sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Klar, es gibt viele, sich widersprechende Kriterien. Das "doppelte Differenzkriterium" besagt, dass nur jene überlieferten Jesusworte authentisch sind, die sich weder aus dem zeitgenössischen Judentum noch dem nachösterlichen Urchristentum erklären lassen. Und so wechseln die Kriterien und Jesusbilder alle paar Jahre.
Stimmt so nicht, das Bild der Forschung ist recht homogen.
Es lässt sich ja leicht nachvollziehen, wieviele verschiedene Jesusbilder da schon gezimmert und wieder fallen gelassen wurden. Während das Jesusbild der Evangelien seit 2000 Jahren in der weltweiten Christenheit von diesen Fälschungsversuchen unberührt bleibt und beiweitem das logischste und stimmigste ist.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: sven23 hat geschrieben: Ist das nicht eine bizarre Glaubensvorstellung?
Ein unehelicher Sohn Gottes muß duch seinen eigenen Tod seinen Vater besänftigen, damit er seinen Groll auf die Schöpfung aufgibt. Und noch grotesker: die Menschheit, die errettet werden soll, muss gem. göttlichem Heilsplan den Sohn Gottes umbringen.
Das ist tatsächlich eine bizarre Geschichte. Sie hat nur mit dem christlichen Glauben nicht das Geringste zu tun.
Ähm, das
ist der christliche Glaube. "Primitive Mythologie" wie Bultmann sagt.
"Unehelich": Die Vorstellung, dass Gott die Frau durch die er Mensch wird zuvor heiraten muss, ist ziemlich albern. "Sohn muss Vater besänftigen": Vater, Sohn und Hlg. Geist sind eine Einheit, niemand muss den anderen besänftigen. "Groll auf die Schöpfung": Das genaue Gegenteil ist der Fall: Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. (Joh. 15, 13). "Menschheit muss Sohn umbringen": Sie hätte ihn auch annehmen können, das war Plan A.
Es wird durchsichtigerweise bewusst alles verdreht, entstellt, veralbert um es dann als "bizarr" zu bezeichnen. Das hat mit dem christlichen Glauben nicht das Geringste zu tun.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Die Trinitätslehre betont ja gerade, dass es nur EINEN Gott gibt und nicht drei Götter.
Den man sich aber aus dreien zusammengebastelt hat.
Nein, logisch erschlossen. Nach der Bibel IST Gott die Liebe:
"Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm." 1. Johannes 4, 16
Liebe ist etwas, was eine Person gegenüber einer anderen empfindet. Wäre Gott eine "Einzelperson", wäre er vor der Erschaffung der Welt nicht Liebe gewesen.
Gott ist aber ewig und unveränderlich (Psalm 102, 25-28, Maleachi 3, 6, Hebräer 13, 8 Jakobus 1, 17), und da Liebe Beziehung bedeutet, Gemeinschaft, sich auf ein Gegenüber bezieht, gab es ihn folglich nie "allein", als "Einzelperson". Er IST Beziehung in seiner Dreifaltigkeit.
Er musste uns auch nicht etwa aus Eigennutz erschaffen, weil er "allein" war, sozusagen als Objekte seiner Liebe. Nein, in seiner Dreifaltigkeit braucht er uns eigentlich nicht, "Gott, der nichts braucht, ruft mit seiner Liebe völlig überflüssige Geschöpfe ins Leben, damit er sie liebe und vervollkommne." (C.S.Lewis)
Also das größte und logischste und biblischste, was man m.E. über Gott sagen kann, ist, dass er liebevolle Gemeinschaft ist.
sven23 hat geschrieben:Roland hat geschrieben: Niemand weiß zwar, wie überhaupt irgendwas Neues durch Evolution entstehen kann aber weil es seeehr lange gedauert hat, wird’s wohl stimmen, dass aus einer Urzelle (von der auch niemand weiß wo sie herkommt) der Mensch entstanden ist. Lange Zeiträume als Lückenbüßer für unbekannte Mechanismen.
Die langen Zeiträume sind unbestritten, der Mechanismus der Evolution ebenso. Richtig ist, dass wir noch nicht wissen, welche Bedingungen notwendig waren, damit Leben entstehen konnte.
Man weiß weder wie Leben, noch wie seine Vielfalt entstand. Denn der "Mechanismus der Evolution" kann nach empirischen Erkenntnissen nur Vorhandenes variieren und nichts Neues konstruieren.
Trotzdem GLAUBT man, dass Leben irgendwie "von selbst" entstand und sich aus dieser einen Urzelle "von selbst" das 100-Billionen-Zellen-Wesen Mensch entwickelt hat...
Du hast schon recht: "Der Glaube kann noch so absurd sein, als dass sich nicht noch Abnehmer dafür finden würden" (sven23) aber du darfst es natürlich trotzdem glauben, wir haben Glaubensfreiheit. Gott sei Dank.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Bewundernswert, der starke Glaube der Atheisten. Nur, er endet eben im Nichts und der absoluten Vergeblichkeit und Sinnlosigkeit.
Das ist nix für mich!
Das ewige Leben als Belohnung solls dann schon sein, gelle. Darunter tun es Christen nicht.
Keine Belohnung sondern unverdientes Geschenk. Aber Geschenke kann man ausschlagen, ich würde es an deiner Stelle nicht tun.
Ich sehe nicht, was an dem Glauben an die finale Vergeblichkeit und Sinnlosigkeit des Seins besser sein sollte. Wo dieser Glaube außerdem auch noch besonders absurd und unwahrscheinlich ist.
sven23 hat geschrieben:Roland hat geschrieben: Nochmal: Das bist ja auch du, der seinen Atheismus mit einer Exegeseform belegen will, die als Vorgabe für ihre Auslegung den methodischen Atheismus annimmt, also die Bibel auslegt, "als gäbe es Gott nicht".
Ich weiß, dass das für Gläubige schwer zu verstehen ist. Glaubensbekenntnisse dürfen in der Forschung keine Rolle spielen.
Dann darf "Forschung" das Buch, das von A-Z von Gott spricht, eben nicht auslegen. Aber man tut es trotzdem und zwar so "als gäbe es Gott nicht" (Lüdemann).
Also das Glaubensbekenntnis des Atheismus wird vorangestellt.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: sven23 hat geschrieben: Die Rückforderung eines Geschenkes ist Diebstahl.
Nö. Es gibt nix, worüber Gott keine Eigentumsrechte hätte. Es besteht alles in ihm und kehrt alles wieder zu ihm zurück, dem Urgrund allen Seins.
Dann ist es keine Geschenk, sondern ein Scheingeschenk.
Unser Leben auf dieser Erde ist uns nur geliehen, ja.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Wir reflektieren mit unserem feien Willen und unserem Bewusstsein über Glück und Leid, Gut und Böse – und können das nur, weil wir BEIDES erleben. Eine Welt, in der es nur das Gute gäbe und gar keine Möglichkeit zum Bösen, das wäre ein bewusstloses Dahinvegetieren.
Also hat Gott, als er den Menschen ins Paradies setzte, einen Ort des "bewusstlosen Dahinvegetierens" geschaffen.
Eben nicht. Dort gab es für ihn ja schon die Dialektik von Gut und Böse und die Möglichkeit sich für das eine oder andere zu entscheiden.
Bei euch, die ihr aus Prinzip den christlichen Glauben nicht verstehen wollt, kommt man zwangsläufig immer wieder an den Punkt, wo man wieder bei Adam und Eva anfangen muss.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Hier ging es gar nicht um Kirche und um Häretiker sondern um Karls Machtpolitik.
Die aber durch aggressive Christianisierung charakterisiert war.
Ihm war es wichtig, dass überall in seinem Reich derselbe Glaube herrschen sollte. Die Kirche sah Zwangstaufen dagegen kritisch. Logisch: Zwang widerspricht dem christlichen Glauben fundamental.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Falsch sondern die Tatsache, dass der "Leib Christi" (1.Kor 12,27 und Epheser 1,22f.), also die Kirche, trotz aller Verfolgung in den drei Jahrhunderten vor Augustiuns noch immer existierte, war für ihn der beste Beweis für die Historizität der Evangelien und deshalb glaubte er ihnen und wurde zu einem großen Kirchenlehrer.
Der große Kirchenlehrer hat dann großartige Erkenntnisse abgesondert:
"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen
Tja, so wirst du bei jedem was finden, was unsinnig ist…
War es nicht der große atheistische Philosoph Nietzsche der sagte "Du gehst zum Weibe? Vergiss die Peitsche nicht!"