Halman hat geschrieben:Darf ich mich kurz einmischen? Falls meine "Einmischung" unerwünscht ist, ziehe ich mich zurück
Wenn ich mich recht erinnere, warst du es, der „annehmen wollte, dass es Gott gibt“, aber dann irgendwie nicht sagen konnte, woran er dabei genau denkt.
Mal sehen, ob du weiter gekommen bist…
Halman hat geschrieben:Wenn Wissenschaftler bspw. steinzeitliches Werkzeug finden, oder Höhlenmalereien, dann folgern sie, dass diese von Menschen (oder nahen Verwandten der Gattung Homo) hergestellt wurden und zwar deshalb, weil die Funde plausibler durch die Annahme eines Herstellers oder Malers erklärt werden können als durch unpersönliche Ursachen.
Wie es der Zufall so will, wissen die Wissenschaftler (vermutlich nur vom Hörensagen), was ein Mensch ist, d.h. der Kandidat für ihre Vermutung liegt explizit vor – kein Problem.
Zeig mir den Kandidaten, wenn du „annimmst, dass es Gott gibt“.
Zitat- Halman: „
Die beschleunigte Expansion des Raumes können wir…“
Die Physikbeispiele sind ein regelrechter Running-Gag. Ich muss jedes Mal lachen.
Du hast keine Ahnung, was du machen sollst, um „anzunehmen, dass es Gott gibt“.
Hier dein hilfloser Versuch:
„
Die extreme Feinabstimmung der Expansionsrate des Universums kann allerdings als ein Hinweis auf einen Feinabstimmer gedeutet werden. Nehmen wir als Genauigkeit des Wertes die Anzahl aller Sandkörner der Stränd der Erde, so würde die Hinzufügung oder Wegnahme nur eines Sandkornes dazu führen, dass wir nicht hier wären. Zufall?“
Was haben wir hier?
-> eine Genauigkeit (vermutlich von dem berechnet, der auch das Wetter maximal drei Tage im Voraus berechnen kann - beeindruckend).
Im Endeffekt soll es also das Wort „Feinabstimmer“ richten.
Das Dumme daran ist, dass „Feinabstimmer“ wieder nur eine ulkige Handlungsvermutung ist, mehr nicht.
Die Anfangsfrage lautet: „wer soll die Welt erschaffen haben?“
Jetzt lautet die Frage: „wer soll der Feinabstimmer sein, der die Welt erschaffen haben soll?“
Angenommen du verwendest dein ganzes „Physikverständis“, denkst du dann tatsächlich, dass du jetzt explizit einen Kandidaten vor dir hast, dem du ganz dingend (noch bevor er sich bewegt) einen Namen geben solltest und ein religiöses Ritual aufführen musst?
(Tipp: bei „Ja“, solltest du die Frage beantworten können, ohne dass die Frage wieder am Ende übrig bleibt)
Halman hat geschrieben:Bevor so eine Frage gestellt wird, muss man erstmal einen Grund oder Gründe kennen, die einem zur Wer-Frage führen. Der so Fragende geht bereits von der Prämisse aus, dass da jemand war oder ist, der es gemacht hat.
Deshalb sage ich ja auch dazu, dass die Frage aus dem Schöpferverdacht stammt – aber toll, dass wir darüber gesprochen haben.
Halman hat geschrieben:Außerdem kann so ein anfänglicher Schöpferverdacht auch erhärtet werden, wodurch dieser dem Fragenden glaubhafter erscheint als ein spekualtives Multiversum zu postulieren, um die extreme Feinabstimmung der Naturkonstanten zu erklären.
Der Verdacht darf bestehen bleiben – kein Problem.
Ein Problem entsteht, wenn man so tut, als wüsste man mehr, als die daraus resultierende Frage, „wer es gemacht haben soll“.
Halman hat geschrieben:Außerdem ist Gott im christlichem Verständnis nicht nur als Titel (genau dies ist dieses Wort, ein Titel) für einen Weltenschöpfer gedacht. Ginge es nur um eine personale Schöpferidee, könnte man Deist sein. Der christliche Gott umfasst mehr "Dimensionen" als die Schöpfervorstellung.
So viel mehr, dass du hier genau Null konkrete Punkte nennst.
„Dimensionen“ hört sich putzig an, ist aber inhaltsleer.
Halman hat geschrieben:Ich verstehe Dein Problem nicht. Offenkundig geht ThomasM ebenso wie ich von einem personalen Gott aus. Er glaubt also an eine göttliche Entität mit Persönlichkeit. Dabei muss es sich offenkundig um eine sehr mächtige und intelligente Persönlichkeit handeln, denn immerhin fungiert sie im Glaubensystem als Schöpfer und Erhalter des Universums. Damit liegt doch bereits eine Ahnung vor, nämlich die Ahnung von einer göttlichen Person.
Schau mal, wenn du ganz viel nachdenkst und ganz viel sammelst, aber am Ende immer noch fragen musst „
wer soll das eigentlich sein?“, dann hast du immer noch
keine Ahnung.
Es bringt nichts zu behaupten, dass du „Ahnung von einer göttlichen Person“ hast, denn sobald jemand fragt „wer soll das eigentlich sein“ musst du mit deinen lustigen Physikanalogien anfangen und versuchen den Fragesteller dazu zu bringen, dass er sich auch vor der Frage verbeugt.
=> Wenn du in dieser Ahnungslossituation einen Namen vergibst („Gott“) und eine „Beziehung zu einem Gegenüber“ aufbaust, dann benennst du nur eine Frage und baust eine Beziehung zu ihr auf, mehr nicht.
Mach einen Selbstversuch und vergebe einer ungelösten Frage einen Namen und versuche den Charakter dieser „Person“ herauszufinden. Es wird funktionieren.
Halman hat geschrieben:Und hier nähern wir uns Deiner wahren Motivation, warum Du, einer "Silberkugel" gleich, ähnlich einem Vampier- und Werwolf-Jäger, hier auf Christen-Jagd bist.
Religion ist ein sehr komplexes Phänomen und Deine "eindimensionale" Sicht darauf wird dieser Thematik nicht gerecht.
Vor wenigen Wochen begegnete ich in einem interkulturrellen Dialog, in dem ein Gemisch aus FÄrsÄ«, Englisch und Deutsch gesprochen wurde, persönlich Flüchtlingen, vorwiegend Christen aus dem Iran, welche vor der religiös motivierten Christenverfolgung geflohen waren.
Ich verfolge Christen, wenn ich darauf hinweise, dass das „Abgleichen des Glaubens“ auf sehr „amüsant gewalttätige Art" durchgeführt wurde und wird?
Naja…
Die Wahrheit ist, dass du selbst vom Zweifel gejagt wirst.
Es ist dein eigenes Hirn, das die Selbsttäuschung loshaben möchte.
Die Situation, dass du eine Frage wie eine Antwort behandelst, hat mit mir nichts zu tun. Das Problem hast du dir selbst zuzuschreiben bzw. dem, der dir diese lustige Suggestion untergeschoben hat (vermutlich in Kindheitstagen).
Zitat-Halman: „
einer "Silberkugel" gleich, ähnlich einem Vampier- und Werwolf-Jäger “
Sorry, an diesen lustigen Namensspielchen beteilige ich mich nicht.
Ich habe so einen „Versuch“ auch bei „ThomasM“ beobachtet. Vermutlich wird es eng für euch und deshalb versucht ihr „einen verbalen Ablenkungszusammenhang“ auszuspielen.
Interessiert mich aber nicht.