Salome23 hat geschrieben: Frau sollte immer diplomatisch vorgehn
Eigentlich kann man das alles aus sehr einfache Muster zurückführen, die bis ins 20. Jh. hinein galten:
Männer sind körperlich durchschnittlich kräftiger als Frauen - das Überleben war aber bis ins 20. Jh. hinein weit mehr an physische Kraft gebunden als heute (Jagen, Verteidigen, berufliche Arbeit, etc.). Erst seit kurzem hat sich das alles durch Technisierung verändert - plattes Beispiel: Vor 50 Jahren gab es so gut wie keine Servolenkungen in LKWs - sogar da brauchte man Muckis. - Heute ist es ein körperliche Kinderspiel, einen Bus zu rangieren.
Weiterhin waren Frauen einen erheblichen Teil ihres Lebens damit beschäftigt, irgendwelche Kinder im Arm zu haben oder festzuhalten - diese Arme waren in dieser Zeit nicht frei für Erwerbsarbeit. - Bis ins 20.Jh. war der Mann in der Fabrik und die Frau hat im Haus genäht - beispielsweise.
Diese körperliche Unterlegenheit der Frau war ein guter Nährboden für Diplomatie - nützte diese nichts, hat man den Mann vergiftet, während der Mann die Frau herkömmlicherweise erschlagen hat.
All dies macht es begründbar, dass der Mann nach außen (!) als Boss auftreten konnte. - Es geistig zu begründen, ist etwas schwerer, aber für mich nur in "Latein" möglich. - Dies würde dahin führen, dass im Gleichnis der Paradies-Geschichte Eva die Dritte im Bunde ist (also einer zuviel) und den Mann in das Seelenhafte des Daseins (also das Revier der Frau) zieht - was dem Adam nicht ganz unrecht ist. - Bei dieser Gelegenheit ein Hinweis darauf, wie unterschiedlich und geistig entwertend Übersetzungen sein können (Vergleich: "Einheitsübersetzung" contra Buber-Übersetzung):
Deut. 21,11 Wenn sie <die Frau> Dein Herz gewinnt <Buber: „Du hängst Dich an sie“>
Interessant ist hier, dass im einen Fall die Frau sich aktiv um die Gunst des Mannes „bewirbt“, während im anderen Fall der Mann sich an das Weibliche „hängt“. - Im ersten Fall ist der Mann souveräner Macho, im zweiten Fall ist er Anhängsel. - Genau dieser zweite Fall scheint realistischer im Dasein zu sein - der Mann braucht das Seelische im Dasein. - Umgekehrt ist dies eine Begründung fürs Zölibat: Der Mann soll kein Anhängsel der Frau sein, sondern frei für Gott sein.
Dass solche Gedankengänge im Mainstream des 21. Jh. schwer verständlich sind, muss nicht erwähnt werden. - Möglicherweise weisen sie aber auf "archetypische" (würde der eine sagen) oder "wesens-unterschiedliche" (würde der andere sagen) Phänomene hin, die zu den hier diskutierten biblischen Aussagen führen.
im übrigen: Es wäre einmal zu untersuchen, wo es Frauen besser hatten: In einem Sozialwesen vor 2.500 Jahren, das die Frauen als solche auch ausdrücklich geschützt hat, oder in einer "aufgeklärten" Zeit, in der Mutterschaft ein Armutsrisiko ist.
Nicht zu vergessen Eph.
24 Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.
25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben.
Man kann das Motiv der Unterordnung nur im Zusammenhang mit dem Sich-Dahingeben des Mannes bewerten, der sich also verpflichtet, im Ernstfall sein Leben für die Frau zu opfern. - Ob das heute epochen-gerecht ist, ist eine andere Frage - aber das sollte nicht davon abhalten, die eigentliche Substanz dieser biblischer Motive zu erkennen.