Warum läßt Gott so viel Leid zu?

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sven23
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#341 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Nov 2013, 05:59

JackSparrow hat geschrieben:
Also sind fest installierte Naturgesetze - das heißt eine 50%-Zufallsverteilung - statistisch betrachtet immer noch die gerechteste Lösung.

Das würde aber nur zutreffen für Menschen, die miteinander in Interaktion treten. Einem Verlierer steht ein Gewinner gegenüber. Es gibt aber auch viel Leid ohne menschliches Verschulden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#342 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Nov 2013, 06:25

closs hat geschrieben: Aus meiner Sicht liegt der Schlüssel zur Beantwortung darin, dass jeder Mensch nur einmal stirbt - dass es also qualitativ egal ist, ob EIN Mensch oder eine Million Menschen verhungert. Das Leid ist dasselbe (man kann Leid nicht addieren, weil es dem EINEN Betroffenen nichts nützt).


Das stimmt so nicht. Auch das Ausmaß, also die Quantität des Leids (auch im Tierreich) wird unter Theologen heftig diskutiert.
Tod ist nicht gleich Tod. Dem einen ist ein schneller Tod gegönnt, der andere hat oft jahrelanges oder lebenslanges Leid hinter sich.
Auch kann das Leid der anderen das eigene Leid noch vergrößern, wenn man sich noch einen Rest an Emphatie bewahrt hat. Also ganz so einfach ist es nicht mit dem Leid.

Warum greift aber ein allmächtiger und liebender Gott nicht helfend ein und erhört die Gebete nicht?
Der Schlüssel zur Beantwortung dieser Frage liegt ganz woanders. Wenn man einen nicht existenten Gott postuliert, löst sich auch diese Frage auf.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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barbara
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#343 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von barbara » Sa 9. Nov 2013, 08:32

sven23 hat geschrieben:Wo ist hier die Rolle Gottes? Ist er Verursacher (weil er es so gefügt hat)?
Ist er nur Zuschauer? Könnte er helfen und wenn ja, warum tut er es nicht?
Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Eine Welt ohne Leid wäre eine so sehr andere Welt, sie wäre gar nicht vorstellbar.

Es gibt zB Kinder, die haben kein Schmerzempfinden - die fühlen also diese bestimmte Form von Leid nicht. Die werden selten alt - die müssen ständig daran gehindert werden, nicht an sich selbst rumzuknabbern, die legen ihre Hand auf eine heisse Herdplatte und kriegen es erst mit, wenn es nach verbranntem Fleisch riecht...

Und eben, es gibt eine Grenze des Leids: die ist der Tod, und die steht allen Menschen offen. (solang sie nicht von andern Menschen daran gehindert werden). Die Frage "warum ausgerechnet soviel" würde sich allerdings auch stellen, wenn es noch zehn Mal mehr wäre - oder zehn Mal weniger.

Was ist denn eigentlich die atheistische Antwort auf die Frage "warum gibt es so viel Leid?"

gruss, barbara

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#344 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von barbara » Sa 9. Nov 2013, 08:34

Pluto hat geschrieben:Mit diesem verbrannten Kind vielleicht nicht, aber ich kann dir versichern, dass es millionen Menschen auf der Welt gibt, denen es schlecht geht, weil sie win Leben in Armut und Hunger ertragen müssen.
Jede Minute sterben irgendwo auf der Welt rund 20 - 30 Kinder einen elenden Hungertod.

Warum lässt ein barmherziger Gott das zu?

Warum lassen Menschen das zu? Hunger ist ein rein menschliches Problem- ein logistische Aufgabe. Eien Aufgabe, die grundsätzlich lösbar ist.

Allerdings hat auch ein Leben in Armut seine schönen Seiten - und auch ein Leben als Milliardär in allem Luxus schützt nicht vor Leid und Unglück.

gruss, barbara

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#345 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von barbara » Sa 9. Nov 2013, 08:35

sven23 hat geschrieben: Warum greift aber ein allmächtiger und liebender Gott nicht helfend ein und erhört die Gebete nicht?

Woher weisst du, dass er das nicht tut? Woher weisst du, was leidende Menschen beten? Und worin die Hilfe besteht, die sie sich wünschen?

Das ist eine extrem schlecht belegte Behauptung, die du da mit deiner Frage implizierst!

gruss, barbara

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#346 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Vitella » Sa 9. Nov 2013, 09:21

barbara hat geschrieben: Was ist denn eigentlich die atheistische Antwort auf die Frage "warum gibt es so viel Leid?"
gruss, barbara

Gute Frage.
Weil Gott nicht hilft geht dann ja nicht mehr.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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sven23
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#347 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Nov 2013, 09:32

barbara hat geschrieben:
Woher weisst du, dass er das nicht tut? Woher weisst du, was leidende Menschen beten? Und worin die Hilfe besteht, die sie sich wünschen?

Das ist eine extrem schlecht belegte Behauptung, die du da mit deiner Frage implizierst!

gruss, barbara

Nein, im Gegenteil ist sie sogar sehr gut durch die realen Fakten belegt. Die Fälle, in denen Gott nachweislich nicht geholfen hat, übertreffen die Fälle, in denen er angeblich geholfen haben soll, um das zig millionenfache.
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#348 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Nov 2013, 09:38

barbara hat geschrieben:
Warum lassen Menschen das zu? Hunger ist ein rein menschliches Problem- ein logistische Aufgabe. Eien Aufgabe, die grundsätzlich lösbar ist.


Technisch wäre sie heute lösbar. Die Überflussgesellschaft wurde erst möglich durch Industrie- und Agrarrevolution. Der Rest der Menschheitsgeschichte war eigentlich immer von Mangelwirtschaft geprägt. Der Hungertod schwebte als Damoklesschwert immer über den Köpfen, auch Hochkulturen waren davor nicht sicher, wie die Geschichte immer wieder gezeigt hat.
Als der Mensch noch als Jäger und Sammler durch die Wälder streifte, war Hunger sicher allgegenwärtig und besonders im Winter ein existentielles Problem. Das kann man aber niemandem als Verursacher vorwerfen, selbst Jahwe nicht, der ja erst viel später erfunden wurde.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#349 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Vitella » Sa 9. Nov 2013, 09:50

sven23 hat geschrieben:Die Fälle, in denen Gott nachweislich nicht geholfen hat, übertreffen die Fälle, in denen er angeblich geholfen haben soll, um das zig millionenfache.

und wo kein Gott ist, wer macht dann was.? Spielt keine Rolle ob etwas viel oder weniger ist.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#350 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Sa 9. Nov 2013, 10:35

Vitella hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Fälle, in denen Gott nachweislich nicht geholfen hat, übertreffen die Fälle, in denen er angeblich geholfen haben soll, um das zig millionenfache.

und wo kein Gott ist, wer macht dann was.? Spielt keine Rolle ob etwas viel oder weniger ist.

Menschen können Leid verursachen, aber auch versuchen, es zu verhindern oder abzumildern. Der Mensch ist nun mal ein ambivalentes Wesen. Soziales Verhalten, aber auch Aggression gegenüber Artgenossen haben uns seit Millionen von Jahren begleitet. Mehr dazu hier
Es fällt dem Menschen offenbar nicht leicht, sein evolutionäres Erbe abzulegen.
Auch nicht von Menschen verursachtes Leid will gelindert werden, dazu bedarf es Menchen mit sozialem Engagement.

Daß Gott kein Leid verhindert, wird doch niemand bestreiten. Manche halten es sogar für notwendig, um den Menschen zu Gott hinzubeugen. Klingt verrückt, und ist es auch, imo natürlich.
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