#41 Re: Aschera, die Gemahlin Jahwes
Verfasst: Fr 18. Dez 2015, 17:22
Sorry!
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Thaddäus hat geschrieben: Und die gefundenen exakten Inschriften lauten wie folgt (zitiert aus, Tilly/Zwickel, Religionsgeschichte Israels, 2011, 95-97; Eckige Klammern zeigen die Auslassungen unentzifferbaren Textes an; Schrift in eckigen Klammern sind Ergänzungen abgeschnittener, also teilweise verderbter, aber erschließbarer Wörter):
Wandinschrift eines Grabes in Khirbet el-Kom
Originaltext:
‘RYHW. H’ShR. KTBH
BRK. ‘RYHW. LYHWH
WMTsRYH. L’ShRTh HWSh’ LH
[ ] L’NYHW
[ ] L’ShRTh
[ ] WL’..RTh
Translation:
UrYahu the chief/ruler writing.
Bless UrYahu by YHWH
And from his enemies/rivals by AShRTh deliverance by her
… by OnYahu
… by AShRTh
… and by [Ash]RTh
Quelle
Zwei Inschriftenfunde aus dem Jahre 1967 und 1975/6 lösten erhebliche Diskussionen aus: Khirbet el-Kom in der Schefela, gut 10 km östlich von Lachisch gelegen, und Kuntilet Ajrud im Negev. Sie stellten die alttestamentliche Wissenschaft vor völlig neue Einsichten.
In Khirbet el-Kom, das zu Juda gehörte, wurde in einer Grabkammer folgende Inschrift aus dem letzten Viertel des 8. Jh.s v. Chr. entdeckt:
Uriyahu, der Reiche, hat es schreiben lassen.
Gesegnet war Uriyahu vor Jahwe.
Und von seinen Feinden hat er ihn durch seine Aschera errettet.
Durch Oniyahu
und durch seine Aschera
[...] und durch seine Aschera.
Es handelt sich um ein Segenswort für einen Verstorbenen, eben jenen Uriyahu, der hier bestattet worden war. Eine bei der Inschrift in die Wand gehauene Hand könnte als Hand Gottes, die sich dem Toten zuwendet, verstanden werden. Die parallele Erwähnung Jahwes und Ascheras legt es nahe, dass Aschera hier als Göttin an der Seite Jahwes verstanden wurde. (...)
Kuntilet Ajrud ist eine Festung und Karawanserei ca. 50 km südlich von Kadesch Barnea, außerhalb des traditionellen Siedlungsgebietes des Stammes Juda gelegen (vgl. S. 61 f.). Die Anlage war ein Handels- und Rastplatz auf dem Weg nach Süden, die wahrscheinlich vom Nordreich Israel errichtet worden war und die ab ca. 800 v. Chr., also zur Regierungszeit der Könige Joasch (802-787 ν. Chr.) und Jerobeam II. (787-747 v. Chr.) bestand. In einem Raum im Eingangsbereich der Festung wurden mehrere Inschriften gefunden.
[...]
Folgende Inschriften mit religiösem Inhalt wurden dort gefunden:
Nr. 3: Zugunsten von Abdiyau, dem Sohn des Adna. Gesegnet sei er vor Jahwe
Nr. 6: 1 [... ] gesegnet sei ihr Tag, und sie mögen schwören [... ]
2 [...] Jahwe möge wohl tun ...
3+x [...] sie geben dem [..·]
4+X [...] Aschera [...]
Nr. 7: 1 [... ] und beim Aufstrahlen Gottes/Els, da zerflossen die Berge
2 [...] gepriesen sei Baal am Tage des Krie[ges ...]
3 [...] durch den Namen Gottes am Tage des Krie[ges ...]
Nr. 8: 1 Gesagt hat [... ] : Sprich zu [... ] und zu Yau'ascha und zu [...]: Ich segne euch
2 gegenüber Jahwe von Samaria und seiner Aschera.
Nr. 9: 1 Amaryau:
2 Sprich zu meinem Herrn:
3 Geht es dir gut?
4 Ich segne dich gegenüber Jah-
5 we von Teman
6 und durch seine Aschera. Er seg-
7 ne dich und behüte dich
8 und sei mit meinem
9 Herrn
10 [...]
11 [Alphabetfragment]
12 [Alphabetfragment]
13 die Gerste, Gerste
14 [Alphabetfragment]
Nr. 10 1 Mit allem, was er erbat von irgendjemanden, hat man ihn gnädig bedacht und Jahwe hat
ihm gemäß seinem Wunsche gegeben
2 durch Jahwe von Teman und seine Aschera.
7 Da sagte Jahwe zu Mose: "Geh, steig hinunter, denn dein Volk, das du aus Ägypten hierher geführt hast, läuft ins Verderben! 8 Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich ihnen vorgeschrieben habe. Ein gegossenes Stierkalb haben sie sich gemacht und sind vor ihm niedergefallen. Sie haben ihm Opfer gebracht und gesagt: 'Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Land Ägypten hierher geführt hat.'" 9 Weiter sagte Jahwe zu Mose: "Ich habe gesehen, wie eigensinnig dieses Volk ist. 10 Lass mich jetzt meinen Zorn über sie ausschütten und sie vernichten. Dafür werde ich dich zu einem großen Volk machen."
Wo hast du da bloß die Ehe her ...?Hemul hat geschrieben: Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann,
Die Begriffe wurden so übersetzt, wie die Bibel Hemul's ... irgendwas von "Ehefrau" statt Mann. Dann kommen die Leute halt auf die merkwürdigen Ideen.Thaddäus hat geschrieben:Und die gefundenen exakten Inschriften lauten
Und heute kann man abstrakt denken, geändert hat sich aber an der Vater Sohn Beziehung nichts:closs hat geschrieben:Ach Du lieber Gott - verstehst Du das WIRKLICH wörtlich?
"Sohn" ist (geistig gesehen) die authentische Abbildung Gottes im Dasein - mit dem "Sohn" kommt der "Vater" auf die Welt. - Auch "Vater" ist lediglich eine Offenbarungs-Größe und hat nichts mit dem Wesen Gottes selber zu tun - das sind alles menschlich verständliche Begriffe - muss ja, sonst versteht's ja keiner - aber nicht mehr. - Damals konnte man noch nicht so abstrakt denken wie heute.
Vielen Dank Lena für deine Bemühungen, die althebräische Schrift auf der Abzeichnung noch einmal zu entschlüsseln! Wenn ich eine hochauflösendere Darstellung der Inschrift gefunden hätte, hätte ich diese hier eingestellt.2Lena hat geschrieben: Nimm bitte selbst das Phönizische Alphabet, vergleiche.
Die Inschrift beginnt mit einem "tau" (tav , wie "+") das danach ist nicht zu erkennen.
Das kommt schon mal bei deiner Liste nicht vor.
Ich beschimpfe den lieben Hemul nie. Ich sage ihm nur, das er sich am heiligen Geist versündigt, wenn er die Vernunft des Menschen und also die Philosophie als gottlos bezeichnet, obwohl sie eine Gabe Gottes ist, wenn Gott den Menschen tatsächlich erschaffen hat. Zudem kennt er die Bibel nicht besonders gut, denn er hat nicht erkannt, dass ich aus der Weisheit Salomos zitiert habe.2Lena hat geschrieben: ... und, beschimpf nicht so schlimm den armen Hemuli, der dir oft sagen kann was die Bibel schreibt und halt eben wie du, bloß liest ... statt selbst zu denken.
Was nützen Fakten, wenn sie Fragen nicht beantworten, die man stellt?Pluto hat geschrieben:Wer relevante Fakten für nichtssagend sind begibt sich in die Willkür.
Meinst Du das ernst? - Das ist etwas GANZ anderes.Pluto hat geschrieben:Mich wundert das, denn später konnte man offenbar der Versuchung nicht widerstehen, aus dem Monotheismus eine Dreifaltigkeit zu machen wobei dieses "Drei-in-Eins"
Man ruft nicht hinterher "Heureka". - Man rekonstruiert möglicherweise sein "Vorher-Heureka", aber gefunden hat man doch schon.Pluto hat geschrieben:Der besteht darin, dass man das Ziel festlegt, und hinterher hoch erfreut "Heureka" ruft, wenn man es findet.
Da scheint das große Missverständnis zu sein.Pluto hat geschrieben:Nein es ist eine Baustelle, nur wollen die kanonischen Exegeten Fakten nicht anerkennen (sind für sie ja nichtssagend).
Im kritisch-rationalistischen Sinn geht das methodisch wirklich nicht - da hast Du recht. - Die theologische Wissenschaft ist eine andere Wissenschaft als die kritisch-rationalistische Wissenschaft.sven23 hat geschrieben:So kann man nicht vorgehen, wenn man den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt und ergebnisoffen sein will.
"Entscheidung" ist hier ein komisches Wort - es sind Vorstellungs-Bilder, die sich Menschen vor dem Monotheismus von "oben" gemacht haben.sven23 hat geschrieben:Jahwe zu verheiraten und ihn wieder von seiner Gefährtin Aschera zu scheiden sind beides menschliche Entscheidungen.
Man könnte es dialektisch "nachweisen" - die Antwort wäre sehr vereinfacht in etwa, dass das Höchste EINES sein muss, um das Höchste sein können. - Oder etwas formaler: "Höchstes" ist nur das, zu dem es keine Anti-These gibt.sven23 hat geschrieben:Ob die Hinwendung zum Monotheismus ein Fortschritt war, wäre noch nachzuweisen.
Wer argumentiert so?sven23 hat geschrieben:Ein Dogma ist wahr, weil es ein Dogma ist. Zirkelschlüssiger gehts gar nicht.
Ganz und gar nicht. - Hier kommt wieder einmal ein komplett falsches Religions-Verständnis zugrunde.sven23 hat geschrieben:Die HKM hat die Religion schon einigermaßen entzaubert.
Gottes-Vorstellungen sind in der Tat Wahrnehmungs-Größen - da hast Du recht. - Aber das ist nun wirklich nicht überraschend.sven23 hat geschrieben:Das Fazit ist: Auch Götter fallen nicht vom Himmel, sondern sind menschliche Projektionen.
Natürlich nicht - das ist die gängige Chiffrierung, die man geistig de-chiffrieren kann - genau das ist Aufgabe der Theologie (und eben nicht der HKM).sven23 hat geschrieben:Und heute kann man abstrakt denken, geändert hat sich aber an der Vater Sohn Beziehung nichts
Gut möglich. - Was glaubst Du, warum das "Goldene Kalb" so schnell parat war? - Weil es als Ausdrucksform präsent war.sven23 hat geschrieben:Der Übergang vom Polytheismus zum Monotheismus ist immer mit Friktionen verbunden.