Warum läßt Gott so viel Leid zu?

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sven23
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#271 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Di 16. Jul 2013, 12:14

Hemul hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Daß der Tod zu Gott führen soll, ist ja auch nichts anderes als eine Hilfskonstruktion, um dem Tod noch irgendwie einen Sinn zu geben.

Der Tod hat für Gott keinen Sinn.(s. dazu 1.Korinther 15:26) Er war auch von Gott nicht gewollt. Nach dem Tod eines Menschen
geschieht das, was Gott gem. 1.Mose 3:19 zu Adam gesagt hatte.

Du meinst also, der allmächtige Gott muß Dinge geschehen lassen, die gegen seinen Willen sind? Paßt das ins System? :o
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sven23
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#272 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Fr 19. Jul 2013, 14:45

Vielfach ist zu hören, daß Leid die Folge der Trennung von Gott und Mensch sein soll. Doch wer ist für die Trennung verantwortlich?
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closs
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#273 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Fr 19. Jul 2013, 17:22

sven23 hat geschrieben: Doch wer ist für die Trennung verantwortlich?
Letztlich Gott, weil er die Welt so geschaffen hat, dass es den "roten Knopf" gibt, auf den der Mensch drücken kann - man müsste also die Frage stellen, warum es diesen "roten Knopf" gibt.

Diese Frage wird traditionell so beantwortet, dass es diesen "roten Knopf" gäbe, um den Menschen zu prüfen. DIese Antwort hat den einzigen Zwecke, den Menschen verantwortlich für die Trennnung zu machen, weil man sich nicht vorstellen kann, dass Gott verantwortlich wäre. - Aber auch die Antwort, dass Gott verantwortlich wäre, ist platt - denn es handelt sich um eine objektive Notwendigkeit.

Die Notwendigkeit besteht darin, dass der Mensch nur in der Trennung in die Lage kommen kann, Gott bewusst zu erkennen - was Gott will. - Der Mensch drückt also auf den "roten Knopf" (das tut Gott nicht), den Gott aber aus notwendigen Gründen geschaffen hat.

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sven23
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#274 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Fr 19. Jul 2013, 17:26

closs hat geschrieben:
Die Notwendigkeit besteht darin, dass der Mensch nur in der Trennung in die Lage kommen kann, Gott bewusst zu erkennen - was Gott will. - Der Mensch drückt also auf den "roten Knopf" (das tut Gott nicht), den Gott aber aus notwendigen Gründen geschaffen hat.

Der Mensch muß aber auch Leid erdulden, ohne jemals auf irgendeinen roten Knopf gedrückt zu haben. Wie paßt das ins Schema?
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Pflanzenfreak
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#275 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pflanzenfreak » Fr 19. Jul 2013, 17:45

Hi Closs,
bist Du Dir sicher?
Für mich hat sich die Warum-Frage als Sackgasse gezeigt. Ich weiss darauf keine Antwort. Ich denke das ist die Schwelle an der der Glaube beginnt. Ich vertraue einfach darauf, dass das Alles seine Richtigkeit hat und dass Gott es gut mit mir, mit Dir, mit uns Allen meint. Und dass wir das irgendwann erkennen werden. Ich wünsche dieses Erkennen auch denen, die nicht über diese Schwelle gegangen sind.

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sven23
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#276 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von sven23 » Fr 19. Jul 2013, 17:54

Pflanzenfreak hat geschrieben: Für mich hat sich die Warum-Frage als Sackgasse gezeigt. Ich weiss darauf keine Antwort.
Zumindest eine ehrliche Antwort :thumbup:


Pflanzenfreak hat geschrieben: Ich denke das ist die Schwelle an der der Glaube beginnt. Ich vertraue einfach darauf, dass das Alles seine Richtigkeit hat und dass Gott es gut mit mir, mit Dir, mit uns Allen meint. Und dass wir das irgendwann erkennen werden. Ich wünsche dieses Erkennen auch denen, die nicht über diese Schwelle gegangen sind.

Da braucht es schon sehr viel "Vertrauen" um im sinnlosen Leid von Millionen irgendeinen Sinn zu erkennen. Ehrlich gesagt, geht mir dieses Vertrauen ab.
Zuletzt geändert von sven23 am Fr 19. Jul 2013, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
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#277 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von closs » Fr 19. Jul 2013, 18:15

Pflanzenfreak hat geschrieben:Und dass wir das irgendwann erkennen werden.
Ja - ich kann Deinen Ausführungen voll folgen. - Trotzdem soll es möglich bleiben, mit Mitteln der Logik Antworten zu finden. - Würde die "normale" Exegese nicht postulieren, dass der Mensch der "Erfinder" des Sündenfalls sei, müsste man logisch nicht einschreiten.

Insofern: Die Leute sollten 1.Kor. 13,1-13 lesen und ansonsten das Interpretieren lassen. - Klingt rüde, eigentlich meine ich es auch nicht, aber der Schaden wäre kleiner.

Pflanzenfreak
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#278 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pflanzenfreak » Fr 19. Jul 2013, 18:16

sven23 hat geschrieben:Da braucht es schon sehr viel "Vertrauen" um im sinnlosen Leid von Millionen irgendeinen Sinn zu erkennen. Ehrlich gesagt, geht mir dieses Vertrauen ab.
Ja, das habe ich gemerkt. Möglicherweise liegt es daran, dass Du eine Katastrophe siehst und ich sehe viele Einzelschicksale. Und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Gott da ist. Im Leid. Dass er eingreift. Bei jedem Einzelnen. Sicherlich nicht, indem er auf wundersame Weise alles ungeschehen macht. Aber er macht es, dass der Lahme jubeln kann und der Traurige wieder lachen kann. Er macht, dass Leben auch mit Handycap lebenswert ist (schreibt man Handycap so? Sieht aus als rede ich von ner Telefonmütze, aber ich hoffe Du verstehst was ich meine).

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#279 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Pluto » Fr 19. Jul 2013, 18:21

Pflanzenfreak hat geschrieben:Aber er macht es, dass der Lahme jubeln kann und der Traurige wieder lachen kann. Er macht, dass Leben auch mit Handycap lebenswert ist.
Das ist wahr.
Nichts kann so viel Trost spenden wie der Glaube.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Sola
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#280 Re: Warum läßt Gott so viel Leid zu?

Beitrag von Sola » Fr 19. Jul 2013, 18:25

sven23 hat geschrieben:
Da braucht es schon sehr viel "Vertrauen" um im sinnlosen Leid von Millionen irgendeinen Sinn zu erkennen. Ehrlich gesagt, geht mir dieses Vertrauen ab.

Preisfrage: Was ist "Sinn"?
Anschlussfrage: unter welchen Bedingungungen könntest du dem Leid von Millionen einen "Sinn" abgewinnen? Was sind denn deine Kriterien?
Oder gehst du prinzipiell davon aus, dass das Leben nun mal sowieso "sinnlos" ist?
Ehrlich gesagt, geht mir dieses Vertrauen in meine eigene Erkenntnisfähigkeit ab, ich würde mir nicht anmassen, das bis ins Letzte beurteilen zu können - und ohne eine solche Erkenntnis "bis ins Letzte" kann man meiner Ansicht nach auch nicht wirklich über Sinn und Unsinn entscheiden :angel:.
Also geht das doch nur durch "Vertrauen" in irgendetwas (fragt sich nur, in was :o ;) ).
Liebe Grüsse
Sola

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