Vernunft in Glaubensdingen

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Naqual
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#281 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Naqual » Mi 14. Mai 2014, 19:46

Kingdom hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:"Unter dem ganzen Himmel" steht nicht da. Sondern "Unter den ganzen Himmeln".
Du drehst und wendest Dich und verhedderst Dich innnerhalb des einen Verses dauernd.
Gen 6.17 Denn siehe, ich will eine Wasserflut über die Erde bringen, um alles Fleisch, das lebendigen Odem in sich hat, unter dem ganzen Himmel zu vertilgen; alles, was auf Erden ist, soll untergehen.
Das ist jetzt ein wenig albern, weil ich nur wiedergegeben habe, dass im Althebräischen "Himmel in der Mehrzahl" steht. Und das ist der Fall. Oder meinst Du die Deutsche Übersetzung ist göttlich exakter inspiriert als der althebräische Ausgangstext, der verwendet wird?



Hier geht es nicht um Beweise benötigen, sondern darum, dass die Sintflut naturwissenschaftlich widerlegt ist.
Und da wäre es für mich wider die Vernunft in Glaubensdingen, auf so etwas zu bestehen.
Ja Dein Glaube Naqual, der Wissenschaftler hat Recht und kann nicht irren aber Gott hat sich geirrt, als er mit Mose sprach und Christus hat sich auch geirrt als er aus den Schriften lehrte.
Vielleicht arbeitest Du unabsichtlich mit Verdrehungen, die ich nie gemeint haben kann, also hast Du so Deine Vorstellungen, in der Du mich "hinein-passt".
Wissenschaftler können sich irren und sie selbst sehen das auch so. Auch wenn es sie manchmal recht wurmt, wenn es konkret und öffentlich wird.
Dass Gott sich geirrt hat, als er mit Mose sprach würde ich jetzt mal ausschließen. Aber nach dem AT war Mose ein fehlbarer Mensch, wenn auch ein gottbegnadeter. Ich sehe keinen Grund, warum dies bei seinen oder ihm gewidmeten Textteilen anders sein sollte. Außerdem hatten wir bei der Sintflut einen Textteil diskutiert, den für durchaus richtig halte. Nur in einem etwas anderen Verständnis wie Du.


Mein Glaube ist: 1Kor 3:19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott;
Scheint mir praktisch. Jemand, der meinen Glauben nicht teilt, hat weltliche Weisheit, ist also ein Depp mit göttlicher Bestätigung.
Wie unterscheidest DU weltliche und göttliche Weisheit? (Scheint mir ein interessanter Aspekt beim Threadthema "Vernunft in Glaubensdingen"). Wenn jemand Weisheit hat, ist dies eine Kompetenz die ihm selbst anhaftet (also bloßes für-wahr-haltendes Ablesen antiker und sei es heiliger Texte gehört nicht dazu).
Wie siehst Du, ob jemand Weisheit hat? Mir fallen spontan gleich drei Kriterien ein. Wir können ja mal Abgleichen, wenn Du hier Deine Sicht mitteilst.
(Wissen um die eigene Begrenztheit, Orientierung am Nichtvergänglichen, die Fähigkeit sein Leben in der Liebe zum Nächsten auszurichten)


Ob Du Gott glaubst, ist die Frage. Nach Deinen Worten glaubst Du, dass die Bibel Gottes Wort ist. Das ist sie oder nicht, oder in guten Teilen oder in einigen wenigen Teilen. Da könnte man jetzt ewig drüber streiten.
Müssen wir nicht. Christus selbst bezeugt es, somit stellt sich für einen Nachfolger Christi diese Frage nicht.
Christus selbst hat weder ein Buch geschrieben, noch hat er von einem Buch geschwärmt, das 2 Jahrhunderte später "herauskam" (Kanonbildung). Auch war zu seinen Lebzeiten noch keine Schrift da, die später Eingang in das NT gefunden hat. Er hat nicht einmal eine Schriftensammlung versprochen, sondern den Geist.
Eine "Geistorientierung" würde ich insofern - nach den vorliegenden Einlassungen des Jesus - einer "Buchorientierung" den Vorzug geben. Dann muss man aber auch den Preis zahlen. Ein Buch kann man besitzen (im Extremfall sogar von ihm besessen werden), den Geist besitzt man nicht. Er ist - wie ein Lufthauch - ein wenig schwer "greifbar". Mir käme ja auch nicht die Idee, der Wind über meinem Garten gehörte mir.


Ich habe ja gesagt was die Sintflut Leugner alles tun: Sie leugnen das Blut, sie leugnen die Auferstehung der Toten, sie leugnen das Gericht, sie leugnen das Gesetz Gottes, sie leugnen die Bibel, sie leugnen den Teufel, sie leugnen die Dämonen, sie leugnen Gott usw. und sie meinen, sie handeln dabei richtig.
Naja, Du "leugnest" den althebräischen Grundtext (siehe oben). Das macht die Diskussion nicht einfacher.
Abgesehen davon, wäre ich mit dem Wort leugnen vorsichtig. Es bedeutet eigentlich vorsätzliches Reden wider besseren Wissens. Also eine unnötige Aggressivität denjenigen gegenüber, die eine andere Meinung haben, als die, von der Du so überzeugt bist.
Wenn jemand gute Gründe hat, nicht an eine weltweite Sintflut zu glauben und von ihrer Nichtexistenz überzeugt ist, dann ist das, wenn er gute Argumente hat recht vernünftig. Aber es ist dann absolut kein Leugnen.




Für wiedergeborene gibt es keine Gründe, Gott nicht zu glauben. Im Krieg: Mensch gegen Gott gibt es für wiedergeborene nur ein verstehen der Zusammenhänge. Der Sünder ist Tot, Gott ist Lebendig.
Ich bin nicht wiedergeboren in Deinem Sinne, aber habe auch keine Gründe Gott nicht zu glauben.
Wenn mir Menschen von ihm berichten, bleiben sie Menschen. Fehlbar. Zeige mir einen Unfehlbaren, einen Vollkommenen, und ich überdenke meine Sicht.


Fangen wir an nicht unser denken über Gottes Wort zu setzen, nicht unser wollen über Gottes Wille zu stellen, sondern in seinem Plan vorwärts gehen, unser handeln sollte die Lüge ablehnen und die Wahrheit Gottes anehmen und wir sollten uns nicht von Gefühlen leiten lassen, sondern vom Wort Gottes.
Also ich setze mich auch nicht über Gottes Wort. Aber wenn mir jemand Blödsinn, grobe Ungereimtheiten, oder krass Widersprüchliches erzählt (oder vor allem Liebloses in letzter Konsequenz), dann weiß ich, das er nicht das Wort Gottes spricht.
Wenn Du so willst, sehe ich es so, dass der Geist Gottes im Menschen durch Vernunft und Liebe (Denken und Fühlen) wirkt, nicht als Entweder-oder, sondern als "mehr oder weniger". Ich erfahre auch nur "fehlbare Exemplare", mich selbst eingeschlossen.

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Demian
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#282 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Demian » Mi 14. Mai 2014, 19:51

Das sind alles nur Konzepte "über" etwas ...

Das sorgenvolle Denken neigt dazu, von dem einzig wirklichen Ziel abzuschweifen - nämlich den Atman zu realisieren, sich mit der Göttlichkeit, dem wahren inneren Selbst, zu vereinigen.
Bhagavadgita


Vereinigen wir uns lieber mit dem GÖTTLICHEN IN UNS (beziehungsweise was das für uns bedeutet und wie man das am Besten tut oder tun könnte), anstatt solch unnötige, langatmige und letztlich trennende Gespräche über KONZEPTE zu führen! Die Erlösung beginnt ganz praktisch: bei der Erlösung von unsinnigen Konzepten und Vorstellungen, die trennen, anstatt zu verbinden, die verwirren, anstatt Klarheit zu bringen, und die somit nicht segensreich und gnadenvoll sind.

@Kingdom: mit der Torheit der Welt, ist die Torheit ALLER menschlichen Überzeugungen gemeint - somit auch ALLER christlichen Überzeugungen - eben weil sie menschlich, vergänglich und beschränkt sind. Nicht der Weisheit letzter Schluss. Du tust aber so, als wäre das bei Dir anders. Damit beweist Du sehr gut diese TORHEIT!
Zuletzt geändert von Demian am Mi 14. Mai 2014, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Andreas
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#283 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Andreas » Mi 14. Mai 2014, 20:07

Ok, Leute, genug gequatscht. Probieren wir es aus im Hier und Jetzt.

@AN ALLE
Vereinigung mit dem Göttlichen in uns in 10 Sekunden.

10 - 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 - 0

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Naqual
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#284 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Naqual » Mi 14. Mai 2014, 20:10

Demian hat geschrieben:Das sorgenvolle Denken neigt dazu, von dem einzig wirklichen Ziel abzuschweifen - nämlich den Atman zu realisieren, sich mit der Göttlichkeit, dem wahren inneren Selbst, zu vereinigen.
Bhagavadgita
Also das sorgenvolle Denken ist verständlich. Im AT wird es dadurch ausgedrückt, dass man mit der Gottesnähe selbst vergeht ("verbrennt=gereinigt werden"). Je näher man Gott kommt, desto höher ist der Preis. Komischerweise wollen alle zu Gott. Der Preis: Völliges, grenzenloses Dienen rundumdieUhr an allen anderen, den Nächsten. Damit gibt man automatisch, alles auf, was einem selbst am Herzen liegt. Da schreckt man doch zusammen, wenn man sich vorstellt, welche Wünsche man nur heute wieder von sich selbst angestrengt hat, statt.....
Im NT drückt für mich das Gleichnis vom Reichen Jüngling dies aus. Ausgerechnet die Jünger (!) waren erschrocken. Aus gutem Grund. Nicht aus Angst vor der Hölle, sondern vor der Gottesnähe (die zwingend ein ihm-ähnlicher bis ihm-gleich-werden wird).
Also wenn jemand mir sagt, er sei ein "Wiedergeborener", dann möchte ich schon wissen, wie er in seiner eigenen Erfahrung dies bewerkstelligt hat, warum er konkret froh darüber ist, usw.

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Naqual
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#285 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Naqual » Mi 14. Mai 2014, 20:12

Andreas hat geschrieben:Ok, Leute, genug gequatscht. Probieren wir es aus im Hier und Jetzt.

@AN ALLE
Vereinigung mit dem Göttlichen in uns in 10 Sekunden.

10 - 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 - 0


Bin bei Minus 5 schon. Und nu? :mrgreen:

Ich muss wohl noch ein wenig warten....mich entwickeln.....

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#286 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Demian » Mi 14. Mai 2014, 20:20

Naqual hat geschrieben: Also wenn jemand mir sagt, er sei ein "Wiedergeborener", dann möchte ich schon wissen, wie er in seiner eigenen Erfahrung dies bewerkstelligt hat, warum er konkret froh darüber ist, usw.

Ein Christ zu sein heißt nicht nur: ich glaube an Jesus ... sondern ganz direkt: ich bin ein Christus-Mensch der dieser Liebe immer ähnlicher werden möchte, der am Besten immer in dieser Liebe wandelt, von ihr mehr und mehr durchdrungen und erleuchtet wird.. das würde ich aber auch nicht an dem abstrakten Ideal messen: "Du musst" nun immer lieben, ansonsten bist Du ein armer Sünder ... sondern ganz entspannt und leicht ein Leben das mehr und mehr von dieser Liebe getragen und erfüllt wird. Ganz direkt und unmittelbar. Die Liebe ist nicht schwer, sie ist leicht ... nur darum kann sie eine Erleichterung ... oder sogar eine vollkommene Erlösung sein ... die ganzen lieblosen und unerlösten Seelenteile werden mehr und mehr erlöst und Körper, Geist und Seele EINS / zum EINKLANG gebracht.

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#287 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Andreas » Mi 14. Mai 2014, 20:29

Naqual hat geschrieben:Bin bei Minus 5 schon. Und nu?
Wir könnten es noch einmal mit dem "Wiedergeboren werden" versuchen ... :mrgreen:

Ich denke, wir sollten - was die Diskussion über Vernunft in Glaubensdingen angeht - auf den menschlichen Wegen bleiben und uns nicht allzu sehr von unterschiedlichen Zielvorstellungen verwirren lassen.

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#288 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Demian » Mi 14. Mai 2014, 20:36

Andreas hat geschrieben:Wir könnten es noch einmal mit dem "Wiedergeboren werden" versuchen ... :mrgreen:

Wenn man die Idee zugrunde legt, dass ausschließlich durch die Person Jesu Christi wahres Heil erlangt werden kann, dann würde für die meisten Menschen ein Leben gar nicht ausreichen ... die Konsequenz wäre eigentlich logischer Weise die Idee der Reinkarnation ... dann könnte man von einer logischen Heilsgeschichte ausgehen, die sich eben in CHRISTUS zuspitzt und das realisieren die einzelnen Menschen eben nach und nach bis schließlich ALLE erlöst werden ;) aber zu sagen: "ihr habt nur dieses EINE Leben - und wenn ihr nicht den Glauben an Christus annehmt, dann seid ihr verloren" ist vollkommener Unsinn ... das widerspricht einem allmächtigen und liebevollen Gott ... so ein Gott wäre eher selbst der Teufel, von dem er zu erlösen vorgibt.

Ich denke, wir sollten - was die Diskussion über Vernunft in Glaubensdingen angeht - auf den menschlichen Wegen bleiben und uns nicht allzu sehr von unterschiedlichen Zielvorstellungen verwirren lassen.

ICH BIN (als Essenz eines jeden) der Weg (der über dieses kurze Leben hinaus weist), die Wahrheit (die ich innerlich erfahre und aus der jeder mehr oder weniger schöpft) und das Licht (der Erkenntnis, die uns befreit, erlöst und verbindet, durch das wir erkennen wer und was wir in der -göttlichen- Liebe wirklich sind). So war das wohl eher gemeint.

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#289 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Andreas » Mi 14. Mai 2014, 20:48

Ach, ich überlasse das alles vertrauensvoll Gott. Wir leben in so einem kleinen Zeitfenster und können kaum über den Tellerrand des Hier und Jetzt sehen. Sobald wir in "Zeit" denken, kommt meistens nur Unsinn heraus. Was vorher war und nachher sein wird, und wie das alles funktioniert, können wir von hier aus nicht fassen. Ich denke nicht, dass das die uns gestellte Aufgabe ist.

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#290 Re: Vernunft in Glaubensdingen

Beitrag von Demian » Mi 14. Mai 2014, 20:55

Andreas hat geschrieben:Ach, ich überlasse das alles vertrauensvoll Gott. Wir leben in so einem kleinen Zeitfenster und können kaum über den Tellerrand des Hier und Jetzt sehen. Sobald wir in "Zeit" denken, kommt meistens nur Unsinn heraus. Was vorher war und nachher sein wird, und wie das alles funktioniert, können wir von hier aus nicht fassen.

So ist es.

Ich denke nicht, dass das die uns gestellte Aufgabe ist.

Wäre sie das, dann bekämen wir MEHR Informationen. Ein liebevoller Gott ließe uns nicht einfach so zurück und würde uns dann - angesichts mangelnder Informationen - auch noch bestrafen. Ich verstehe viele Menschen, die so einem naiven und im Grunde ja schadenfrohen Glauben den Rücken kehren. Menschliche Güte sieht anders aus ... und göttliche Liebe erst Recht ...

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