Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

closs
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#311 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Mo 20. Jul 2015, 11:20

sven23 hat geschrieben: Aber warum soll etwas fundamental sein, nur weil seine Wahrscheinlichkeit gegen Null geht?
Geistig geht die Wahrscheinlichkeit gegen Eins - kann ich genauso gegen-behaupten.

sven23 hat geschrieben:Interessanterweise deckt sich das mit den Ergebnissen der heutigen NT-Forschung.
"Interpretationen der HKM-Forschung" wäre besser.

sven23 hat geschrieben:Wen wunderts, daß diese Arbeit abgelehnt wurde?
Niemanden - das ist Sturm-und-Drang - bei uns würde man das "68er Generation" nennen. - Ob es dann wahr ist, steht ja auf einem anderen Blatt - aber das ist das Recht der Jugend.

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sven23
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#312 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von sven23 » Mo 20. Jul 2015, 11:33

closs hat geschrieben:Geistig geht die Wahrscheinlichkeit gegen Eins - kann ich genauso gegen-behaupten.
Aus einer Skala bis 100 ist das immer noch recht bescheiden. ;)

closs hat geschrieben: Interpretationen der HKM-Forschung" wäre besser.
Aber Goethe als geistiger Mensch hatte schon den richtigen Riecher.

closs hat geschrieben: Mit der Kirche hatte er nie viel am Hut - aber vom Christentum hat er viel gehalten
Ist wahrscheinlich auch nur ein Mythos.

Mir willst du zum Gotte machen. Solch ein Jammerbild am Holze!
(Johann Wolfgang Goethe, Dichter 1749-1832)

Es werden wohl noch zehntausend Jahre ins Land gehen, und das Märchen vom Jesus Christus wird immer noch dafür sorgen, daß keiner so richtig zu Verstande kommt.
(Johann Wolfgang Goethe, Dichter,1749-1832)

"Die Geschichte des guten Jesus hab ich nun so satt, dass ich sie von keinem, außer von ihm selbst, hören möchte".
(Johann Wolfgang von Goethe, dt. Dichter, 1749-1832)

http://www.pro-medienmagazin.de/radio/d ... ist-80994/
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Scrypt0n
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#313 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 20. Jul 2015, 12:48

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Konstellationen können aber auch nur erdachte Konstrukte sein.
Der Unterschied zwischen "er-funden" und "ge-funden" ist leider nicht mit säkularen Mitteln (mit historisch-kritischen Mitteln eh nicht) beschreibbar
Die Wahrscheinlichkeiten für die eine oder andere aber durchaus - und zwar auch OHNE willkürlichen Glaubensdogmen. Bringt man letztere ins Spiel kann das nur in Zirkelschlüsse enden.

closs hat geschrieben:Geistige Dinge dagegen sind generell nicht falsifizierbar - man kapiert oder nicht.
Falsch.
Man besitzt diesen oder jenen Wahn (= Glaubensdogmen) - oder nicht.

So ist es richtig. ;)

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Denkt man daran, daß die Bergpredigt nicht von Jesus ist, sondern eine Eigenkomposition von Matthäus, dann ist das gar nicht so weit her geholt.
Auch das ist nicht falsifizierbar
Falsch.
Vieles ist durch die Geschichtswissenschaft selbstverständlich auch dann falsifizierbar, unabhängig davon ob es Vergangenes Betrift.
Niedliche Ausrede aber.

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#314 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Mo 20. Jul 2015, 13:34

sven23 hat geschrieben:Ist wahrscheinlich auch nur ein Mythos.
Da wurden schon ganz andere Zitate gebracht. - Richtig ist ganz sicher, dass Goethe nichts von institutionalisierter Religion hielt - als großer Freigeist darf man sich das leisten. - Vor allem, weil er wusste: "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" - wobei wir wieder in unserer Chiffren-Diskussion wäre. - Ich verstehe Goethe hierbei sehr gut.

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#315 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 20. Jul 2015, 13:39

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ist wahrscheinlich auch nur ein Mythos.
Da wurden schon ganz andere Zitate gebracht.
Behauptungen sind keine Argumente - allein wo ist der Beweis?
Bring sie doch mal, diese "Zitate"! :)

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#316 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von closs » Mo 20. Jul 2015, 13:46

Scrypt0n hat geschrieben:Bring sie doch mal, diese "Zitate"!
Nein - ich behalte mir nach wie vor vor, Dinge nicht zu wiederholen, die hier schon gepostet waren.

Guck lieber mal zurück (gestern), als Pluto und ich mal nah an der Substanz der Thread-Frage waren.

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#317 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Scrypt0n » Mo 20. Jul 2015, 13:50

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Bring sie doch mal, diese "Zitate"!
Nein
War klar dass du wieder Argumentationslos dein Schwänzchen einziehst.
Behauptungen bleiben dadurch aber weiterhin irrelevant. :D

closs hat geschrieben:Guck lieber mal zurück (gestern), als Pluto und ich mal nah an der Substanz der Thread-Frage waren.
Bereits getan.
Außer dass er dich in die Enge gedrängt hat und du wieder in geglaubtes Geschwurbel verfallen hast... ist den letzten Seiten nichts substantielles zu entnehmen.

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#318 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Martinus » Mo 20. Jul 2015, 15:16

Münek hat geschrieben: In Fachfragen sollte man sich als Laie mangels Kompetenz ein wenig zurückhalten. ;)

Nun das wird ja vorbildlich gemacht indem ihr euch zurückhaltet unf die Aussagen der Fachleute zitiert. Das Thread strotzt ja nur so von Zitaten von Lügemann, Blindemann und anderen modernen Theologen. :thumbup: Goethe ist mir allerdings auch irgendwo aufgefallen :o
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#319 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Queequeg » Mo 20. Jul 2015, 15:22

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: ein Anti-Hiob
Oh, nein - "Hiob" ist für mich eine der aussagekräftigsten Bücher der Weltliteratur, dessen Aussagen bis heute nicht auf breiter Ebene verstanden werden. - Es ist geradezu das Problem, dass wir noch auf der Ebene der Freunde Hiobs stehengeblieben sind.

Das Krux der Christenheit überhaupt, also die da oben, die alles verstehen, und die da unten, die wenig bist nichts verstehen. Oder im Aus und Anblick der Nachwehen der immer noch anhaltenden, wenn auch mehr unterschwelligen Konfessionskriege gesagt: Man unterteilt, je nach Konfession und nach vermeintlich theologischer Befugnis die Menschen in Halb, Viertel und manchmal auch Ganzchristen ein.

Warum eigentlich nicht Karl Barth beim Wort genommen:

“Und so darf auch der Mensch ausgehen auf seine Arbeit ... aber auch dichten, denken und musizieren .. essen und trinken, fröhlich und .. traurig sein, lieben und auch einmal hassen ... das alles in eigener Erfahrung und Tätigkeit ... Der wahre Gott... erlaubt es ihm, eben das zu sein, wozu er ihn gemacht hat. Er ist zu vornehm, um ihm das nun doch wieder zu verübeln und zu verwehren.”

Aus einem Aufatz von U. Neuenschwendner, Denker des Glaubens (Gütersloh 1973), dazu abschließend dieser dann höchstselbstens zitiert:

“So erweist sich der Gott der radikalen Gnade in Christus als ein liberaler Gott ... über dem bitteren Du mußt und dem strengen Du sollst erscheint das heitere Du darfst als die Ermächtigung des Evangeliums im Leben”

Christentum könnte doch eigentlich so einfach sein..., aber wer weiß, wieviele Konfessionen allein im letzten Monat das Licht dieser doch etwas sehr wirrsinnigen Welt erblickten, die natürlich alle und definitiv die einzig wahre Lehre Gottes künden...

Was ist das?

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#320 Re: Historische Textkritik- Was bleibt am Ende des Tages?

Beitrag von Münek » Mo 20. Jul 2015, 15:30

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Und wenn Du Behauptungen in die Welt setzt, dann solltest Du diese redlicherweise auch belegen können.
x-mal passiert, aber nicht angekommen. - Und wenn ich in die Theologie eintauchen würde, hättest Du auch Deine Testimonials - zusammendfassend habe ich Dir mehrfach ein Zitat zukommen lassen, dass die Theologie weitgehend davon ausgeht, dass Jesus selbst KEINE Naherwartung des äußeren Gottesreichs hatte.

X-mal passiert? :shock: Das Gegenteil ist der Fall.

Behauptungen sind ja keine Belege. Angesagt sind schriftliche Belege aus dem theologischen Lager, die dem einvernehmlichen Ergebnis der universitären Jesus-Forschung, Jesus habe sich in seiner Naherwartung des Reiches Gottes geirrt, begründet widersprechen. Da kam bisher NICHTS...

- Und wen oder was hast Du denn zitiert? Ich kann mich wirklich nicht erinnern.

- Was verstehst Du unter dem "inneren Reich Gottes" ? Diese Wortschöpfung ist mir als eigenständiger Begriff in der theologischen Literatur noch nicht untergekommen.

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