Nein, schräg ist vor allem der Zirkelschluss des Paulus:closs hat geschrieben:Dieser Vers ist unterm Strich irrelevant - es geht nur um die Annahme Gottes als Entität. - Paulus hat für Dich eine viel größere Bedeutung, weil Du mit ihm eine schräge Argumentation aufbauen kannst.sven23 hat geschrieben: und auf dem "gespürten" Zirkelschluss des Paulus, dass die Bibel das Wort Gottes ist, weil es in der Bibel steht.
Die Bibel ist Gottes Wort, denn es steht geschrieben „alle Schrift ist von Gott eingegeben“.
Und dessen kritiklose Vergötzung der Biblianer.
Außerdem hat Paulus eine sehr große Bedeutung. Ohne ihn gäbe es das Christentum wahrscheinlich gar nicht. Er macht den größten Teil des NT aus, weshalb man auch zu Recht vom Paulinismus spricht.
Was heißt, sonst nichts? Das ist das alles entscheidende Argument: die Anwendung einer wissenschaftlichen Methodik, ohne Glaubenbekenntnisse.closs hat geschrieben:Falsche Argumentation, denn: Die HKM kann die Texte in ihrer Art untersuchen und begründen UND zum Ergebnis kommen, dass unter dieser Perspektive das Ergebnis einer Naherwartung rauskommt - ein methodisches Ergebnis, sonst nichts.sven23 hat geschrieben:Weil die Naherwartung gegen die behauptete Göttlichkeit Jesu spricht, kann sie aus Sicht der Glaubensdogmatiker nicht sein. Hier soll sich also die Textbefundlage an die Glaubensdogmatik anpassen.

Nein, die Forschung muss per Definition ergebnisoffen sein, Glaubensdogmatiker benötigen Glaubensbekenntnisse, auf denen sie aufbauen. Die Ergebnisoffenheit geopfert.closs hat geschrieben: - Aber sie kann NICHT beanspruchen, dass die HKM mit ihrer Methodik die einzige ist, die für historische Wahrheit zuständig ist. - Denn es kann unter geistigen Gesichtspunkten ("Es gibt Gott") sehr wohl sein, dass Jesus historisch KEINE Naherwartung hatte - bei gleicher Quellenlage. - Die HKM ist ausschließlich in ihrem methodischen Rahmen ergebnisoffen - das gilt übrigens umgekehrt für theologische Untersuchungen auch: Auch Ratzinger ist lediglich ergebnisoffen im Rahmen SEINER Perspektive, dass es Gott gibt.
Nur jeder zweite?closs hat geschrieben:Das ist schlicht FALSCH - im Grunde sagst Du, dass nur jeder zweite Glaube ein Glaube ist.sven23 hat geschrieben:Nein, der nicht-Glaube an übernatürliche Wunder ist kein Glaubensentscheid, sondern spiegelt die Befundlage unserer Welt wider. (kein übernatürliches Zerreißen geschichtlicher Wirkungszusammenhänge). Umgekehrt ist ein Glaubensentscheid notwendig, sich gegen die Befundlage zu stellen.![]()
Fakt ist, dass wir keine übernatürlichen Wunder kennen, heute nicht, und vor 2000 Jahren wird es nicht anders gewesen sein. Dass die Wunder Jesu im Laufe der Zeit immer weiter gesteigert wurden, spricht für ihrer literarische Fiktion.
Aber nur aus besagten Gründen.closs hat geschrieben:Falscher Ansatz: Er weiß, dass er die HKM braucht und er will sie auch.sven23 hat geschrieben:Ratzinger weiß, dass die historisch-kritische Methode für den wissenschaftlichern Anspruch und damit den Verbleib an den Universitäten unverzichtbar ist.
Dann erklärt man einfach alles, was einem nicht in den glaubensideologischen Kram passt, zu nicht-Sachergebnissen. Damit kann man einen Laien closs beindrucken, aber nicht die Forschung.closs hat geschrieben:Auch falsch: Die Sachergebnisse sind überhaupt nicht sein Problem.sven23 hat geschrieben:Allein die Ergebnisse gefallen ihm nicht.
Nein, es gibt nur einen redlichen Umgang mit den Ergebnissen der Forschung. Man darf gespannt sein, wie lange Konzelmann noch Aktualität besitzt.closs hat geschrieben:Du bastelst Dir irgendwein ideologisches Gebäude und drehst es so lange, bis Du zu den Redlichen gehörst - das ist eine Sackgasse.sven23 hat geschrieben:Er wird damit leben müssen und vielleicht hat man eines Tages den Mut zur Redlichkeit, damit offen und ehrlich umzugehen.
Ratzinger wollte den Anschein der Wissenschaftlichkeit wahren, gleichzeitig durch die Hintertür Glaubensbekenntnisse einschleusen. Das funktioniert nicht. Das hätte ihm auch jeder in der Forschung arbeitende vorher sagen können.closs hat geschrieben:Nee - sein Versuch, eine kritisch-rational begründete Wissenschaft auf Kosten des kritisch-rationalen Aspektes zu erweitern, kam nicht gut an. - Das kann man verstehen - INSOFERN meinerseits keine Kritik an den Ratzinger-Kritikern.sven23 hat geschrieben:Umgekehrt, sein rumpfuschen in den Ergebnissen der Forschung wurde zu Recht abgestraft.
2000 Jahre Reliqienverehrung hat sehr wohl was mit Windeln und Vorhäuten zu tun. Die Kirche wollte den einfachen Gläubigen was zur Anschauung präsentiern nach dem Motto: seht her, Jesus hat wirklich gelebt. In diese Windel hat der Sohn Gottes geschissen.closs hat geschrieben: also Anhaltspunkte im Dasein zur Anknüpfung an geistige Hintergründe (die sicherlich NICHTS mit Vorhäuten und Windeln zu tun haben) - Aber wie gesagt: Mich stört das genauso - aber halt aus anderer Warte.
