Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

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sven23
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#331 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von sven23 » So 6. Dez 2015, 17:10

closs hat geschrieben:Nein - da dieser Vorgang in der naturalistischen Welt stattfindet, wird er naturalistisch erklärt werden können - selbst wenn er NOCH nicht erklärt werden kann.
Verstehe, wenn er in literarischer Form in der Bibel stattfindet, ist es ein Wunder, sonst nicht. :lol:
Da läuft wohl unter Selbstimmunisierung.

closs hat geschrieben: Allein dieser Versuch ist albern - wenn doch alle Vorgänge, die in der naturalistischen Welt stattfinden, prinzipiell naturalistisch erklärt werden können.
Dann sag das mal den Esoterikern. Damit zerstörst du einen ganzen Wirtschaftszweig. :lol:

closs hat geschrieben: Selbst wenn Jesus Fische zur Speisung vom Himmel fallen lassen würde, dann deshalb, weil er mit Hilfe der Natur irgendwas gedeichselt hat, was wissenschaftlich beschreibbar wäre.
Auch wenn man ein Naturphänomen quasi auf Knopfdruck herbeiführen kann, hätte das Wunderstatus.
Zu deiner Beruhigung: passiert nur in der Bibel. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#332 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von closs » So 6. Dez 2015, 17:30

sven23 hat geschrieben:Verstehe, wenn er in literarischer Form in der Bibel stattfindet, ist es ein Wunder, sonst nicht.
:?: :?: - Auch in der naturalistischen Welt wäre es ein Wunder. - Was möglicherweise dazu einladen würde zu definieren, was man unter "Wunder" versteht.

sven23 hat geschrieben:Dann sag das mal den Esoterikern.
Wenn da Leute um einen Tisch rumsitzen und einen auf Medium machen UND es ertönt eine Stimme, ist das ebenfalls naturwissenschaftlich beschreibbar. - Alles, was in das Hier hineinkommt, findet unter naturwissenschaftlichen Bedingungen statt.

sven23 hat geschrieben:Auch wenn man ein Naturphänomen quasi auf Knopfdruck herbeiführen kann, hätte das Wunderstatus.
Gibt es doch ständig. - Neulich war mal in der Sendung mit dem "w" (ich glaube, die Sendung heisst sogar "WIssen") ein BEricht über einen Fischregen irgendwo in Großbritannien oder sonstwo. - Da war wohl irgendwo eine Wasserhose gewesen, die die Fische hochgesaugt hatte und irgendwo wieder runtergelassen hat - ausgerechnet über einem Kaff.

Jetzt wäre die rein definitorische Frage: Ist es aus Sicht der Leute, die einen Fischeregen erleben, ein "Wunder" oder nicht?

Das ist das eine - das andere ist: Was von dem, was in der Bibel als "Wunder" beschrieben wird, ist wörtlich zu verstehen oder als literarisches Instrument zu verstehen. - Nicht, dass ich es wüsste - aber auch das müsste miteinbezogen werden.

R.F.
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#333 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von R.F. » So 6. Dez 2015, 17:31

Savonlinna hat geschrieben: - - -
Natüralismus ist eine Weltanschauung, die Naturwissenschaften sind das nicht.
- - -
Hier sollte man zwischen ideologisch unabhängigen Naturwissenschaften, etwa weite Bereiche der Physik, und den sich historisch betätigenden Naturwissenschaften unterscheiden. Erwin Chargaff schrieb mal, dass die Naturwissenschaft ihre Unschuld verlor, als sie begann, sich historisch zu betätigen.

Dass man es in den Wissenschaften mit der Wahrheit auch nicht genauer nimmt als in den übrigen Bereichen des Lebens, dürften nur hoffnungslos Blauäugige bestreiten. Es wird behauptet, dass eine gewissen Selbstkontrolle den nötigen Standard garantiere. Doch das ist höchstens zum Teil richtig. Denn hier stellt sich die Frage, ob und inwieweit die Kontrolleure ideologisch vorbelastet sind. Gemeint sind hier natürlich nicht Forschungsergebnisse, die sich die Technik nutzbar macht. Denn hier entscheidet der Käufer über Sinn und Nutzen...

Ich behaupte ja nicht, dass sich junge Naturwissenschaftler der vielen Falschinterpretationen von Fakten bewusst sind. Die meist einseitige Bildung macht ihnen diese Erkennen unmöglich, wie man auch in diesem Forum feststellen kann.

R.F.
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#334 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von R.F. » So 6. Dez 2015, 17:33

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Natüralismus ist eine Weltanschauung, die Naturwissenschaften sind das nicht.
Man kann das auch bei Wikipedia nachlesen.
Wobei der Berührungspunkt darin liegt, daß es laut Naturalismus keine Phänomene gibt, die naturwissenschaftlich nicht erklärbar wären.
Mein lieber Sven, nun mach' mal ‘nen Punkt! Kein Mensch weiß, was Leben wirklich ist. Und dennoch behauptet die “Wissenschaft”, dass Leben autonom entstanden sei.

Des Weiteren behaupten welche, dass es die eine Zeit nicht gäbe - woraus sie Hirn-Gespinste wie die relativistischen Phänomen ableiten. Auch hier zeigt sich, dass manches in der Wissenschaft nichts anderes als Ausfluss von extremem Sektierertum ist.
Zuletzt geändert von R.F. am So 6. Dez 2015, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.

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sven23
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#335 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von sven23 » So 6. Dez 2015, 17:46

closs hat geschrieben: Was möglicherweise dazu einladen würde zu definieren, was man unter "Wunder" versteht.
Gibts doch alles, bitte sehr:

"Im engeren Sinn versteht man darunter ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Vernunft und Erfahrung und den Gesetzlichkeiten von Natur und Geschichte scheinbar oder wirklich widerspricht. Dabei ist zu beachten, dass die heutige Vorstellung von einem Wunder als „übernatürlich“ erst in der Neuzeit entstand; sie setzt Wissen um die Existenz von Naturgesetzen voraus."
Quelle: Wikipedia

closs hat geschrieben: Wenn da Leute um einen Tisch rumsitzen und einen auf Medium machen UND es ertönt eine Stimme, ist das ebenfalls naturwissenschaftlich beschreibbar. - Alles, was in das Hier hineinkommt, findet unter naturwissenschaftlichen Bedingungen statt.
Logisch, wenn jemand im Nebenzimmer quasselt. :lol:
Der Punkt ist doch, daß sich solche behaupteten "Phänomene" unter kontrollierten Bedingungen nicht wiederholen lassen.

closs hat geschrieben: Gibt es doch ständig. - Neulich war mal in der Sendung mit dem "w" (ich glaube, die Sendung heisst sogar "WIssen") ein BEricht über einen Fischregen irgendwo in Großbritannien oder sonstwo. - Da war wohl irgendwo eine Wasserhose gewesen, die die Fische hochgesaugt hatte und irgendwo wieder runtergelassen hat - ausgerechnet über einem Kaff.

Jetzt wäre die rein definitorische Frage: Ist es aus Sicht der Leute, die einen Fischeregen erleben, ein "Wunder" oder nicht?
Heute nicht, weil die natürlichen Ursachen bekannt sind. Könnte allerdings jemand ein solches Ereignis auf Knopfdruck herbeiführen (darum ging es doch), dann wäre das auch sehr wundersam.

closs hat geschrieben: Das ist das eine - das andere ist: Was von dem, was in der Bibel als "Wunder" beschrieben wird, ist wörtlich zu verstehen oder als literarisches Instrument zu verstehen. - Nicht, dass ich es wüsste - aber auch das müsste miteinbezogen werden.
Wahrscheinlich gab es diese Wunder gar nicht und sie sind eine literarische Erfindung. Wundergläubigkeit war aber damals im Judentum weit verbreitet. Insofern spiegeln die Wundergeschichten auch die Stimmung der Zeit wieder.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#336 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von sven23 » So 6. Dez 2015, 17:53

R.F. hat geschrieben: Des Weiteren behaupten welche, dass es die eine Zeit nicht gäbe - woraus sie Hirn-Gespinste wie die relativistischen Phänomen ableiten. Auch hier zeigt sich, dass manches in der Wissenschaft nichts anderes als Ausfluss von extremem Sektierertum ist.
Ist dir eigentlich bewußt, daß z. b. dein Navi im Auto ohne die Korrektur der relativistischen Effekte gar nicht funktionieren würde, oder sehr ungenau wäre?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#337 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von R.F. » So 6. Dez 2015, 18:48

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Des Weiteren behaupten welche, dass es die eine Zeit nicht gäbe - woraus sie Hirn-Gespinste wie die relativistischen Phänomen ableiten. Auch hier zeigt sich, dass manches in der Wissenschaft nichts anderes als Ausfluss von extremem Sektierertum ist.
Ist dir eigentlich bewußt, daß z. b. dein Navi im Auto ohne die Korrektur der relativistischen Effekte gar nicht funktionieren würde, oder sehr ungenau wäre?
Ach Sven, das behaupten die vielen, die weder Einsteins Gedanken-Experimente kennen, noch mit seinen Formeln umgehen können. Nun aber beim besten Willen nicht den Link von Prof. Embacher einstellen. Dieser Herr kann nämlich Einstein nicht...

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#338 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » So 6. Dez 2015, 19:28

R.F. hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Natüralismus ist eine Weltanschauung, die Naturwissenschaften sind das nicht.
Man kann das auch bei Wikipedia nachlesen.
Wobei der Berührungspunkt darin liegt, daß es laut Naturalismus keine Phänomene gibt, die naturwissenschaftlich nicht erklärbar wären.
Mein lieber Sven, nun mach' mal ‘nen Punkt! Kein Mensch weiß, was Leben wirklich ist. Und dennoch behauptet die “Wissenschaft”, dass Leben autonom entstanden sei.
R.F.: Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Nicht die Wissenschaft behauptet das, sondern irgendwelche Ideologen.
Warum glaubst Du ausgerechnet den Naturalisten?

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#339 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von JackSparrow » So 6. Dez 2015, 20:01

R.F. hat geschrieben:Kein Mensch weiß, was Leben wirklich ist.
Gemäß "Biologie für Mediziner", 12. Auflage, Springer-Verlag, ist Leben die Fähigkeit zu Stoffwechsel, Wachstum, Bewegung, Vermehrung und Vererbung.

Des Weiteren behaupten welche, dass es die eine Zeit nicht gäbe - woraus sie Hirn-Gespinste wie die relativistischen Phänomen ableiten.
In einem fliegenden Flugzeug verläuft die Zeit langsamer als am Boden. Das wurde bereits mehrfach gemessen. Mit Hilfe von Uhren, nicht mit Hilfe von Hirngespinsten.

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Savonlinna
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#340 Re: Theologie - Wissenschaft oder überholtes Relikt?

Beitrag von Savonlinna » So 6. Dez 2015, 20:04

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Weltanschauung zeigt nur, wie man die Welt betrachtet -
So ist es.


Savonlinna hat geschrieben: und lässt die Möglichkeit zu, dass andere Welbetrachtungen ebenfalls gültig sind.
Eine Ideologie hält nur die eigene Weltanschauung für richtig.
Deshalb bin ich prinzipiell offen für alles. Aber es ist halt nun mal so, daß die Befundlage das naturalistische Weltbild stützt.
Das "Aber" widerlegt das, was Du vorher geschrieben hast.
Typisch Ideologe. :D

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