Du drückst dasselbe mit anderen Worten aus, was ich gesagt habe. - Mir ging es darum, dass die HKM somit kein Teil der Theologie ist.Münek hat geschrieben:Die HKM ist keine Geschichts-Diziplin, sondern eine Methode der Auslegung historischer Texte. Sie ist nicht auf biblische Texte beschränkt.
Du verwechselst Perspektiven-Wechsel mit "Eiern".Münek hat geschrieben:Rin die die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln.
Geschenkt. - Das Entscheidende ist doch, dass Du damit ebenfalls erkennst, dass es hier um Auslegung von Rezeption und nicht um Auslegung des Originals geht - damit ist doch das Wesentliche erkannt.Münek hat geschrieben:Das kann man nicht so sehen - das IST so!
Sie haben diesen Irrtum nicht weggelassen, weil sie ihn in ihren Quellen und/oder in ihrem Verständnis vorgefunden haben. - Der nächste Schritt, wäre zu reflektieren, WARUM es diesen Irrtum gab - und dazu gibt es historisch hinreichende Erklärungen.sven23 hat geschrieben:Gerade weil unbekannte Schreiber am Werk waren, muss man sich doch fragen, warum sie den Irrtum der Naherwartung nicht einfach wegließen
Der entscheidende Schritt jedoch ist die Frage:
Was hat Jesus mit seinem "Das göttliche Reich ist nahe" gemeint:
a) Er hatte selber eine Naherwartung.
b) Er wollte die damalige Naherwartungs-Stimmung umdeuten in seinem Sinne.
Du und die HKM sagen im wesentlichen a) - weil sie in ihrem Ansatz gar nicht anders können. - Die systematische Theologie und ich sagen im wesentlichen b - weil sie in ihrem Ansatz gar nicht anders können.
Verstehe ich nicht - WO unterscheidet sie?sven23 hat geschrieben:Nicht trotzdem, sondern weil sie unterscheidet.
Stimmt genau - aber doch nicht in Sinne einer Vorwegnahme der Apokalypse - da liegt doch der Irrtum.sven23 hat geschrieben:Der Paradigmenwechsel lag ja gerade darin, dass Jesus annahm, die Heilswende habe schon begonnen und die Vollendung stehe unmittelbar bevor.
Das ist ein super Beispiel für die Profanisierung einer geistigen Erkenntnis - profan aufgeklärt.sven23 hat geschrieben: Platon meint doch wohl damit, dass man Wissen, auch scheinbar sicheres Wissen, hinterfragen darf. Eine Position des kritischen Rationalismus.
Doch - im tiefsten philosophischen (ich würde es "ontologischen") Sinne ist es aber genau so. - Wenn man Descartes nicht versteht bzw. ablehnt, kann man das nicht verstehen. Nur durch diese Reduktion durch Nicht-Verständnis kann man überhaupt die Spät-Aufklärung begründen: Man zieht den Boden unter den Füßen weg und nennt es Fortschritt.sven23 hat geschrieben:Aber dass man nun gar nichts wüßte, ist ja nun auch Blödsinn.
Um im Bild zu bleiben: Man hat sich heute mit den Mittelgebirgs-Hügeln als Gipfel arrangiert und nennt es "Aufklärung". - (Nicht nur) Mir ist das zu wenig.Pluto hat geschrieben:Jeder hat halt seinen Lieblingsspruch, den er gerne"Gipfel" bezeichnen möchte.