closs hat geschrieben:War meinerseits anders gemeint - nämlich ob einer oder viele leiden. - Und da gibt es für den jeweils Betroffenen KEINEN Unterschied.
Eben doch, es sei denn, das Schicksal deiner Mitmenschen ist dir egal. Wenn du mitansehen und erleben mußt, wie deine Angehörigen verhaftet, verschleppt, vergewaltigt, gefoltert und getötet werden, dann wird das auch dein eigenes Leid noch vergrößern. Selbst wenn du überlebst, bist du vielleicht ein Leben lang traumatisiert bleiben.
closs hat geschrieben:
Genau das wissen wir ja nicht, weil wir immer in Fremdsicht sind.
Was heiß hier Fremdsicht. Wir sehen doch, daß Gott in der Vergangenheit nicht eingegriffen hat und es auch gegenwärtig nicht tut. Sonst müßten wir nicht über das Theodizee-Problem reden.
closs hat geschrieben:
Auch hier wissen wir nicht, wie "schnell" ein schneller Tod für den Betroffenen ist. - Ich kann mir gut vorstellen (weiß es aber nicht), dass ein (in Außensicht) "schnell" Sterbender subjektiv "genau so lang" leidet wie ein (in Außensicht) "langsam" Sterbender.
Also wenn jemand abends ins Bett geht und morgens nicht mehr aufwacht, dann ist das ein deutlich sanfterer und angenehmerer Tod als jahrelanges Siechtum, mit großen Schmerzen, ohne Hoffnung auf Besserung. Soviel Empathie sollte auch einem Christen gegeben sein, bei aller Außensicht.
closs hat geschrieben:
- "Liebes Finanzamt, nach reiflicher Überlegung teile ich Ihnen mit, dass ich hiermit aus der Steuer austrete".

Kannst ja mal die Probe aufs Exempel machen, dann wirst du den Unterschied zwischen Gott und Finanzamt feststellen. Beim ersten wirst du keine Resonanz erfahren, beim letzteren schon.
