat geschrieben:Ich bleibe lieber bei der Philosophie, sprich in dem Fall: der Ideologiekritik.
Ideologiekritik = Philosophie? - Lehre von der Weisheit?

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#414 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von SilverBullet » Mi 23. Mär 2016, 11:42

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Das ist das schlechteste Beispiel, das mir genannt wurde, denn 5D kann ohne Probleme mit 2D interagieren, so dass 2D-Lebewesen eindeutig, unmissverständlich und gleichzeitig von einer wahrnehmungsunabhängigen Intelligenz, also Wirklichkeit, ausgehen müssen.
Das ist ein gutes Beispiel, weil es genau das Dilemma zeigt. - Denn 2-D kann genauso die Ableitung von 5-D auf 2-D als primären Ausdruck von 2-D verstehen - genau das passiert doch im Materialismus/Naturalismus.

Kein spiritueller 2-D-ler kann einem materialistischen 2-D-ler verklickern, dass Wahrgenommenes eigentlich von 5-D kommt. - Willkommen in der Realität.
Du scheinst dein eigenes Beispiel nicht zu verstehen.

Ein 2D-Lebewesen lebt und denkt „in der Fläche“, d.h. es gibt nur vor/zurück und links/rechts.
Ein Mensch, als 3D-Lebewesen, lebt und denkt „im XYZ-Raum“, d.h. es gibt vor/zurück und links/rechts und hoch/runter.

Ein Mensch kann sich durch die Veränderung der Höhe aus dem „Universum“ des 2D-Lebewesens „herausnehmen“.
Er kann aber genauso seinen Finger auf die Fläche des 2D-Lebewesens setzen, wodurch dieser „plötzlich“ als 2D-Hinderniss „erkennbar“ ist -> direkte Interaktion.

Wenn ein 2D-Lebewesen das Flächenhindernis erkennt, kann es dieses, einem anderen 2D-Lebewesen zeigen – kein Problem!

Es gibt keinerlei Wahrnehmungs- und Wirklichkeitsidentifikationsprobleme.

Solche Probleme entstehen nur, wenn man einer Frage einen Namen gibt und so tut, als wäre dies dann eine Antwort.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Dein „Gebet“ selbst, ist jedoch ein reiner Monolog, bei dem du keinerlei Interaktion mit einer Wahrnehmungsunabhängigkeit feststellen kannst.
Doch
Was du machst ist eine reine Wischi-Waschi-Taktik:
Mal ist es nur „indirekte Wahrnehmung“, also Interpretation der Umwelt (du nennst es Offenbarung)
Mal ist es Dialog bei dem „Überrschendes“ zurückkommen soll, also „direkte Interaktion“.
Mal ist es nur ein „Hineinfühlen“.
Mal ist es nur ein philosophisches Denkerschliessen über Scholastik und Hermeneutik.

Die Schnittmenge deiner Aussagen ist:
Du kannst nicht sagen, um was es bei deinem „Mal so, mal so“ gehen soll.

Genau darin liegt auch das wichtigste „Resultat“.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Du kannst also meine Aussage nicht widerlegen.
Korrekt - beide Versionen sind nicht falsifizierbar.
Nein, es gibt keine zwei Versionen.

Meine Aussage, die du nicht widerlegen kannst, zielt doch exakt auf das Herausfinden einer anderen Version ab.
Du bist jedoch derart auf dein Weltbild/Prämissen-Argument festgelegt, dass du das gar nicht erkennst.

Wenn das Wort „Gott“ nur der Frage aus dem Anfangsverdacht zugeordnet werden kann und bei jeder Beschreibung von Gläubigen, nur diese Frage übrig bleibt, dann gibt es nur diese Frage – keine andere Version.

Es ist ein nettes Schauspiel, das du aufführst, aber wenn du keine Version liefern kannst, kannst du nicht verlangen, dass man „öffentlich“ deine Einstellung berücksichtigt.

Zitat-closs: „Genau deshalb sage ich doch: Suum cuique - jedem das Seine nach seinem Bewusstseinsstand.

Kein Problem, wenn du möchtest, amüsiere dich mit dem weissen Kaninchen.

Ein Problem entsteht erst dann, wenn du behauptest, eine „andere Version“ vertreten zu können, die gleichberechtigt, zu einer klar nachvollziehbaren Version, vorliegen soll, ohne dass du deine Variante liefern kannst.

Du musst etwas „vorzeigen“ können, bevor du Forderungen stellen kannst.

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#415 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » Mi 23. Mär 2016, 12:00

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Dass Du mal enrst nimmst, wenn ich Dir aufzeige, wo Du vom Rationalen wie verhext bist und NIcht-Rationales nicht gelten lassen willst.
Das stimmt doch gar nicht. - Sprich mit mir über das Leben oder über Musik oder über Literatur - Du wirst sehen, dass unsere Gespräche ganz anders laufen würden. - Mir geht es doch gerade um die Überwindung des rationalistischen Selbst-Maßes - das habe ich nun wirklich oft genug begründet.
Ich spreche nur von Deinem System, Deiner Philosophie.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Für Dich kann das so sein, es können auch andere so verstehen, aber es hat keine allgemeine Gültigkeit.
Stimmt - verstehe, wer versteht.
Was genau stimmt an meiner Aussage?

closs hat geschrieben: Aber eines muss auch klar sein: JEDER, der wirklich etwas von Schubert versteht, würde mit dem Kopf nicken - weil man es hört, wenn man Ohren dazu hat. - Aber allgemein gültig ist es natürlich trotzdem nicht - das wird auch nicht erwartet.
Keineswegs würde jeder, der wirklich etwas von Schubert versteht, mit dem Kopf nicken.
Es sind nicht alle Schubert-Kenner biographisstisch gepolt.

Da Du aber behauptest, dass nur die was von Schubert verstehen, die Deiner Meinung sind, kann Dir keiner was. Du kannst sie alle abschmettern mit diesem rhetorischen Trick.
Darum glaube ich grundsätzlich solchen Leuten nicht, die dieses rhetorischen Tricks bedürfen.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Du forderst von mir, dass ich Dir ebenfalls das Gebäude einer Lebenslüge hinblättere.
Nein - ich sage nur, dass wir nicht philosophieren sollten, wenn damit ein Austausch persönlicher Empfindungen gemeint ist. Du erinnerst Dich: Ich habe als erstes Deine Beiträge als "psychologisch" bezeichnet, was Du allerdings brüsk zurückgewiesen hast. - Ich muss Dir gestehen, dass ich diesbezüglich nicht weiter gekommen bin.
Ja, ich weise es zurück, weil ich nie je hier im Forum einen Austausch über persönliche Empfindungen gemacht habe.
Was Du so deutest, wirst Du auch weiterhin so deuten, weil Du den Grund meiner Herleitungen nicht zu verstehen wünschst.

Es gibt keinen Philosophen, der über den Menschen eine Theorie aufstellt und den Menschen nicht vorher untersucht, bevor er die Theorie aufstellt.
Du aber willst den Menschen nicht untersuchen und trotzdem eine Theorie über ihn aufstellen.

Bei Dir fällt mir immer ein ehemaliger Freund von mir ein, der an der Uni Assistent war, ich glaube, in Chemie, und sagte, dass sie Mondgestein ins Institut bekommen haben, das sie untersuchen werden.

Du bräuchstest gar nicht so ein Mondgestein in der Hand zu haben, der Stein müsste nicht mal vom Mond auf die Erde gekommen sein, sodern Du definierst einfach bei Dir zu Hause, woraus ein Mondgestein besteht, welche chemischen Zusammensetzung er hat.
Das kannst Du - so wie Du gebaut bist - alles definieren, Du brauchst dazu keine Untersuchung. Das wäre für Dich nur schnöde Chemie, aber doch keine Metatheorie über Steine.

An diesen Ausführungen siehst Du, wie ich Dich einschätze bezüglich Metatheorie.


closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Ich bleibe lieber bei der Philosophie, sprich in dem Fall: der Ideologiekritik.
Ideologiekritik = Philosophie?
Nein, ein Unterpunkt. Und, ja, es ist Weisheit. Die Aufdeckung von Selbstbettrug ist Weisheit.
Denn sonst kommen die Lügen der Väter auf die Kinder, um es mal geschwollen auszudrücken.

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#416 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Mi 23. Mär 2016, 15:02

SilverBullet hat geschrieben:Du scheinst dein eigenes Beispiel nicht zu verstehen.
Unwahrscheinlich. ;)

SilverBullet hat geschrieben:Er kann aber genauso seinen Finger auf die Fläche des 2D-Lebewesens setzen, wodurch dieser „plötzlich“ als 2D-Hinderniss „erkennbar“ ist -> direkte Interaktion.
Stimmt - das würde in etwa mit dem übereinstimmen, was zwischen Gott und Menschen als "Fügung" gemeint ist: Gott "setzt seinen Finger", was vom Menschen als 3-D-Ereignis wahrgenommen wird.

So weit so gut - das eigentliche Problem ist jedoch: Wird es vom Menschen als Gott-D-Ereignis wahrgenommen? - In einem materialistischen Weltbild definitiv NICHT.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn ein 2D-Lebewesen das Flächenhindernis erkennt, kann es dieses, einem anderen 2D-Lebewesen zeigen – kein Problem!
Es gibt keinerlei Wahrnehmungs- und Wirklichkeitsidentifikationsprobleme.
Genau so ist es inner-christlich. - Aber es ist außer-christlich nicht vermittelbar - verstehst Du?

SilverBullet hat geschrieben:Mal ist es ...
All Deine Beispiele sind Interaktion, wenn man man dies als "Göttlichen Finger setzen" versteht.

SilverBullet hat geschrieben:Du bist jedoch derart auf dein Weltbild/Prämissen-Argument festgelegt, dass du das gar nicht erkennst.
Du genauso - mit dem Unterschied, dass es mir bewusst ist. - "Prämisse" ist hier doch nichts anderes als "eigener Bewusstseins-Zustand".

SilverBullet hat geschrieben:Wenn das Wort „Gott“ nur der Frage aus dem Anfangsverdacht zugeordnet werden kann und bei jeder Beschreibung von Gläubigen, nur diese Frage übrig bleibt, dann gibt es nur diese Frage – keine andere Version.
Man mag aus EINEM speziellen Denksystem heraus zu diesem Schluss kommen - aber darüber steht: Realität ist, was sie ist. - Konkret: Wenn meine Version stimmt, ist Deine falsch - und umgekehrt. - Verifiziert kann es nur über die Realität selbst werden und nicht über spezifische Wahrnehmungssysteme.

Konkret heisst dies aus christlicher Sicht: Erst wenn der Mensch erkennt, wie er erkannt ist - also nach seinem Tod - wird er vollends erkennen. - In diesem Fall hast Du schlechte Karten. - Oder (geistige) Wahrnehmung ist von vorneherein Täuschung - dann gäbe es kein Danach. - Dann habe ich schlechte Karten.

Wir können aber nicht jetzt klären, wer recht hat:
Entweder wir beide werden in den Stand der Erkenntnis nach dem Daseins-Tod versetzt - dann habe ich gewonnen. - Oder es gibt diesen Status nicht - dann hast Du gewonnen. - Wir können nur abwarten. - Wenn nichts mehr kommt, hast Du recht - wenn noch was kommt, habe ich recht. - Mit unseren Mitteln nicht falsifizierbar.

SilverBullet hat geschrieben: wenn du keine Version liefern kannst, kannst du nicht verlangen, dass man „öffentlich“ deine Einstellung berücksichtigt.
Erstens liefere ich eine Version, zweitens liegt es nicht in meiner Macht, damit "berücksichtig" zu werden - da ist jeder selber dafür zuständig - wie gesagt: Suum cuique.

SilverBullet hat geschrieben:Du musst etwas „vorzeigen“ können, bevor du Forderungen stellen kannst.
Ich stelle gewiss keine Forderung ;) - es sind Angebote. :)

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#417 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Mi 23. Mär 2016, 15:22

Savonlinna hat geschrieben:Ich spreche nur von Deinem System, Deiner Philosophie.
Dann können wir uns nur inhaltlich darüber verständigen.

Savonlinna hat geschrieben:Was genau stimmt an meiner Aussage?
Der Satz ist richtig und sagt gleichzeitig nichts aus. - Denn KEIN menschliches, intellektuelles, philosophisches Bild hat allgemeine Gültigkeit - es kann bestenfalls in sich schlüssig sein. - Es kann sein, dass MEIN spezielles Bild heute nicht mehr auf viele Menschen trifft, deren eigene Erkenntnis-Entwicklung damit korrespondiert (wollen wir diese Feststellung wertungsfrei verstehen).

Wenn Du im Mittelalter zu jemandem gesagt hättest "Es gibt keinen Gott", hättest Du kaum einen Menschen finden können, dessen Erkenntnis-Entwicklung damit korrespondiert.
Wenn Du heute zu einer durchschnittlichen Moslem-Familie sagen würdest "Frauen sollen sich sexuell ausleben, bis sie sich einen geeigneten Lebens-Abschnitts-Partner aussuchen", würdest Du kaum einen Menschen finden können, dessen Erkenntnis-Entwicklung damit korrespondiert.
Wenn Du heute zu einem säkular-fortschrittlichen Menschen sagen würdest "Es gibt Gott als Entität", würdest Du kaum einen Menschen finden können, dessen Erkenntnis-Entwicklung damit korrespondiert.

Savonlinna hat geschrieben:Es sind nicht alle Schubert-Kenner biographisstisch gepolt.
Nein - aber sie würden es verstehen. - Vielleicht eine anderes Bewertungs-Gewichtung haben, aber trotzdem sagen "Passt".

Savonlinna hat geschrieben:Da Du aber behauptest, dass nur die was von Schubert verstehen, die Deiner Meinung sind, kann Dir keiner was.
Habe ich nicht gesagt (Du drehst Sachen gerne auf den Kopf, gell?). - Meine Aussage ist, dass Künstler diese Aussage verstehen und als werk-kompatibel verstehen würden - selbst wenn sie selber andere Schwerpunkte setzen.

Aber schon wird wieder zerredet - ich bringe Dir ein Beispiel über "subjektives Wissen" und Du zerrst es wieder ins Objektive, beklagst Dich aber an anderer Stelle, dass ICH rationalistisch bin. - Merkst Du was?

Savonlinna hat geschrieben:Du aber willst den Menschen nicht untersuchen und trotzdem eine Theorie über ihn aufstellen.
Moment: "Untersuchen" - wie?

Individuell, biologisch, geistig, ...???

Savonlinna hat geschrieben:Das kannst Du - so wie Du gebaut bist - alles definieren, Du brauchst dazu keine Untersuchung.
Was sollte man beim Menschen untersuchen, wenn man die Frage nach Gott stellt?

Natürlich - man kann spirituelles Potenzial feststellen - was geradezu die Voraussetzung ist, um überhaupt über Gott zu sprechen. - Aber was dann? - Willst Du Gott aus dem Menschen verstehen? Ja, das geht wohl in gewisser Weise - aber reicht das wirklich?

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#418 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von JackSparrow » Mi 23. Mär 2016, 15:52

Savonlinna hat geschrieben:Materialisten haben schon die Tendenz, selbst Gefühle auf Tabletten-Einwirkung oder künstliche Gehirnmanipulationen zu reduzieren.
Dass Gefühle durch Gehirnmanipulationen und Tabletten beeinflusst werden können, lässt sich auch von Nichtmaterialisten schwerlich leugnen. Und wer Techniken der Massenhypnose kennen lernen will und wissen möchte, wie man effektiv die Gefühle tausender Menschen manipuliert, sollte vielleicht mal einer christlichen "Evangelisations"-Veranstaltung beiwohnen.

Sie seien grundsätzlich Illusion.
Alles ist Illusion.


closs hat geschrieben:Was sollte man beim Menschen untersuchen, wenn man die Frage nach Gott stellt?
1) Was er konkret meint, wenn er von einem "Gott" spricht.
2) Wer ihn erstmalig auf diese Idee gebracht hat.
3) Welche weiteren Deutungsansätze er vorher bereits in Betracht gezogen hatte und wieso er diese verwarf.
4) Wieso es seiner Meinung nach nur einen einzigen Gott geben kann.
5) Wann er das letzte Mal mit diesem Gott gesprochen hat.
6) Wann er diesem Gott das letzte Mal eine Frage gestellt hat.
7) Was der Gott auf diese Frage geantwortet hat.
8) Ob dieser Gott einen Sohn hat und falls ja, welche Beweggründe den Gott dazu brachten, sich fortpflanzen zu wollen.
9) Ob dieser Gott allwissend ist und falls ja, ob er uns vielleicht freundlicherweise die Lottozahlen für Samstag mitteilen könnte.
10) Ob dieser Gott allmächtig ist und falls ja, ob er eventuell 100-Euro-Scheine vom Himmel regnen lassen könnte.

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#419 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Mi 23. Mär 2016, 16:18

JackSparrow hat geschrieben:1) Was er konkret meint, wenn er von einem "Gott" spricht.
Das, aus dem man kommt und in das man wieder geht.

JackSparrow hat geschrieben:2) Wer ihn erstmalig auf diese Idee gebracht hat.
Vermutlich die Sozialisierung. - Man hört, bevor man versteht.

JackSparrow hat geschrieben:3) Welche weiteren Deutungsansätze er vorher bereits in Betracht gezogen hatte und wieso er diese verwarf.
Bei mir waren es Materialismus, Idealismus, Ontologie und Dialektik, aber auch Bhuddismus und Islam - aber das war nicht "vorher", sondern irgendwie zwischendrin.

JackSparrow hat geschrieben:4) Wieso es seiner Meinung nach nur einen einzigen Gott geben kann.
Weil die Aufhebung der Dialektik nur in "EINES" möglich ist.

JackSparrow hat geschrieben:5) Wann er das letzte Mal mit diesem Gott gesprochen hat.
Gestern - gebetsmäßig.

JackSparrow hat geschrieben:6) Wann er diesem Gott das letzte Mal eine Frage gestellt hat.
Dito.

JackSparrow hat geschrieben:7) Was der Gott auf diese Frage geantwortet hat.
Sage ich nicht - aber es war etwas überraschend. - Aber stelle Dir nicht vor, dass dabei in einem eine Stimme ertönt - das sind stelle Gespräche. (Ein Materialist könnte es sogar als "Selbstgespräche" bezeichnen)

JackSparrow hat geschrieben:8) Ob dieser Gott einen Sohn hat und falls ja, welche Beweggründe den Gott dazu brachten, sich fortpflanzen zu wollen.
Mit dieser Chiffre kann ich nichts anfangen. - Es geht aus meiner Sicht darum, dass sich Gott ableitet in eine Realitäts-Ebene, die für uns wahrnehmbar ist ("Offenbarung").

JackSparrow hat geschrieben:9) Ob dieser Gott allwissend ist und falls ja, ob er uns vielleicht freundlicherweise die Lottozahlen für Samstag mitteilen könnte.
Ja - und natürlich könnte er.

JackSparrow hat geschrieben:10) Ob dieser Gott allmächtig ist und falls ja, ob er eventuell 100-Euro-Scheine vom Himmel regnen lassen könnte.
Ja - und natürlich könnte er.

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#420 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von SilverBullet » Mi 23. Mär 2016, 18:10

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben: Er kann aber genauso seinen Finger auf die Fläche des 2D-Lebewesens setzen, wodurch dieser „plötzlich“ als 2D-Hinderniss „erkennbar“ ist -> direkte Interaktion.
Stimmt - das würde in etwa mit dem übereinstimmen, was zwischen Gott und Menschen als "Fügung" gemeint ist: Gott "setzt seinen Finger", was vom Menschen als 3-D-Ereignis wahrgenommen wird.
Nein, dein Dimensionsbeispiel hat nichts mit unsichtbaren Eingriffen zu tun.

Wenn ein 3D-Lebewesen in 2D eingreift, ist es ein Punkt-/Linien- oder Flächeneingriff (X und Y): klar sichtbares „Hindernis“.
Wenn ein XD-Lebewesen in 3D eingreift, ist es ein Punkt-/Linien-/Flächen- oder Volumeneingriff (X,Y und Z) : klar sichtbares „Hindernis“

Es gibt bestimmt viele Rahmenbegriffe zum ausschmücken der „Frage aus dem Schöpferverdacht“, aber dass „Gott“ als Punkt/Linie/Fläche/Volumen angenommen werden soll, ist mir nicht geläufig.

Zitat.closs: „So weit so gut - das eigentliche Problem ist jedoch: Wird es vom Menschen als Gott-D-Ereignis wahrgenommen? - In einem materialistischen Weltbild definitiv NICHT.

Hier ist dein Beispiel auch ungeeignet, denn Dimensions-Lebewesen können sich nur im Typ der Dimensionen überschneiden, d.h. wenn ein XD-Lebewesen in 3D eingreift, dann kann es Objekte/Volumina entweder verschwinden oder auftauchen lassen, aber es kann nicht zaubern, so dass sich Objekte, ohne für uns erkennbare Wechselwirkung verformen, entstehen oder „unser Schicksal sich irgendwie ergibt“ (Dimensionen haben mit Schicksal nichts zu tun)

Genau in dieser Wechselwirkung gäbe es unzählige Interaktionsmöglichkeiten, so dass das XD-Lebewesen niemals unsichtbar agieren muss.
=> Dein Beispiel ist nicht geeignet, deine Nicht-XXXX-Idee (die du nicht beschreiben kannst) zu verdeutlichen.
=> Die Untauglichkeit dieser Beispiele ist aber nichts neues.

Zitat.closs: „Genau so ist es inner-christlich. - Aber es ist außer-christlich nicht vermittelbar - verstehst Du?

Nein, es ist nicht genauso, denn ein Eingriff in 3D, wäre für alle Menschen gleich wahrnehmbar. Der Eingriff wäre objektiv feststellbar, so dass sich daraus eine Kommunikation, also Interaktion aufbauen lassen würde.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Mal ist es ...
All Deine Beispiele sind Interaktion, wenn man man dies als "Göttlichen Finger setzen" versteht.
Nein,
1.
Deine Wischi-Waschi-Aussagen gehören dir, nicht mir.
2.
Du bist in den Beispielen durchweg aktiv und interpretierst und legst fest, was du als Reaktionen verstehen möchtest. => keine Interaktion mit einem „unsichtbaren Jemand“

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Du bist jedoch derart auf dein Weltbild/Prämissen-Argument festgelegt, dass du das gar nicht erkennst.
Du genauso - mit dem Unterschied, dass es mir bewusst ist. - "Prämisse" ist hier doch nichts anderes als "eigener Bewusstseins-Zustand".
Die einzige Prämisse, die ich bei der Aufforderung zum Widerlegen meiner Aussage voraussetze ist, dass es dir oder einem anderen Gläubigen möglich sein könnte.

Auf jede Aussage, die bisher kam (auch wenn noch so viel Extremattribute, Demutshaltungen und Physikanalogien enthalten waren), musste man, wie beim Schöpferverdacht, am Ende fragen:
„Und wer soll dafür ein Kandidat sein?“
„Wer oder was soll das gemacht haben bzw. so sein?“

=> man erkennt leicht, dass dies immer noch die Anfangsfrage ist:
„Wer soll der Schöpfer sein?“

Du „glaubst“ und „denkst“ nicht an „Gott“, sondern du stellst dir maximal nur deine eigene körperliche Daseinssituation in Bezug zu etwas Unbekannten vor – mehr nicht.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wenn das Wort „Gott“ nur der Frage aus dem Anfangsverdacht zugeordnet werden kann und bei jeder Beschreibung von Gläubigen, nur diese Frage übrig bleibt, dann gibt es nur diese Frage – keine andere Version.
Man mag aus EINEM speziellen Denksystem heraus zu diesem Schluss kommen
Kein Denksystem darf eine Frage wie eine Antwort behandeln.

Wenn man sich die Frage stellt „Wer hat die Welt erschaffen?“, aber keine Antwort findet und dennoch einen Namen für das „Nicht-Gefundene“ vergibt, dann versieht man letztlich nur die Frage mit einem Namen, mehr nicht.

Es ist in jedem Denksystem falsch, diesen Namen als Antwort zu betrachten.
Maximal falsch wird es, wenn man diesen Namen auch noch als Persönlichkeit betrachtet und irgendwelche Verbeugungsakrobatiken aufführt.

closs hat geschrieben:Konkret: Wenn meine Version stimmt, ist Deine falsch - und umgekehrt. - Verifiziert kann es nur über die Realität selbst werden und nicht über spezifische Wahrnehmungssysteme.
Du hast keine Version, sondern nur eine Frage mit einem Namen.

Zitat-closs: „Wir können aber nicht jetzt klären, wer recht hat

Der Grund warum es dir so vorkommt, als könne man es nicht klären ist, dass deine „Antwort“ eine Frage ist.
Wenn du das „Fehlen einer Lösung“, als Lösung betrachtest, dann kannst du selbstverständlich nie beweisen, dass es eine Lösung ist, denn es ist noch nicht einmal ein Entwurf.

Zitat-closs: „Erstens liefere ich eine Version

Es wäre mir aufgefallen, wenn dieses Gerücht stimmen würde.
Deine so genannte „Version“ taugt nur für Leute, die den Namen der Frage, als Antwort akzeptieren. „Glaubensentscheid“ und „Unterscheidung der Geister“ ist nichts anderes, als der Verzicht auf Inhaltszusammenhänge, sprich keine Version.

„Glaube“ ist nicht das „Erkennen einer übernatürlichen Macht“ oder sonst irgendeine mystische Handlung, sondern nur das Akzeptieren und Verwalten der Frage als Antwort – ein reines Schauspiel.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Du musst etwas „vorzeigen“ können, bevor du Forderungen stellen kannst.
Ich stelle gewiss keine Forderung - es sind Angebote.
Möchtest du etwa nicht, dass sich die Wissenschaft aus den, von dir als „geistig“ bezeichneten Fragestellungen und Zusammenhängen heraushält?

Und wenn du es manchmal sogar so „gerne möchtest“, dass du den Vorwurf des „geistigen Abstiegs“ aufstellst, dann soll ich das wohl als „Angebot“ verstehen.

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