E-ben. Der Anspruch basiert auf einer Setzung, die nicht hinterfragt werden darf und deren hermeneutische Schlussfolgerungen dogmatisch als absolute ewig-gültige, göttlich offenbarte Wahrheiten postuliert werden, in deren alleinigen Besitz sich die Römisch-Katholische Kirche wähnt (Selbstimmunisierung gegen Kritik). Das ist Ideologie in reinster Ausprägung.closs hat geschrieben:Du hast es nicht verstanden: Die RKK beansprucht alles nur auf Basis einer VORAUS-gehenden Setzung.Münek hat geschrieben:Und jetzt erzähle mir nicht, dass die Heilige Römisch-Katholische Mutter Kirche diesen Anspruch nicht erhebt.
Im Gegensatz zur RKK beansprucht Wissenschaft gerade NICHT, im Besitz ewiggültiger Wahrheiten zu sein. Das ist doch gerade ihr Gütezeichen, auf solche ideologischen Wahrheitsansprüche zu verzichten. Kritisches Hinterfragen ist hier ausdrücklich erwünscht (Falsifikation), während Zweifel und Infragestellung in der kirchlichen Dogmatik strengstens untersagt ist und u.U. mit Sanktionencloss hat geschrieben:Die materialistischen Weltanschauungen und somit der Kritische Rationalismus und somit die HKM beanspruchen alles auf Basis der VORAUS-Setzung: "Wenn es für uns objektiv nachweisbar, also auch falsifzierbar ist".
bestraft wird (glaubensideologische Kritikimmunisierung).
closs hat geschrieben:Letztlich läuft das auf einen "Glaubensentscheid" gegen die Existenz Gottes hinaus, weil Gott weder nachweisbar noch falsifzierbar ist.
Blödsinn - dass die dogmatisch postulierte Existenz des christlichen Gottes weder nachweisbar noch falsifizierbar ist, ist ausschließlich ein hausgemachtes Problem der Kirche - nicht der Wissenschaft. Letztere kümmert sich nicht um dieses Unvermögen; da sie die Gottes-Existenz-Frage nicht die Bohne interessiert, macht sie darüber auch keine Aussagen (methodologischer Naturalismus).
closs hat geschrieben:Richtig - aber das behindert eine rein sachlich agierende HKM nicht - es behindert "lediglich" bei den Interpretationen.Münek hat geschrieben:Ratzinger fordert von den Exegeten, dass diese vorab von einem Heilsplan eines allmächtigen Gottes ausgehen
Fakt ist, dass "Glaubensentscheidungen transzendenter heilsgeschichtlicher"Art" in der Wissenschaft, auch in der Geschichtswissenschaft nichts zu suchen haben. Daran hält sich die Bibelforschung (AT, NT) als wissenschaftliche Diziplin. Und das ist auch gut so.
closs hat geschrieben:Doch - gerade das tut sie mit ihrem bewussten "Glaubensentscheid": "Wenn es Gott gibt, ist das die Wahrheit - wenn nicht, sind wir daneben".Münek hat geschrieben:Was ich meinte war, dass eine ideologische Institution wie die RKK niemals in Bezug auf ihre postulierten unfehlbaren absoluten Wahrheiten diese Dogmen unter einen Vorbehalt der Wahrheit stellen würden.
Ich kenne ja Deine Vorlieben für Tautologien. Die RKK bedient sich jedenfalls solcher erkenntnisfreier Aussagen nicht. Auf keinen Fall stellt sie als total ideologisches System ihre Dogmen unter einen WAHRHEITSVORBEHALT. Mal wieder eine Deiner nicht belegten Behauptungen.
Du kochst Dein Glaubenssüppchen gern mit folgenden Zutaten: Tautologien, unbelegte Behauptungen, Eisegesen.
closs hat geschrieben:Dann nenne ein Beispiel, das Du NICHT missverstehst.Münek hat geschrieben:Ich rede nicht von Modifizierungen (kosmetischen Weichspülungen und Anpassungen), sondern vom radikalen Infragestellen dogmatischer Wahrheiten in ihrer Substanz (Kerngehalt). Nur darum geht es.
Häh?

closs hat geschrieben:Schön zu hören - aber was nützen solche Feigenblatt-Aussagen in der PRaxis?Münek hat geschrieben: Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Auferstehung eines gestorbenen Menschen zwar mehr als unwahrscheinlich, aber absolut ausschließen kann man dies nicht.
In der Praxis haben sie keine Bedeutung. Wie sollten sie auch?
closs hat geschrieben:Dass alle Fragen über die Welt naturalistisch klärbar sind und kritisch-rational klärbar sind.Münek hat geschrieben:Welche Wunschfunktion treibt den methodologischen Naturalismus?
Das ist doch keine Wunschfunktion.
closs hat geschrieben:Das ist eben NICHT laienhaft, sondern über den System-Tellerand hinausgeguckt...Münek hat geschrieben:Ob dieser laienhaften Ansicht würde sich jeder Exeget verwundert die Augen reiben.
...in das Land der transzendenten Fantasie (Taka-Tuka-Land). Nee - bei diesem gottesgläubigen "über-den Tellerrand-Gucken" muss Wissenschaft die Waffen strecken.