PeB hat geschrieben: ↑Di 27. Nov 2018, 09:22Einspruch!
Sieht man sich nun aber die Geschichte mit Papa PeB und seinen Töchtern an, kommt man zu dem Schluss, dass bisher ALLES schiefgegangen ist?
Sie haben am Anfang in die Hose gemacht, haben gequängelt, waren ungezogen, haben in der Schule nicht die optimale Leistung gebracht, haben ihr Studium nicht perfekt absolviert, die eine gar geschmissen, benötigen immer noch finanzielle Unterstützung...
Gut, nach einem solchen Maßstab ist wohl alles schiefgegangen.![]()
Du hast aber von Anfang an deinen Maßstab diesem Werdegang angepasst. Von einem Neugeborenen Menschlein erwartet kein Mensch, dass es etwas anderes kann, außer zu leben, essen, schlafen und sich von anderen Menschen versorgen zu lassen. Wir wissen um unsere Grenzen. Klar - das was wir dann lernen müssen, da wird der Maßstab dann schon höher gehängt. Aber das funktioniert auch nur innerhalb der Grenzen der Einzelnen. Man kann von einem Kind nicht Wachstum erwarten, zu Dingen, die bei dem Kind im Kern überhaupt nicht vorhanden sind (Talente, Gaben). In der Erwartung schießen Eltern zwar oft auch über das Ziel hinaus, aber letztendlich muss jeder die Grenzen des Anderen respektieren, wenn man harmonisch miteinander umgehen möchte.
Der Unterschied zu dem Bericht über den biblischen Gott besteht darin, dass scheinbar Gott etwas anderes von den ersten Menschen im "Paradies" und auch später erwartet hat. Und weil sie seine Erwartungen nicht erfüllten, wurden sie bestraft - indem sie aus dem vollkommenen Garten hinausgeworfen wurden.
Aber betrachte ich meine Kinder und was aus ihnen geworden ist, dann ist heute Vieles besser als vor 20 Jahren.![]()
Ziel ist es doch, dass ich meine Kinder dazu ertüchtige, den Anforderungen des Lebens gewachsen zu sein.
So geht es mir mit meinen Kindern auch. Eine Zeitlang dachte ich, sie wären verkorkst und nicht fähig, im Leben vorwärts zu kommen. Aber im Rückblick erscheint alles (die guten und die schlechten Momente) wie ein Puzzle, das zu einem harmonischen Muster zusammengefügt wurde.
Und so betrachte ich auch die Heilsgeschichte. Im Detail ist vieles mutmaßlich schiefgegangen, aber wenn ich es vom Ende her betrachte als den Zeitraum, in dem der Mensch als Kind Gottes aufgezogen wird, dann stelle ich - bei aller Kritik am heute noch immer "unfertigen" Menschen - fest, dass er bis jetzt mehr richtig als falsch gemacht - denn er hat überlebt!
Ist also "überleben" das ZIel des Lebens - das Ziel, welches Gott jedem Menschen setzt?
Diese und ähnliche Fragen kommen mir auch oft, im Zusammenhang mit den biblischen Berichten über den Werdegang der Menschen. Nur, dass ich, je länger ich darüber nachdenke, immer weniger verstehe, was denn wirklich der Sinn des Lebens (mit Gott) bedeutet.
Wenn ich auf die Menschheit schaue, dann ist vieles, was der Mensch tut, Mühe und Versagen. Ständig kommen wir an unsere Grenzen. Religionen lehren aber, dass die Menschen über ihre Grenzen hinaus zur Vollkommenheit kommen sollen. Bei vielen scheinbaren Möglichkeiten gibt es aber oft mehr Grenzen, als Auswege.
Und dann wird in der Bibel wieder von einem "Himmel", der sich außerhalb unseres Lebensraumes befindet. Dass es Menschen gibt, die nach ihrem irdischen Leben dort in der Grenzenlosigkeit leben dürfen und alles Leid und Versagen weg ist. Der "Himmel" ist hier, ziemlich eindeutig, nicht in den Grenzen des irdischen Lebens erkennbar.
Was für einen Sinn soll das Leben innerhalb der irdischen vergänglichen Grenzen also haben?
Wozu sollen wir hier auf Erden das "überleben" erlernen, wenn wir irgendwann in der "unendlichen Welt" keine Grenzen mehr haben?
Warum hat Gott die Menschen nicht von Anfang an befähigt, alles zu tun, um in Harmonie miteinander und mit der Natur zu leben?
Wozu gibt es die Vergänglichkeit, wenn das Ziel die Unendlichkeit ist und man innerhalb der Vergänglichkeit die Unendlichkeit überhaupt nicht erkennen kann ?