Roland hat geschrieben:sven23 hat geschrieben: Du behauptest ständig, dass die Forschung die Bibel fälscht. Kannst du dafür auch Belege bringen? Zur Erinngerung: die historisch-kritische Prüfung der Texte ist keine Fälschung, sondern unverzichtbar für wissenschaftliches Arbeiten.
Jedes Handeln Gottes wird uminterpretiert. Es gibt keine Engel, keine Wunder, keinen Schöpfer, keine Jungfrauengeburt, keine Auferstehung, keine Himmelfahrt… die Bibel ist praktisch von A-Z Lug und Trug.
Wenn man heutige strenge Maßstäbe anlegt, könnte man es so ausdrücken. Aber so krass formuliert das kein Theologe in der Forschung. Vielmehr wird darauf verwiesen, dass es sich um
Glaubenspropagandaschriften handelt und weniger um historische Tatsachenberichte.
Roland hat geschrieben:
Unverzichtbar ist die HKM für die Tatsache, dass die biblischen Berichte ein historisches Fundament haben, dass es die Personen wirklich gegeben hat und sie keine ausgedachten, mythologischen Gestalten sind, z.B. Jesus.
Die Mehrheit der Forschung geht ja auch davon aus, dass er gelebt hat. Die meisten Sagen, Legenden und Mythen haben einen historischen Kern, um den herum dann die Geschichten/Theologien gebastelt werden. Wie weit man das treiben kann, sieht man an den anderen 56 Apokryphen.
In den ersten Jahrhunderten gab es sechzig Evangelien, die fast alle gleich unverdaulich waren. Man verfarf sechsundfünfzig wegen ihrer Kindlichkeit und Albernheit. Gäbe es hierfür keinerlei Anhaltspunkte bei denjenigen, die man behalten hat?
(Denis Diderot, franz. Schriftsteller u. Philosoph, 1713-1784)
Roland hat geschrieben:
Nochmal: Wenn ein Autor behauptet, dass alles was er schreibt von jemand anderem inspiriert wurde, dann kann ich ihm das glauben oder nicht. Wo ist da ein Zirkel? Wenn die Autoren der Bibel behaupten, sie seien vom Heiligen Geist getrieben, kann ich ihnen das glauben oder nicht. Ein Zirkel wäre es, wenn ICH die Behauptung der Autoren als BEWEIS anführen würde, dass es so ist.
Genau so ist es. Pauli Aussage ist der Beleg für Biblizisten, Kanoniker und Anhänger der (Verbal-) Inspiration, dass die Bibel das Wort Gottes ist.
Die Bibel ist Gottes Wort, denn es steht geschrieben „alle Schrift ist von Gott eingegeben“.
Quelle: Wikipedia
Roland hat geschrieben:
Womit wir wieder bei dem naiven Glauben wären, es könne nur existieren, was ausgerechnet in das Vorstellungsvermögen des menschlichen Gehirns hineinpasst. Da ist die Wissenschaft schon viel weiter, als ihr fundamentalistischen Atheisten es seid, denn sei weiß längst, dass wir nur einen kleinen Bruchteil der Wirklichkeit überhaupt wahrnehmen können und dass selbst das nicht die Abbildung dieses Bruchteils darstellt, sondern eine Auslegung desselben.
Wissenschaft weiss, dass alles Wissen immer nur vorläufig ist. Trotz intensivster Bemühungen kommen aber Geister und Dämonen immer noch nicht darin vor. Woran das wohl liegen mag?
Roland hat geschrieben:
Wenn ich es präsentieren könnte, wäre es kein Wunder mehr. Wunder zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht wiederholbar und nicht jederzeit verfügbar sind.
Warum das denn nicht? Jesus hat doch angeblich Wunder am laufenden Band produziert und sie wurden im Laufe der Zeit immer wunderlicher.
Ich würde eher sagen: Wunder zeichnen sich dadurch aus, dass es sie nicht gibt.
Roland hat geschrieben:
Der Vergleich hinkt. Ob Globuli wirken oder nicht, das kann man empirisch feststellen. Das gehört zur messbaren Seite der Welt.
Da bist du zumindest weiter als unser Globuli-Guru closs, der selbst das nicht kapiert.
Roland hat geschrieben:
Ob es Gott gibt oder nicht, gehört zur nicht messbaren Seite der Welt. Hier muss man zwangsläufig eine Glaubensentscheidung treffen.
Richtig, deshalb beschränkt sich die Forschung auf die Beschreibung des Glaubens an Gott.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die Archäologie hat eine Synagoge gefunden, die aus der Wirkungszeit Jesu stammen könnte. Von anderen Synagogen ist nichts bekannt.
Stimmt auch nicht, dein Bibelwissenschaft.-de-Zitat spricht von "so gut wie keine". Außerdem stehen Geschichtsrekonstruktionen immer unter diesem Vorbehalt, dass es so gewesen sein
könnte. Es gab im ersten Jahrhundert bereits Synagogen auf griechischen Inseln und in Rom, warum nicht in Galiläa?
Vielleicht weil Galiläa eine wirtschaftlich abgehängte Provinz war und der Bau von Synagogen auch damals Geld kostete?
Roland hat geschrieben:
Es geht hier ja nicht nur um die bloße Existenz Jesu, sondern gar um seine Auferstehung.
Eben, die Existenz kann man durchgehen lassen, für die Auferstehung kann es keine Belege geben. Da bewegt man sich im Bereich von religious fiction.
Roland hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Forschung ist einhellig der Ansicht, dass es sich bei den NT-Schreibern nicht um Augen- und Ohrenzeugen handelt.
Das Übliche. Sie haben gelogen. Ohne einen einzigen Beleg dafür vorbringen zu können.
Sie haben genau so viel oder wenig gelogen, wie die Schreiber der Apokryphen oder anderer religiösen Texte, oder der griechischen Mythologie. Die Schreiber haben sich in dichterischer Freiheit ihre eigene Realität erschaffen.
Roland hat geschrieben:
Johannes: "Was wir gesehen und gehört haben: das verkündigen wir euch." 1.Joh. 1,3
Johannes und Petrus: "Wir können's ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben."
Apg.4,20
Petrus: "Denn wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan haben die Kraft und Zukunft unsers HERRN Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen…" 2.Petrus 1,16
Paulus bezeugt vom Auferstandenen: "…dass er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, deren noch viele leben, etliche aber sind entschlafen. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Am letzten ist er auch von mir, einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
1.Kor.15, 4-8
Der Arzt Lukas hat die Berichte "mit Fleiß erkundet", von denen, die alles "von Anfang selbst gesehen" haben. Also er hat Augenzeugenberichte gesammelt und "in guter Ordnung" niedergeschrieben.
siehe Lk.1,1-4
Mit diesen Bibelzitaten belegst du sehr schön die Denklogik der Inspiration.
Weil es in der Bibel steht, muss es ja wohl auch wahr sein, denn es ist ja schließlich das Wort Gottes. So zirkelschlüssig argumentiert übrigens auch ein Berger.
Roland hat geschrieben:
Die HKM-Bibelfälscher dagegen sind "einhellig der Meinung", das sei alles gelogen.
Nein, die Forschung versucht authentisches von nicht-authentischem zu unterscheiden. Das ist doch wohl noch ein Unterschied.
Roland hat geschrieben:
Das Traurige ist, dass ihr hasserfüllten Atheisten ausschließlich die Perversion dessen, was Jesus gesagt hat, als "wirklichen Geschichte des Christentums" bezeichnet.
Der gute Jesus kann wirklich nichts dafür, dass man ihn seiner eigenen Religion beraubt hat und gerade seinem Volk so viel Unrecht angetan hat.
Das haben NT-Schreiber und die frühen Kirchenväter in seinem Namen besorgt.
Hasserfüllte Atheisten habe ich noch keine getroffen. Man sollte kritisches Hinterfragen nicht mit Hass verwechseln.
"Jeder vernünftige Verstand beginnt mit einem lebensbejahenden Atheismus. Er befreit die Seele von Aberglauben, Schrecken, Duckmäusertum, gemeiner Willfährigkeit und Heuchelei und schafft Raum für das Licht des Himmels".
(George Bernard Shaw, brit. Dichter, 1856-1950)