Descartes und Glaube

closs
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#241 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von closs » So 1. Mai 2016, 15:29

NIS hat geschrieben:Planet der Affen? :lol:
Trockennasen-Affen. :!:

Novas
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#242 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von Novas » So 1. Mai 2016, 15:34

closs hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Planet der Affen? :lol:
Trockennasen-Affen. :!:

Die Welt ist eine Bühne, wusste schon Shakespeare. Genauer gesagt: ein Affentheater :D seit Jahrtausenden gibt es diesen Kampf zwischen dem Geistwesen und dem inneren Affen und es ist noch nicht entschieden, wer siegreich sein wird. In meinem Falle natürlich das Geistwesen :P

Zum affigen Grundwissen jedes Krieger des Lichts gehört sicher dieses hier:

Monkey Mind

Monkey-Mind oder „Affengeist“ ist eine buddhistische Beschreibung unserer mentalen Prozesse, die in der Regel durch Unstetheit und hohe Ablenkbarkeit gekennzeichnet sind. Wie ein Affe springt unsere Aufmerksamkeit von Baum zu Baum, kostet dort von einer Frucht, dort von einer anderen, kommt nie zur Ruhe. Jeder Aussenreiz führt zu einer Reaktion.
Geistestraining durch Achtsamkeit bedeutet in dieser Metapher die „affenartige“ Natur unseres Geistes zu erkennen, um ihn anschließend bzw. immer wieder zu „zähmen“. Der Affe wird dazu gebracht, an einem Ort zu verweilen, eine Frucht auszukosten.

http://www.achtsamleben.at/schluesselbe ... MonkeyMind

closs
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#243 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von closs » So 1. Mai 2016, 15:45

Novalis hat geschrieben:seit Jahrtausenden gibt es diesen Kampf zwischen dem Geistwesen und dem inneren Affen und es ist noch nicht entschieden, wer siegreich sein wird. In meinem Falle natürlich das Geistwesen
Aus meiner Sicht wird es bei jedem so sein, weil sich das spirituelle Potential eines jeden Menschen nicht auf Dauer auf den Modus "unerfüllt" stellen kann. - Und wenn es in der letzten Stunde des (Daseins-) Lebens (die subjektiv lange genug sein kann, um das ganze Leben hinein zu packen) ist - oder gar danach. - Alles hat seine Zeit. :)

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sven23
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#244 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von sven23 » So 1. Mai 2016, 16:00

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Natürlich ist sie ein willkürliches Kunstprodukt, sonst müßte alle Religionen zwangläufig zum selben Ergebnis kommen.
Müssten sie selbstverständlich NICHT. - Denn jede Religion hat aus kulturellen, heilsgeschichtlichen, etc. Gründen andere Schwerpunkte.
Eben, es gibt keine Universalreligion, die sich quasi von selbst dem Menschen offenbaren würde. Jede Zeit und jede Kultur hat sich andere Götter erschaffen mit anderen Mythen und Legenden.

closs hat geschrieben: Wenn Du genau liest, wirst Du feststellen, dass ich sinngemäß geschrieben habe, dass ein echt guter Imam oder Rabbi das christliche Motiv der Erbsünde geistig VERSTEHEN, wenn auch nicht für sich übernehmen würde.
Da schwingt schon wieder etwas Überheblichkeit mit: nur wer das christliche Motiv "versteht", ist echt gut. Das sehen andere Religionen naturgemäß ganz anders.

closs hat geschrieben: - Das ist übrigens der Grund, warum sich Religionen auf entsprechend hoher Gesprächsebene (!!) untereinander gut verstehen - es ist KEIN Zufall, wenn Benedikt und jetzt auch Franziskus eine Politik der religiösen Ökumene (soweit wie es halt geht) mit Juden, Moslems, Orthodoxen, Dalai Lama, etc. machen. - Man weiss, dass die Gemeinsamkeiten größer sind als bei einer geistig entkernten säkularen Philosophie.
Das kann man eher unter "political correctness" einordnen. Hinter den Kulissen betont man die Unterschiede, die ja auch über lange Zeit historisch gewachsen sind. Nicht umsonst hat Ratzinger die Karfreitagsfürbitten wieder einführt, in denen darum gebetet wird, dass die Juden doch endlich einsehen mögen, dass Jesus der Messias ist. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Genau aus diesem Grund hat die Kirche ein Dogma aus der Erbsünde gemacht, damit man es glauben muss.
Das ist vollkommen absurd. - Kubitza scheint nicht den geringsten substantiellen Einblick in die geistigen Gründe zu haben und faselt etwas aus der Peripherie hinein.
Was für die einen "Substanz" ist, ist halt für andere grober Unfug. Kubitza hat ja durch das Theologiestudium einen Blick hinter die Kulissen geworfen und aus meiner Sicht die richtigen Konsquenzen gezogen. Er läßt uns ein wenig am Blick hinter die Kulissen teilhaben, indem er die Forschungsergebnisse vorstellt. Dafür gebührt im Dank. :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#245 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von closs » So 1. Mai 2016, 16:56

sven23 hat geschrieben:Jede Zeit und jede Kultur hat sich andere Götter erschaffen mit anderen Mythen und Legenden.
Jede Zeit und Kultur hat ihre spezifischen Chiffren entwickelt, um das Göttliche nach ihrem Verständnis darzustellen. - Das, was dabei herauskommt, hängt vom Status der jeweiligen Erkenntnis ab.

sven23 hat geschrieben:Da schwingt schon wieder etwas Überheblichkeit mit: nur wer das christliche Motiv "versteht", ist echt gut. Das sehen andere Religionen naturgemäß ganz anders.
Eben NICHT. - Denn ein echt guter christlicher Theologe wird diese anderen Religionen genauso verstehen wie umgekehrt.

sven23 hat geschrieben:Das kann man eher unter "political correctness" einordnen.
Gar nicht - da steht das Bewusstsein des Gemeinsamen dahinter.

sven23 hat geschrieben:Hinter den Kulissen betont man die Unterschiede, die ja auch über lange Zeit historisch gewachsen sind.
Das tut man auch vor den Kulissen und sogar im Gespräch mit den anderen Religionen. - Du musst da keine Verschwörungen ahnen. ;)

sven23 hat geschrieben:Kubitza hat ja durch das Theologiestudium einen Blick hinter die Kulissen geworfen
So, wie ein Affe hinter die Kulissen einer "Ring"-Inszenierung von Richard Wagner gucken kann - das ist zu wenig.

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sven23
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#246 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von sven23 » So 1. Mai 2016, 17:54

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Jede Zeit und jede Kultur hat sich andere Götter erschaffen mit anderen Mythen und Legenden.
Jede Zeit und Kultur hat ihre spezifischen Chiffren entwickelt, um das Göttliche nach ihrem Verständnis darzustellen. - Das, was dabei herauskommt, hängt vom Status der jeweiligen Erkenntnis ab..
Das klingt so nach harmonischer Beliebigkeit. Wenn dem so wäre, hätte es keine Gründe für Religionskriege gegeben.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Da schwingt schon wieder etwas Überheblichkeit mit: nur wer das christliche Motiv "versteht", ist echt gut. Das sehen andere Religionen naturgemäß ganz anders.
Eben NICHT. - Denn ein echt guter christlicher Theologe wird diese anderen Religionen genauso verstehen wie umgekehrt.
2000 Jahre Kirchengeschichte sprechen eine andere Sprache.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Hinter den Kulissen betont man die Unterschiede, die ja auch über lange Zeit historisch gewachsen sind.
Das tut man auch vor den Kulissen und sogar im Gespräch mit den anderen Religionen. - Du musst da keine Verschwörungen ahnen. ;)
Das hat nichts mit Verschwörung zu tun. Die Unterschiede sind selbst innerhalb des Christentums unüberbrückbar. Frag mal bei der römischen Glaubenskongregation nach. :lol:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Kubitza hat ja durch das Theologiestudium einen Blick hinter die Kulissen geworfen
So, wie ein Affe hinter die Kulissen einer "Ring"-Inszenierung von Richard Wagner gucken kann - das ist zu wenig.
Und da blitzt sie wieder auf, die Überheblichkeit des sich überlegen fühlenden Gläubigen. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#247 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von closs » So 1. Mai 2016, 23:06

sven23 hat geschrieben:Das klingt so nach harmonischer Beliebigkeit.
Gar nicht. - Wenn man gegenseitig nicht erkennt, dass man am selben Strang zieht, gibt's Zoff. - Zumal es ja wirklich Ansätze gibt, die tatsächlich nicht am selben Strang ziehen. - Das ist in der PRaxis schwer unterscheidbar - jedenfalls nicht intersubjektiv.

sven23 hat geschrieben:2000 Jahre Kirchengeschichte sprechen eine andere Sprache.
Das war auf heute gemünzt. - Es wäre aber tatsächlich mal ein schönes Dissertations-Thema, die großen Philosophen in Hinblick auf ihre inoffiziellen Meinungen zu erforschen. - Vielleicht gibt es diese tatsächlich nicht, weil man damals noch nicht so weit war. - In diesem Fall hätte es sogar heilsgeschichtlich einen Fortschritt gegeben.

sven23 hat geschrieben: Die Unterschiede sind selbst innerhalb des Christentums unüberbrückbar.
Stimmt - deshalb habe ich ja geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das tut man auch vor den Kulissen und sogar im Gespräch mit den anderen Religionen.
Da wird sehr wohl mit offenem Visier geredet.

sven23 hat geschrieben:Und da blitzt sie wieder auf, die Überheblichkeit des sich überlegen fühlenden Gläubigen.
Bei Kubitza ist es geradezu eine übermenschliche Herausforderung, es zu vermeiden. :lol:

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Münek
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#248 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von Münek » So 1. Mai 2016, 23:44

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und da blitzt sie wieder auf, die Überheblichkeit des sich überlegen fühlenden Gläubigen.
Bei Kubitza ist es geradezu eine übermenschliche Herausforderung, es zu vermeiden. :lol:
Kubitza bringt es - die Ergebnisse der historischen Kritik zusammenfassend - auf den Punkt.

Gläubigen fehlen jegliche Gegenargumente! Die eiern oder schwurbeln nur hilflos rum. Nach dem Motto: Augen zu und durch! :thumbup:
Zuletzt geändert von Münek am So 1. Mai 2016, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.

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#249 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von Pluto » So 1. Mai 2016, 23:47

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und da blitzt sie wieder auf, die Überheblichkeit des sich überlegen fühlenden Gläubigen.
Bei Kubitza ist es geradezu eine übermenschliche Herausforderung, es zu vermeiden. :lol:
Du magst darüber scherzen, aber es ist so.
Viele Gläubige stellen sich selbst auf ein höheres moralisches Podest als ungläubige, weil sie meinen sie hätten das Wort Gottes auf ihrer Seite und verurteilen von dieser erhöhten Kanzel die Ungläubigen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#250 Re: Descartes und Glaube

Beitrag von Münek » So 1. Mai 2016, 23:54

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und da blitzt sie wieder auf, die Überheblichkeit des sich überlegen fühlenden Gläubigen.
Bei Kubitza ist es geradezu eine übermenschliche Herausforderung, es zu vermeiden. :lol:
Du magst darüber scherzen, aber es ist so.
Viele Gläubige stellen sich selbst auf ein höheres moralisches Podest als ungläubige, weil sie meinen sie hätten das Wort Gottes auf ihrer Seite und verurteilen von dieser erhöhten Kanzel die Ungläubigen.
Solche Typen habe ich noch nicht kennengelernt. Die meisten Christen haben nicht die geringste Ahnung von ihren Glaubensgrundlagen.

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