Wieso ging es nicht um Christen? Ich dachte die hl. Inquisition war eine Institution der allein- seligmachenden katholischen Kirche , an deren Spitze der Stellvertreter Christi steht?Pluto hat geschrieben:Davon abgesehen, geht es bei der Inquisition gar nicht um Christen und Atheisten, sondern um Menschen.
Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
#41 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)
#42 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
Das war mMn mit Sicherheit ein Kriegsverbrechen, aberFlavius hat geschrieben:mal ne andere Frage War der Atombomben abwurf ein Verbrechen oder doch nicht ( ca 200.000 Tote)
erstens gehört das nicht zum Thema und
zweitens grenzt es an infantil...
Pluto hat geschrieben:...zu versuchen, ein Unrecht mit einem anderen zu rechtfertigen
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)
#43 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
Hier müssen wir wieder unterscheiden zwischen staatlicher und kirchlicher Macht. Delikte wie Diebstahl, Mord, etc. wurden ganz weltlich behandelt und abgeurteilt. Bei der Inquisition ging es aber gerade um diese Delikte nicht. Sondern auf Todesstrafe standen todeswürdige Vergehen aus der Sicht der Kirche, z.B. Hexerei, Teufelsanbeterei, etc. Aus meiner Sicht "Phantasie-Vergehen", die heute allenfalls ein Kopfschütteln in der Gesellschaft auslösen, aber keine strafrechtlichen Folgen zeitigt.Catholic hat geschrieben:"Worin bestand die Schuld derer,die auf Grund eines rechtmässig gefällten Urteils zum Tode verurteilt wurden?"
Nun,ihre Schuld bestand darin,eine strafbare Handlung ausgeführt zu haben,auf die damals die Todesstrafe stand.
Insofern finde ich die Frage von Zeus sehr berechtigt, worin denn nun die todeswürdigen Vergehen bestanden.
Hinzu kommt, dass Delikte wie Hexerei oder Teufelsanbeterei aufgrund von Kennzeichen bzw. Belegen festgestellt wurden, die heute niemand mehr unterschreiben würde.
Das ist nur ganz zu Beginn der Inquisition richtig, da es in seinen Ursprüngen nur auf Priester angewendet wurde (so wie heute auch wieder ohne die dragonischen Strafen, nennt sich "Glaubenskongregation" und ist ein innerkirchlicher Rechtsnachfolger der Heiligen Inquisition, der Vorsitzende hat das zweithöchste Amt in der Kirche inne nach dem Papst).Oft kann man hören und lesen,die Katholische Kirche habe die Inquistion eingeführt um Andersgläubige zu vernichten,dies ist schon deswegen nicht korrekt,da es sich bei der Inquisition um eine innerkirchliche Angelegenheit handelte.
Die Inquisition war in der späten Antike und im Mittelalter keine Dauerinstitution, sondern es waren eher "mobile Einsatzgruppen" die über Jahre ganze Landstriche durchzogen (und TEILS terrorisierten). Wer da von den Betroffenen katholisch war oder nicht, ... naja, da wurde nicht groß nachgefragt, Hexerei ist schließlich Hexerei und Teufelsanbeterei schlicht Teufelsanbeterei.
Das ist von den Fakten her richtig, ändert aber nichts daran, dass die Inquisition Angst und Schrecken verbreitete und Todesurteile eben keine bedauernswerte Ausnahmen waren, sondern sehr oft verhängt wurden. Ob es nun tausende oder zigtausende waren, finde ich nun müßig zu erörtern.Desweiteren wird oft erwähnt,dass die Kirche Tausende (nach anderen "Quellen" Millionen) Menschen wegen Häresie verbrennen liess.
Fakt ist,dass es nachweislich nicht Millionen Menschen waren,Fakt ist ebenso dass ein Grossteil der Urteile in der Anordnung einer Wallfahrt (z.B.nach Rom oder Santiage de Compostella) oder das zeitweilige Tragen eines Büssergewandes bestand,wenn----es nicht mangels Beweisen zu einem Freispruch kam.
Vielleicht ein Vergleich: die nationalsozialistische Prozessführung im Hitlerdeutschland des vergangenen Jahrhunderts würde ich nicht damit zu rechtfertigen versuchen, dass es in dieser auch viele Freisprüche gab.
#44 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
Catholic hat geschrieben:Zeus hat geschrieben: Worin bestand die Schuld derer, die zu "Recht" lebendig verbrannt wurden?
Seriöser und die historischen Fakten beachtend wäre schon die Frage
"Worin bestand die Schuld derer,die auf Grund eines rechtmässig gefällten Urteils zum Tode verurteilt wurden?"
Nun,ihre Schuld bestand darin,eine strafbare Handlung ausgeführt zu haben,auf die damals die Todesstrafe stand.
Du schriebst, das du oft "Schwierigkeiten" in den Foren hast, jetzt kann man sich auch denken, warum...
Selbst einer der großen Päpste des letzten Jahrhunderts wagte es dann die ungeschminkte Wahrheit auszusprechen, die du Kleingeist einfach nicht wahrhaben willst. Schauen wir uns das einmal an.
Papst Johannes Paul II. nannte die Schande offen beim Namen. 1994 schrieb er in einem Brief an seine Kardinäle:
"Wie kann man die vielen Formen von Gewalt verschweigen, die auch im Namen des Glaubens verübt wurde? Die Religionskriege, die Tribunale der Inquisition und andere Formen von Verletzung der Menschenrechte."
kannst du das gehirnlich verarbeiten? Ich meine das hier: Die Religionskriege, die Tribunale der Inquisition und andere Formen von Verletzung der Menschenrechte.
weiter schrieb Papst Johannes Paul II: "Es ist bezeichnend, daß diese Zwangsmethoden von den totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts angewendet wurden."
jetzt darfst du darüber nachdenken, was Papst Johannes II. mit diesen totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts gemeint hat, allerdings melde ich hier öffentlich Zwiefel an, das du das überhaupt willst, oder kannst.
Und jetzt einmal Klartext. Wenn du hier schreibst:
Nun,ihre Schuld bestand darin,eine strafbare Handlung ausgeführt zu haben,auf die damals die Todesstrafe stand.
und damit meinst, das Ketzerei eine strafbare Handlung ist und diese "Straftat" es gestatten darf, ungezählte Menschen zu Foltern und lebendigen Leibes zu verbrennen, dann bist du einer der unmenschlichsten christlichen Finsterlinge, der mir je in einem weltanschaulichen Forum über den Weg gelaufen ist.
#45 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
Flavius hat geschrieben: ( Inquisition = zwischen 30.000 und 33.000 Tote).
Die Zahl darf angezweifelt werden.
Denn der erste Großinquisitor Tomás de Torquemada, Dominikanermönch und Beichtvater Isabellas, führte dem gläubigen Volk die Ketzer vornehmlich an hohen Feiertagen vor. Allein 1481 ließ er 12 000 Juden, die sich nicht taufen lassen wollten, verbrennen.
jetzt darfst du und dein Kollege im Ungeist mir erklären, was das für ein Verbrechen ist, wenn Juden sich nicht taufen lassen wollen, und ob dieses nich "Nichtaufenlassen" es rechtfertigt, diese Menschen bei lebendigen Leibes zu verbrennen.
Wie sagte Papst Johannes Paul II.:
"Es ist bezeichnend, daß diese Zwangsmethoden von den totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts angewendet wurden."
das ist es, genau das ist es!
Erkläre es mir, erlläre es uns, ist es feine Christenart, allein in einem, in einem einzigen Jahr allein 12.000 Juden zu verbrennen, nur weil sie anderen Glaubens sind und die Taufe verweigern?
#46 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
Flavius hat geschrieben:Merkst Du aber vielleicht, wie einseitig auf den Fehlern der Christen ( die aber AUCH das europäische Abendland mit Einigem - Kultur u. Sozialem etc bereicherten !) herumgeritten wird. Die Fehler von unmenschlichen Atheisten, Machtgierigen oder grausamen Diktaturen etc. werden bei Vielen nicht aufgegriffen. Etwas sehr merkwürdig und ungleich, oder ? (es gibt dafür Erklärungsansätze).
Dann mache einfach einen Thread über den "unmenschlichen" Atheismus auf.
Hier geht es um die Inquisition und wenn man sich dann die "Methoden" so anschaut, mit denen Christen und ich meine Christen dann den bösen Ketzern die Geständnisse entlockten, so kommentiert sich das dann selbst:
Die "Judaswiege"
Auch die so genannte "Judaswiege" hatte es in sich. Das Inquisitionsopfer wurde mithilfe einer Seilwinde nach oben gezogen und auf die Spitze einer hölzernen Pyramide gesetzt. Sein ganzes Gewicht ruhte nun nur noch auf der Scheide oder dem After, dem Hodensack oder dem Steißbein. Die Qual wurde noch dadurch vergrößert, dass der Folterer das Opfer hochzog oder herabließ, es schaukelte oder immer wieder auf die Spitze fallen ließ.
Die "Ketzergabel"
"Religiös" im Sinne eines Mittels zur Verteidigung des wahren Glaubens war auch die sog. "Ketzergabel". Dabei wurden dem Opfer vier scharfe Spitzen in das Fleisch unter dem Kinn und in das Brustbein gebohrt, so dass es nicht mehr den Kopf bewegen und kaum mehr verständlich reden konnte. Aber das lag auch nicht in der Absicht der Inquisitoren. Es genügte, dass das Opfer noch das Wort "abiuro" (ich schwöre ab) stammeln konnte, das es nur abzulesen brauchte, da es in die Ketzergabel eingeritzt war.
"Vaginale Birne", Brustkrallen, "spanische Spinnen", Keuschheitsgürtel, Schandmasken
»In der patriarchalisch-maskulin strukturierten Kirche mussten zwangsläufig die Frauen häufig noch schlimmer als die ketzerischen Männer bestraft werden. Ihnen gegenüber konnte sich auch die sexuelle Aggression und Perversion der Inquisitoren in besonderer Weise austoben. Es gab speziell-spezifische Folterinstrumente gegen die Frauen, z. B. die "vaginale Birne", die, durch Drehung der Schraube ausgeweitet, Eingeweide und Gebärmutter zerriss. Es gab "Brustkrallen", die die Brüste zerfleischten; andere Krallen, die, rot glühend gemacht, "lediglich" einen "Biss" auf den Brüsten unverheirateter Mütter verursachten, während ihre Kinder zu Füßen der Mutter lagen und mit deren Blut bespritzt wurden. Es gab die sog. "spanischen Spinnen", d. h. vierfingrige, scherenartige Klauen, die das Opfer am Gesäß, an den Brüsten, am Bauch oder Kopf, oft aber auch mit zwei Klauen an Augen und Ohren hochzogen. Auch der "Keuschheitsgürtel" war entgegen seiner nachträglichen Mystifizierung in Wirklichkeit ein Folterwerkzeug. Natürlich gab es auch "Schandmasken" für die Frauen sowie gegen ihre angebliche Geschwätzigkeit gerichtete "orale Birnen", also kunstvoll gefertigte Eisenknebel, deren zugespitztes Ende das Aufschlitzen der Kehle bewerkstelligte.
(Hubertus Mynarek, Die neue Inquisition - Sektenjagd in Deutschland - Mentalität, Motivation, Methoden kirchlicher und staatlicher Sektenbeauftragter, Verlag - Das Weisse Pferd, Marktheidenfeld, 1999)
diese Liste christlicher Folterkunst ließe sich beliebig fortsetzen.
#47 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
Und so darf man abschließend zu folgendem Ergebniss kommen:
Noch nie gab es eine Religion, die so viel Nächstenliebe gepredigt und so viel "Nächstenhass" und Frauenhass praktiziert hat (also dem Islam in nichts nachsteht)! Nur in dieser einen, allerdings negativen Hinsicht steht das kirchliche Christentum evangelischer wie katholischer Provenienz tatsächlich einzigartig unter den Religionen da.
Wobei wir uns jetzt noch nicht einmal mit den Hexenprozessen näher befasst haben, auch nicht mit dem »Ketzerkreuzzug« (1209-1229) gegen die Katharer. Auch das wären alles Beispiele völkermordernder Nächstenliebe. Da fragt man sich dann nicht mehr, schon lange nicht mehr, warum dieses Christentum eine "beispiellose" Blutspur durch die Geschichte der Menschheit zog.
Noch nie gab es eine Religion, die so viel Nächstenliebe gepredigt und so viel "Nächstenhass" und Frauenhass praktiziert hat (also dem Islam in nichts nachsteht)! Nur in dieser einen, allerdings negativen Hinsicht steht das kirchliche Christentum evangelischer wie katholischer Provenienz tatsächlich einzigartig unter den Religionen da.
Wobei wir uns jetzt noch nicht einmal mit den Hexenprozessen näher befasst haben, auch nicht mit dem »Ketzerkreuzzug« (1209-1229) gegen die Katharer. Auch das wären alles Beispiele völkermordernder Nächstenliebe. Da fragt man sich dann nicht mehr, schon lange nicht mehr, warum dieses Christentum eine "beispiellose" Blutspur durch die Geschichte der Menschheit zog.
#48 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
Flavius,ich habe einige der von Dir aufgeführten Zahlen mal zusammengefasst.
Wenn man -- immer bedenkend,dass jeder unschuldig gestorbene Mensch selbstredend ein Mensch zuviel ist --,dann ist es interessant,dass "nur" die unschuldigen Toten (wobei sich die Frage stellt wieweit ein Soldat unschuldig ist) der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki,die in den beiden Weltkriegen getöteten Menschen und die unter den Roten Khmer getöteten Zivilisten (zusammen genommen über 91,5 Mio.Menschen) 30-33.000 Menschen,die durch die Inquisition zum Tode verurteilt wurden,gegenüberstehen.
- Atombomben-Abwurf auf ZIVILISTEN: ca 200.000 Tote
- 1. und 2. Weltkrieg : über 90 Mio Tote
- Opfer der Roten Khmer : ca. 1,5 Millionen Tote
Inquisition = zwischen 30.000 und 33.000 Tote
Da stellt sich die Frage wie grausam,brutal und unmenschlich die Inquisition wirklich war,besonders wenn sich die 30-33.000 Toten (eben zum Tode verurteilten) auf einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten beziehen.
Wenn man -- immer bedenkend,dass jeder unschuldig gestorbene Mensch selbstredend ein Mensch zuviel ist --,dann ist es interessant,dass "nur" die unschuldigen Toten (wobei sich die Frage stellt wieweit ein Soldat unschuldig ist) der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki,die in den beiden Weltkriegen getöteten Menschen und die unter den Roten Khmer getöteten Zivilisten (zusammen genommen über 91,5 Mio.Menschen) 30-33.000 Menschen,die durch die Inquisition zum Tode verurteilt wurden,gegenüberstehen.
- Atombomben-Abwurf auf ZIVILISTEN: ca 200.000 Tote
- 1. und 2. Weltkrieg : über 90 Mio Tote
- Opfer der Roten Khmer : ca. 1,5 Millionen Tote
Inquisition = zwischen 30.000 und 33.000 Tote
Da stellt sich die Frage wie grausam,brutal und unmenschlich die Inquisition wirklich war,besonders wenn sich die 30-33.000 Toten (eben zum Tode verurteilten) auf einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten beziehen.
#49 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
Pluto,die USA ist ebenso wenig ein christliches Land wie die Sonne ein muslimischer Planet,ein Land kann keiner Religions-(Glaubensgemeinschaft angehören,nur dessen Bewohner..
Auch wenn George W.Bush Christ ist und er den 1.Golfkrieg begann war denoch der 1.Golfkrieg kein christlicher Krieg.
Bist Du der Meinung,dass es gut war,dass seinerzeit in der BRD juristisch gegen die RAF-Anführer vorgegangen wurde,weil sie damals die freiheitlich-demokratische Grundordnung der BRD beseitigen wollten oder hätte man die RAF und ihr Ziel tolerieren müssen?
Auch wenn George W.Bush Christ ist und er den 1.Golfkrieg begann war denoch der 1.Golfkrieg kein christlicher Krieg.
Bist Du der Meinung,dass es gut war,dass seinerzeit in der BRD juristisch gegen die RAF-Anführer vorgegangen wurde,weil sie damals die freiheitlich-demokratische Grundordnung der BRD beseitigen wollten oder hätte man die RAF und ihr Ziel tolerieren müssen?
#50 Re: Inquisition---Verbrechen oder Fortschritt?
JackSparrow hat geschrieben: Christen dagegen ...und können laut Bibel überhaupt nicht mehr sündigen.....
Bist Du da sicher?